Carola liest |
im Juni arbeite ich Reste ab ... |
![]() ISBN: 3423085606 | Elegie für Iris. John Bayley Zuerst hörte ich von dem Film mit Judi Dench, Jim Broadbent und Kate Winslet. Die Kritiken waren hervorragend, die Geschichte interessant und hey, es gibt sogar ein Buch zum Film. Ich bestellte es spontan, kam dann ins Kino und war so unsagbar enttäuscht. Der Film funktioniert einfach nicht. Judi Dench spielt hervorragend, Kate Winslet ist Klasse - insbesondere wenn man bedenkt, wie die Presse sie für jedes einzelne Pfund, das sie von der Magersucht trennt, in der Öffentlichkeit verhöhnt hat! - aber der Film an sich ist einfach übel. Ich überlegte leise, ob ich das Buch nicht einfach zurückgeben sollte, las aber dann glücklicherweise doch hinein und kann mich kaum noch trennen. John Bayley und Iris Murdoch verband eine innige, aber sehr unkonventionelle Liebe. John weiß, daß Iris Liebhaber hat, sieht sie aber als Quelle ihrer Inspiration und arbeitet eher an seiner nur sporadisch auftretenden Eifersucht. Er hat eine sehr ungewöhnliche Art, seine Liebe zu schildern: Warum ich anfänglich so überzeugt davon war, daß Iris keinerlei sexuelle Anziehungskraft besaß, bleibt ein absolutes Rätsel ... Ich hatte mich inzwischen mit dem Gedanken abgefunden, daß ich mit jemand ganz anderem tanzen ging - mit einem Mädchen, das seinen Mund unfachmännisch mit einer leuchtend roten Paste beschmier hatte, die die Lippen dick und unschön aussehen ließ ... Evtl. ist es John Bayleys Rückblick auf sein Leben mit Iris, der den Film scheitern ließ - er sieht die Dinge so anders, als ich sie sehen würde. In dem Buch kann ich mich darauf einlassen, weil man so viel mehr erfährt, als im Film - die Bilder aus dem Film sind blieben mir dagegen fremd, da man eben nicht verstand, was ihn mit Iris verband. Keine Ahnung, ob ich seinen Blickwinkel auf das Leben teilen oder schätzen kann - aber das Buch fasziniert mich nun wirklich. | Klappentext: Leben war ihre größte Begabung Zärtlich, einfühlsam und mit feinem Humor erzählt John Bayley in diesem Buch von seiner langjährigen Ehe mit der berühmten englischen Schriftstellerin Iris Murdoch (1919 - 1999) |
![]() ISBN: 3764500980 | Nie sollst du vergessen. Elizabeth George Das Buch hat Felix mir zu Weihnachten geschenkt und ich undankbarer Mensch habe es nicht angefasst. Und das obwohl ich die ganze Reihe bisher verschlungen hatte. Das erste Buch, mit dem Elisabeth George in Deutschlad bekannt wurde, Gott schütze dieses Haus war meiner Meinung nach aber auch das beste. Es ist übrigens nicht das allererste aus der Reihe, sondern das zweite - wer ganz vorne anfangen möchte, sollte mit Mein ist die Rache beginnen - allerdings könnte es sein, daß er dann dem George-Fieber entgeht, denn verglichen mit dem zweiten Buch ist es seltsam fade. Nie sollst Du vergessen hat bei Amazon derart negative Kritiken, daß ich mich doch tatsächlich abschrecken ließ und das Buch erst jetzt zu meinem Wellness-Wochenende mitschleppte und eher widerwillig zu lesen begann. Es ist kein Meisterwerk, aber ein Wiedersehen mit Havers und Lynley ist scheinbar immer nett und schlecht ist das Buch nur im direkten Vergleich mit Gott schütze dieses Haus. Elisabeth George hat ein wenig experimentiert und