Beim Pflücken der Holunderblüten den Stengel länger lassen, denn an diesem hält man die Blüten später ins heiße Öl.
Ich pflücke meine Blüten an einer Waldlichtung, wo es keine düngenden Landwirte oder Abgase gibt und dann in einer Höhe, in der auch niemand - meine Hunde zB - hinpinkelt ;-)
Am besten pflückt man die Blüten mittags und natürlich nur, wenn sie trocken sind und nicht verregnet.
Danach sammle ich evtl. sichtbare Krabbeltiere ab - dabei die Blüten aber nicht hektisch schütteln, denn das Leckere und Duftige ist der Blütenstaub.
Die Blüten werden NICHT gewaschen - daher eben nicht an Stellen sammeln, wo einen dieser Gedanke ekelt.
Aus dem Mehl, den Eiern, Saft und Sirup einen Teig rühren - wer keinen Holunderblütensirup hat, erhöht die Saftmenge und gibt Zucker (Honig oder Agavensirup) mit in den Teig.
In einem tiefen, schweren Topf erhitzt man das Öl.
Neben dem Herd kann man schon einmal Küchenkrepp auslegen, mit dem man das überschüssige Öl auffängt.
Wenn das Öl heiß ist, nimmt man eine Blüte am Stiel und zieht sie durch den Teig.
Wenn man die Blüte beim besten Willen nicht in den Teig gedrückt bekommt, die Saftmenge erhöhen.
Je dünner der Teig ist, desto weniger Teig bleibt an den Blüten hängen und desto filigraner ist das Ergebnis - wir mögen es aber gerne, wenn der Teig etwas dicker ist und statt vieler einzelner
kleiner Blütchen mehr so eine Art Pfannkuchen am Stiel dabei herauskommt ;-)
Nach der ersten Probeblüte immer 2 Blüten gleichzeitig in den Teig tunken und dann ins Öl geben.
Zwei weitere Blüten in den Teig tunken und ins Öl geben und dann die ersten Blüten aus dem Öl herausnehmen und auf das Küchenkrepp geben.
Der Teig sollte bräunlich, keinesfalls aber dunkel oder gar schwarz werden.
Beim Ausbacken ist es wichtig, dass soviel Öl im Topf ist, dass es die Küchlein nicht nur von unten brät, sondern man die Küchlein ganz und gar eintauchen kann, sonst bleiben sie oben
flüssig, während sie unten verbrennen.
Die letzte Blüte wird zu Dekozwecken behalten - bei mir bleibt nie Teig übrig, aber ansonsten könnte man ihn als Pfannkuchen abbacken.
Die Küchlein sind sehr mächtig, daher servieren wir sie nie mit Sahne, sondern lieber mit Erdbeersauce*, Naturjoghurt und Ananasstücken - wobei diese Zutaten zur Selbstbedienung
auf den Tisch gestellt werden.
*eigentlich sollte das mal Gelee werden, aber es wurde nicht fest und so habe ich noch große Mengen Erdbeersauce, die alle lieben, da man sie super zu Pfannkuchen, Joghurt, Quark, Eis ... essen kann.
Zum Nachmachen:
einfach Erdbeergelee kochen, viel zu wenig Gelierzucker nehmen und nie jemandem sagen, dass es eigentlich Gelee werden sollte, sondern die Ettiketten mit
"Erdbeersauce" beschriften ;-)