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Jutta Katharina Nachtigall

 

Jutta Katharina Nachtigall
Jutta Katharina Nachtigall

Na siehste, geht doch!
Die Lady wird zur Rockerbraut

Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 157 Seiten
Verlag: Fischer (Rita G.), Frankfurt
Erscheinungsdatum: 1 September 2006
ISBN: 3899501993
Klappentext

Na siehste, geht doch!

Die Lady wird zur Rockerbraut

Nach fast zwanzig Jahren Ehe steht für Jutta fest:
So kann es nicht weitergehen.
Bisher war sie Mutter dreier mittlerweile fast erwachsener Kinder, Hausfrau und das Anhängsel ihres beruflich erfolgreichen Mannes.
Jetzt, ein Jahr vor ihrem 40. Geburtstag, ist es Zeit, Abschied vom alten Leben zu nehmen.
Sie lässt sich die blonden Locken abschneiden, kauft sich Inliner, macht den Motorradführerschein und will sich von ihrem Mann trennen.
Der ist noch ahnungslos.


Leseprobe

Extrem heiß, der Sommer 2001. Während meine Nachbarn dürftig bekleidet im Garten liegen, zwänge ich mich erwartungsvoll in meine Lederkombi, versuche mein Herzklopfen unter Kontrolle zu halten und mache mich auf den Weg zur nächsten Fahrstunde. Heute soll ich mal richtig auf einer ganz normalen Straße fahren. So mit Knopf im Ohr und Bernd fährt mit Auto hinter mir her. Vorher noch einmal Stopp and go üben im Industriegebiet, damit das Anhalten an den Ampeln klappt. Mir wäre ja lieber, wir würden einfach eine Strecke ohne Ampeln fahren.

Zwei etwa 10-jährige Jungen beobachten uns. Sie stehen am Straßenrand, die Arme gestützt auf die Lenker ihrer Fahrräder. Ob sie davon träumen, auch mal Motorrad zu fahren? Sie verfolgen mich mit ihren Blicken. Und sie werden Zeuge, wie ich zum ersten Mal mit dem Mopped umfalle.

Anfahren, anhalten, Lenker verrissen, kämpfen, aufgeben, umfallen!

Ich liege unter der Maschine, ein dicker Tränenschleier nimmt mir jede Sicht. Bernd kommt angerannt und schreit schon von weitem, ob mir etwas passiert ist. Ich warte still auf ihn. Mit einem Ruck drückt er das Motorrad hoch, ich stehe zitternd auf.

"Hast du dir wehgetan?"
"Ja."
"Wo?"
"Im Herzen."

Er nimmt mich kurz in den Arm, tröstet mich einen Moment, um mich dann unvermittelt anzuschreien, ich solle sofort wieder auf die Maschine.
"Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier!"

Schockiert von dieser Reaktion will ich sofort aufgeben. Will weinen, will nach Hause. Er sammelt nur ruhig die Scherben des zerbrochenen Blinkerglases ein (es sollte nicht der Letzte sein) und faucht mich dann an: "Hey, Zeit ist Geld. Ich denke, du willst Motorrad fahren? Dann ab auf die Straße."

Ich zittere wie doof, bekomme meine Hände nicht unter Kontrolle, die Beine wackeln einfach so vor sich hin, als würden sie gar nicht zu mir gehören. Bernd kommt erneut zu mir, reißt das Visier meines Helmes hoch, kriecht fast hinein und schreit: "Stell dich jetzt bloß nicht so mädchenhaft an! Jetzt wird anständig gefahren!"

Ich habe erst viel später begriffen, dass er genau richtig reagiert hat. Er hat mich durch diese Strenge vor dem Aufgeben bewahrt. Die restliche Fahrstunde entschädigt mich für alles. Der Umfaller ist schnell vergessen. Meine erste Tour auf einer öffentlichen Straße ist wunderbar, meine Stimmung schnell wieder fröhlich.

Zu Hause bemerke ich, bei dem Umfaller ist einer meiner hochgezüchteten Fingernägel abgebrochen. Früher wäre das für mich ein Weltuntergang gewesen. Heute ist es mir egal. Ich hole die Schere und schneide alle anderen Fingernägel gleichfalls kurz. Was bedeuten schon lange Fingernägel?