so besteht das Buch zum größten Teil aus dem Tagebuch Gideons, einem berühmten Geiger, der von jetzt auf gleich die Fähigkeit, Geige zu spielen verloren hat. Nach und nach fällt ihm unter Anleitung einer Psychologin auf, daß er seine Kindheit bis auf sein Geigenspiel vollkommen vergessen, besser gesagt, verdrängt hat. Aus dem Nebel taucht die Erinnerung an eine kleine Schwester auf. Er hat nicht nur ihre Existenz, sondern auch die Umstände ihres Todes vollkommen vergessen. Drumherum erfährt der Leser von einigen Unfällen mit Fahrerflucht aus der Gegenwart, die mit Gideons Vergangenheit verstrickt sind. Elisabeth George lässt sich in diesem Buch sehr viel Zeit, ihre Geschichte voranzutreiben, die eigentlich in 3 Sätzen wiedergegeben werden könnte. Und sie läßt sich diesmal die Freiheit, das Ende offen zu halten. War er es? Und, mordet er wieder? Nebenbei demontiert sie Lynley, zumindest in meinen Augen. Helen ist schwanger und Lynley hat Gewissensbisse, weil er Helen mit ihrer Morgenübelkeit im Stich lässt. Nun ja, wenn ich an meine Schwangerschaften zurückdenke, kann ich die geschilderte Enttäuschung Helens, daß ihr ihr Mann nicht zur Seite springt, wenn sie über der Kloschüssel hängt, nicht ganz nachvollziehen. Mein Mann beliebte in dieser Zeit auch eher die Flucht zu ergreifen, denn dabei Zärtlichkeiten mit mir auszutauschen ... Schwerer wiegt, daß man so nebenbei erfährt, daß er von der Schwangerschaft der damals noch blutjungen Helen mitbekam und sie damit komplett im Stich ließ. Nicht ganz stimming, wenn man sich an die 5 oder 6 Bände zurückerinnert, in denen er vor Liebe zu ihr nahezu verging und edel und selbstlos ... Egal ;-) Ich mag das Buch und freue mich schon auf den nächsten Band. | Klappentext: Der elfte Fall für Lynley und Havers! An einem regnerischen Abend wird in London eine Frau überfahren. Ohne jeden Zweifel handelt es sich um Mord. Inspector Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers bewegen sich bei ihren Ermittlungen schon bald auf einem gefährlich schmalen Grat zwischen persönlicher Loyalität und veruflicher Ehre. Denn sie werden in die Geschichte einer Familie verstrickt, in der ein tödlicher Kreislauf aus Versagen, Wut und Gewalt immer neue Opfer fordert. Gerade gesehen: Elisabeth George hat auch eine Homepage |
![]() ISBN: 3453138996 | Die Comedian Harmonists. Sechs Lebensläufe. Eberhard Fechner Nach dem Spielfilm von Ulrich Noethen mit Ben Becker, Kai Wiesinger etc ... las ich einmal, daß das zwar ein netter Film sei, aber herzlich wenig mit der wirklichen Geschichte der Comedian Harmonists zu tun hat. Meine Neugier war geweckt und wird durch dieses Buch auf manchmal heitere, manchmal beklemmende Art gestillt. Die noch lebenden Musiker erzählen die Geschichte der Entstehung der Gruppe, des Höhepunktes der Karriere, dem Ende, der Spaltung in zwei Gruppen und ihres Lebens nach den Harmonists. Jeder subjektiv für sich über sich selbst und über die anderen. Ganz nebenbei erfährt man sehr viel mehr über diese Zeit. Zur Information, die Comedian Harmonists bestanden zur Hälfte aus jüdischen Mitgliedern, denen im Nazi-Deutschland das Auftreten verboten wurde. Die Juden traten daraufhin im Ausland weiterhin als Comedian Harmonists auf, während die Nicht-Juden in Deutschland als die Meistersänger versuchten an ihren damaligen Erfolg anzuknüpfen. Beide Gruppen nahmen neue Sänger dazu, konnten aber nie wieder an ihre alten Erfolge anknüpfen. Zufällig lösten beide Gruppen sich nach dem Krieg nahezu gleichzeitig wieder auf. Eine Wiedervereinigung oder auch nur ein Wiedersehen gab es nicht. Wer die Geschichte liest, wird dies verstehen. | Klappentext: >>Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt!