Suche!

Impressum
Datenschutz

home - zum Eingang
zum Club - tritt ein
zur Forenübersicht
zum Chat

Kleinanzeigen
Eltern
Rezepte
Handarbeiten
Küchentipps
Haushaltstipps
Körperpflege
Schreibstube
Heirat
Liebe
Diät
Buchtipps

Bücher-Forum
Bücher-Börse
Bücherumfragen
gelesene Bücher loswerden
Carola liest
Teenager Buchtipps
Neuvorstellungen
Autorinnen
Kinderbücher
Erotika
Single-Bücher
Moppel-Bücher
Lieblingsbücher

 

Carola liest

 

April 2002

einer der erfreulichen Lesemonate, denn ich entdeckte Helene Hanff
84, Charing Cross Road. Eine Freundschaft in Briefen.

ISBN: 3455026508

84, Charing Cross Road. Helene Hanff
Was für ein herrliches kleines Buch!
Ich habe es bei Regina entdeckt und manchmal ist es tatsächlich nicht die schlechteste Idee, zu lesen was anderen gefällt. Obwohl, meistens ist man enttäuscht und so sträube ich mich bisher irgendwas über Harry Potter zu lesen.
Helene Hanffs Briefwechsel aber kaufte ich und las hinein, während ich im Umkleideraum einer Turnhalle auf meinen Sohn wartete. Die anderen Mütter lernte ich auf die Art ziemlich gut kennen, denn ich mußte abwechselnd laut lachen und mit den Tränen kämpfen.
Kurzzeitig entstand der Eindruck, ich beherrsche die türkische Sprache, weil ich zufällig an genau der richtigen Stelle loslachte und dadurch passierte etwas, wozu es in den letzten Monaten noch nicht gekommen war:
wir kamen ins Gespräch.
Das Buch besteht aus Briefen. Vollkommen unspektakulär eigentlich. Helene Hanff lebt in New York und bestellt ab den 40ern bei einem Antiquariat in London Bücher. Sie mag die festen Einbände und Seiten, die im krassen Gegensatz zu den dünnen Drucken aus den USA stehen. In London wurde in den Nachkriegsjahren fast alles rationiert und gutmütig, wie Helene wohl sein muß, beglückt sie die Angestellten ihres Antiquariats mit Päckchen voller frischer Eier, Fleisch, Nylons - Dinge, die ich aus den Nachkriegsgeschichten meiner Oma noch zu gut kenne.
Als meine Oma gestorben war, fanden wir säuberlich beschriftete Kartons mit "kaputte Knöpfe", "kaputte Nylons", "Papiertüten", aufgebügeltes Geschenkpapier, Schnurreste in allen Längen, morsche Gummibänder ...
Selbst stamme ich ja aus der Susi Sorglos-Generation, der es an nichts mangeln sollte und die von Großeltern, die Not und Hunger erlebt haben entsetzlich verwöhnt wurden. Die Freude der Antiquariats-Angestellten über frische Eier kann einen aber dann doch auch im Umkleideraum einer Turnhalle zum Heulen bringen.
Das Schöne an dem Buch ist, daß es kein fiktiver Briefwechsel ist, der dort über 20 Jahre lief und auch nicht mit einem Schielen auf eine etwaige Veröffentlichung geschrieben wurde, sondern die Idee Helene erst viel, viel später kam.

Meiner Meinung nach ein ganz eindeutiges: must read!


Kurzbeschreibung:
Mit "84, Charing Cross Road" hat Hanff dieser außergewöhnlichen Freundschaft ein Denkmal gesetzt und der Nachwelt gleichzeitig ein einzigartiges Zeitdokument der 50er und 60er Jahre hinterlassen.
die Nacht des einsamen Träumers

ISBN: 3785715293

Die Nacht des einsamen Träumers. Andrea Camilleri
Ein neuer Kurzgeschichten-Band mit Commissario Montalbano. Man begrüsst so ein Buch wie einen alten Freund und ist ebenso unfähig, etwas Gescheites darüber zu sagen, als daß man sich halt sehr freut, daß es mal wieder ein neues Buch gibt.
Schöner wäre da nur ein durchgehender Krimi statt der Kurzgeschichten gewesen, aber der Leser zeigt sich dankbar und demütig und freut sich auch so.
Montalbano schafft es auch in einer Kurzgeschichte, seinen Charakter zu entfalten und er schafft es in diesem Buch sogar, sich energisch gegen einen Modernisierungs-Versuch seines Autoren zur Wehr zu setzen.

Wer Montalbano noch nicht kennt, hat Glück, denn er hat das Lesevergnügen von gleich 6 Büchern noch vor sich.