Die Nachbarn sitzen noch immer in Bikinis und Badehosen im Garten. Und ich mag meine Kombi nicht ausziehen. Natürlich ist mir warm, heiß, ich schwitze, ich zerfließe fast. Aber dieses geniale Gefühl in der Lederkluft, den Stiefeln. Es vermittelt mir ein nie gekanntes Gefühl von Stärke. Nein, ich mag gar nicht raus aus meinem "Rocker-Outfit", bleibe einfach im kühlen Schatten. Ich fühle mich soooooo guuuuuuut!
Zur Autorin
Jutta-Katharina Nachtigall wurde 1961 in einem kleinen Dorf in Hessen (Schwalm) geboren.
Heute lebt sie in ihrer Wahlheimat Schleswig-Holstein.
Sie ist Mutter von drei Kindern, Oma einer Enkeltochter.
Mit 40 Jahren wurde sie als Späteinsteigerin vom Virus Motorrad erfasst.
Die damit verbundene Lebensumstellung hat sie in ihrem Buch "Na siehste, geht doch!" verarbeitet.

Weshalb hast Du das Buch geschrieben?

Schreiben gehört schon von jeher zu meinen Hobbys.
Unzählige Geschichten und Gedichte habe ich bereits zu Papier gebracht.
Meine Erlebnisse bis zum Motorradführerschein habe ich "stückchenweise" im Internet veröffentlicht und wurde von den Lesern aufgefordert, mehr zu schreiben.
So entstand dieses kleine Büchlein.
Vielleicht auch eine Art, meine Trennung von Ehemann und altem Leben aufzuarbeiten.

Wie hast Du einen Verlag gefunden?

Auszüge aus dem Manuskript an verschiedene Verlage gesandt, jedoch immer Standartabsagen erhalten.
Dann lag das Manuskript zwei Jahre im Schrank.
Und nun wird es komisch ;-).
Im März diesen Jahres forderte ich per Internet eine kostenlose astrologische Prognose für mich an.
Darin stand, ich hätte eine "merkurische Ader", ich solle schreiben.
Es ist tatsächlich Zufall, dass ich beim Surfen auf den Verlag fischer-edition gestoßen bin.

Wie ist es, ein eigenes Buch auf dem Markt zu haben?

Unbeschreiblich!!!
Allein der Weg dort hin war schon sehr aufregend.
Die Spannung bis zum Erscheinungstag fast unerträglich.
Am 4. Oktober wurde das Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt.
Bereits am 5. Oktober erhielt ich die ersten Reaktionen von Lesern.
Ich weiß, dass dieses Buch "nichts Besonderes" ist.
Es ist ein kleines Taschenbuch mit einfacher Erzählung.
Doch die Reaktionen sind einfach überwältigend.
Es wird gern gelesen, und das macht mich irgendwie glücklich.

Nachtigall94 am 18.12.06


Das im Club verloste Buch gewann:
Karin

Die bereits vorgestellten Bücher:

ein Buch voller Windeln: Cornelia de Bruycker: Dolce für die Muddi
ein Schicksals-Buch: Silvia Rottmar: Meine Knochen brechen wir Glas
ein stiefmütterliches Buch: Renate Wolfrath-Hornik: Honigschlecken
ein Kochbuch: Marktler Frauen: Was Marktler Frauen kochen
eine Karrierefrauen-Geschichte:Iris Lederer:Mama ist im Meeting
ein Kontaktanzeigen-Roman: Leona Lamberto:Leona & Leon
ein Fantasy-Roman: Gabriele Rose: Im Zickzack durchs Universum
ein Lesbenroman: Sandra Wöhe: Lass mich deine Pizza sein
ein Roman: Elisabeth Thiede: und wäre da die Liebe nicht
ein Liebesroman: Kerstin Dirks: Die Sturmjahre der Lilie
ein Putzbuch: Karin Baseda-Maass: Im Eimer
heitere Alltagsgeschichten: Rita Fehling: Wahnsinn, Waschmaschinen, Weicheier
ein Satire-Band: Peggy Wehmeier: Von Zaunkönigen und anderen Zeitgenossen
ein Anti-Diät-Buch: Susanne Wieneke : von einer die auszog um dick zu werden
ein Anti-Diät-Buch: Gisela Enders: dick das Leben leben
ein Kinderbuch: Barbara Jung: Geschichten von Emily
ein Schicksalsroman:Suzan Emine Kaube: Auf türkisgrünen Flügeln
ein Wüstenroman: Regina Berlinghof: Wüste, Liebe und Computer
ein Internetroman: Silvia Winterstein: Newbies Sturz
den Anfang machte: Brigitta Mathes mit ihrem Buch: Erdapfel, Krauthapl G'spritzter

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