<< Sechs junge Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten, eroberten Anfang der 30er Jahre mit ihrer Musik die Welt: die Comedian Harmonists. Immer noch sind ihre großen Erfolge wie >>Veronika, der Lenz ist da<<, >>Wochenend und Sonnenschein<< und natürlich >>Mein kleiner grüner Kaktus<< unvergessen - doch wer Ari Leschnikoff, Erich Abraham-Collin, Roman Cycowski, Robert Biberti, Erwin Bootz und Harry Frommermann wirklich waren und was aus ihnen wurde, weiß heute kaum jemand. Eberhard Fecher zeichnet in diesem Buch sechs faszinierende und fesselnde Lebensläufe nach, erzählt von kleinen Anfängen und großen Erfolgen, der Verfolgung durch das Nazi-Regime und der Zeit nach dem Krieg |
![]() ISBN: 380682908X | Funny Foood. Karin Niedermeier Funny Foood ist ein Sammelband aus 3 verschiedenen Kochbüchern, und zwar: Jeder dieser Bände kostet einzeln 7,90 Euro und so ist dieser Sammelband mit einem Preis von 19,90 Euro auf den ersten Blick ein Schnäppchen. Aber ... Karin Niedermeier bastelt eher kleine Kunstwerke aus Lebensmitteln, als daß sie kocht. Die Ergebnisse sind optisch wirklich süß, witzig, schön etc - das Buch macht Spaß, wenn man es durchblättert, aber nachahmen? Einer ihrer Vorschläge lautet: Wenn es mal schnell gehen muss und Sie keine Zeit zum Backen haben, streuen Sie doch einfach etwas Puderzucker auf ein Tablett und legen dann Erdbeerhälften vorsichtig drauf. Zur Deko verwenden Sie frische Minzeblätter. Fertig! Ich denke mal, ich würde in dem Fall zum Bäcker fahren und weniger ratlose Blicke meiner Gäste kassieren ... Oder ihre Pizza Vampiro, die aus einer kleinen Pizza und einem Haribo Schaumgebiss besteht - ja, sieht niedlich aus, aber wer soll das essen? Und ähm, Pizza Pommes - eine kleine Pizza, auf der eine Handvoll Fritten liegt? Pizza Amore Mio ist eine Mini-Pizza, auf der zwei Pfirsichhälften liegen auf denen dann jeweils mittig noch eine Rosine liegt. Ein wunderschönes Bilderbuch, aber kein brauchbares Kochbuch, würde ich sagen - den Kauf bereue ich allerdings keine Sekunde, denn ich ersteigerte es für 1,- Euro + Buchporto bei Ebay ;-) | Klappentext: Koch- und Backrezepte gibt es viele. Doch auf so ungewöhnliche Art und Weise wurden Rezepte noch nie umgesetzt! >>funny foood<< zaubert frische, witzige Ideen auf den Tisch. Ob kochen, backen oder feiern, für alle kulinarischen Gelegenheiten ist etwas dabei: lächelnde Frühstückseier, fantasievolle Pizzen, herzliche Schleckereien mit Liebe gemacht, süße Katzenkekse, schaurig-raffinierte Partyideen und vieles, vieles mehr. |
mit den Kindern:
![]() ISBN: 379150455X |
immer noch: Igraine Ohnefurcht. Cornelia Funke Ja, noch immer Igraine - aber mittlerweile noch überzeugter, als im letzten Monat. Das Buch macht einfach Spaß. Es ist ein Buch mit einem starken Mädchen, aber das ist Igraine ganz selbstverständlich und nicht so penetrant, wie es manchmal in anderen Büchern mit starken Mädchen herüberkommt. Mittlerweile hat sie den traurigen Ritter kennengelernt, der sie gerade mit zur Burg begleitet, damit sie gut mit den Riesenhaaren ankommt und ihre Eltern, die durch ihre irrtümliche Verwandlung in Schweine ihrer Zauberkraft beraubt wurden, wieder zurückzuverwandeln. Dafür ist es auch allerhöchste Zeit, denn Gilgalad der Gierige und der stachlige Ritter belagern mittlerweile die kleine Burg Bibernell. | Kurzbeschreibung: Igraine lebt mit ihren Eltern auf Burg Bibernell, wo die Steinlöwen überm Tor brüllen, wenn sich ein Fremder nähert, wo Bücher singen und dicke Kater sprechen können. Igraines Eltern, Sir Lamorak und die schöne Melisande, sind Zauberer, sogar Igraines großer Bruder Albert kann zaubern.. Nur sie träumt von etwas ganz anderem. Sie möchte eine Ritterin werden, auf Turnieren kämpfen und Drachen retten. Als sich Igrains Eltern ausgerechnet an ihrem zehnten Geburtstag aus Versehen in Schweine verwandeln, muss Igraine Ohnefurcht losreiten, einem Riesen ein paar Haare abschneiden und Burg Bibernell vor Gilgalad dem Gierigen retten. Das sie dabei einem echten Ritter begegnet, kann sie natürlich nicht ahnen! END |
![]() ISBN: 3789129461 |
Immer dieser Michel. Astrid Lindgren Es ist soweit: Oliver möchte abends beim Schlafengehen nicht mehr ein Bilderbuch anschauen, sondern nun auch sein Buch vorgelesen bekommen. Michaela ist es sehr recht, denn auf die Art kommen nun beide in den Genuß von 2 Geschichten vor dem Schlafengehen. Erst lesen wir die Igraine, und dann den Michel, wobei selbst ich dann kein ganzes Kapitel lese, denn die sind sehr sehr lang. (ansonsten haben die beiden es lieber, wenn ich lese, weil ich sonst immer das ganze Kapitel vorlese und nicht nach 2 Seiten aufhöre, wie gewisse Väter das tun ...) Der Michel ist ein Klassiker, zu dem ich eigentlich nicht mehr viel sagen muß, oder? Was ihn als Vorlesebuch für einen fast Fünfjährigen so geeignet macht, ist der Umstand, daß Michel dauernd - mehr oder weniger absichtlich - Blödsinn macht und von seinen eindeutig liebenden Eltern dafür abgestraft wird. Geradezu drakonisch erscheint uns Neuzeit-Eltern, daß Michel dauernd in einen Holzschuppen gesperrt wird und dort bei jedem Aufenthalt ein Männchen schnitzt - wir erlebten gerade das 100. Männchen. Interssant ist - am Rande - daß gerätselt wird, ob Michel evtl. ADS hatte. Weshalb das Buch ab 8 Jahren empfohlen wird, ist mir ein Rätsel - Oliver ist kein großer Zuhörer im Vergleich zu seiner Schwester, aber diesem Buch lauscht er mit großer Geduld und es war schon Auslöser einiger inniger Gespräche. Dieses Buch ist übrigens der Sammelband bestehend aus: Und da das Buch schon recht alt (aber immer noch aktuell!) ist, lohnt auch hier ein Blick zu Ebay ;-) | Klappentext: Michel aus Lönneberga, fünf Jahre alt und stark wie ein Ochse, lebte auf einem Bauernhof. Da gab es Pferde und Kühe und Schafe und Schweine und Hühner und eine Katze. Aber was es am allermeisten gab, das war dieser Michel. übrigens habe ich Susanne aus Schweden hinreichend genervt, bis sie mir das Original-Michel-Käsekuchenrezept schickte: Käsekuchen aus Småland |