Fingerübungen

ISBN: 3442445876

Fingerübungen. May B. Lund
Es war natürlich das Cover, welches mich magisch anzog:
Eine Hausfrau, die mit beseeltem Lächeln ein blutiges Messer wäscht.
Schon klar, daß ich daran nicht vorbeikomme, oder?
Der Inhalt paßt dieses Mal sogar zum Cover. Vollkommen überzeugt das Richtige zu tun, mordet Lillemor so vor sich hin. Erst als Generalprobe, dann aus Langeweile und dann um den Mann ihrer Träume von dem Ballast seiner Ehe zu befreien und so den Weg in ihre Beziehung zu ebnen.
Ich war beim Lesen doch arg gespalten, ob es ein dickenfreundliches, oder -feindliches Buch ist und bin zu keinem rechten Ergebnis gekommen.
Für den eitlen Doktor und den Rest der Welt ist es natürlich vollkommen logisch, daß die Avancen, die er Lillemor macht, scherzhafter Natur sind, schliesslich ist Lillemor eine Art schwabbelnde Witzfigur. Wer aber Frauen jenseits der 100 kg Grenze kennt, oder gar eine ist, sieht diese Logik evtl. ganz anders.
Aber das Schicksal des Arztes könnte als Rache für diese Arroganz durchgehen und ein Lesevergnügen der schwarzhumorigen Art ist dieses Buch auf jeden Fall.
Und das Cover ist einfach große Klasse!


Klappentext:
Buch Lillemor Johansen ist um die Fünfzig. Sie ist groß und übergewichtig, über zwei Zentner schwer - und sie arbeitet als Sekretärin in einem großen Krankenhaus. Dort ist sie schon seit vielen Jahren, und sie ist die Seele des Ganzen. Das glaubt sie, und manch andere glauben das auch, doch ihre Opfer sehen das anders - denn Lillemor regiert mit eiserner Hand und sie hat so ihre Methoden, um unliebsame Eindringlinge, meist weiblichen Geschlechts, zu vertreiben. Da kennt sie kein Erbarmen. Denn Lillemor ist ordentlich - und bis über beide Ohren verliebt in Doktor Reiersen. Seine ewigen Neckereien haben sie zu der Überzeugung gebracht, daß er ebenfalls in sie verschossen ist und einen geheimen Liebespakt mit ihr eingehen will. ...
Der Puppendoktor

ISBN: 3442728029

Der Puppendoktor. Brigitte Aubert
Meistens unterschlage ich hier, wenn ich ein Brigitte Aubert Buch gelesen habe, denn irgendwie kann man kaum zugeben, daß man sie gerne liest. Und schon gar nicht kann man sie nun wirklich empfehlen, denn ihre Bücher sind vollkommen durchgeknallt.
Aber ich bekenne mich jetzt mal wieder zu meiner Sucht: ich habe auch dieses Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
Und mir ist nur einmal schlecht geworden.
In diesem Buch geht es um einen sehr abstossenden Serienkiller, der seine Opfer nicht nur ziemlich eklig metzelt - am liebsten mit einem Messer, ihre Körper einfriert, zersägt und mit fremden Körperteilen wieder zusammennäht. Nein, er trägt auch in einem Beutelchen immer ein wenig Fleisch seiner Opfer herum, welches er als kleinen Snack zerkaut.
Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß mein Magen all das ganz gut verkraftet hat. Schlecht wurde mir an der Stelle, wo er eine Fliege fing und zerkaute.
Wer sich nun mit Grausen windet, versteht, weshalb ich hier nicht wirklich gerne erwähne, daß ich diese Bücher gerne lese. Zu meiner Entschuldigung sei gesagt, daß ich sie umgehend bei Ebay wieder versteigere und interessanter Weise immer wieder recht hohe Preise damit erziele ...


Kurzbeschreibung:
Jeden Tag steht der Polizeibeamte Marcel Blanc auf dem verkehrsreichen Hauptplatz seiner kleinen Stadt und regelt den Verkehr. Er führt ein beschauliches Dasein, ist befreundet mit dem Betreiber des Tabakladens und der Bar am Platz, der das Herzstück seines kleinen Kosmos ist. Es ist ein heisser Sommer, die Ferien nahen, und manchmal träumt Marcel von einem aufregenderen Leben, vor allem seit er sich mit seiner Frau gründlich auseinandergelebt hat. Da wird seine Routine eines Tages brutaler erschüttert, als es ihm lieb ist, denn er entdeckt unter einem Haufen Abfall eine grotesk zugerichtete Leiche. Doch es bleibt nicht bei diesem einen Fund, in rascher Folge sind weitere Opfer zu verzeichnen - und sie alle tragen die schockierende Handschrift desselben Mörders ...
Bis auf den Grund des Ozeans

ISBN: 3451048639

Bis auf den Grund des Ozeans. Julia Tavalaro
Vor kurzem sah ich zufällig einen Bericht über Sterbehilfe im Fernsehen. Ein Thema, dem ich sehr gespalten gegenüber stehe. Einerseits bin ich sehr dafür, daß man in Würde sterben darf, andererseits kann ich mir vorstellen, daß ich meine eigene Pflege später einmal niemandem und schon gar nicht meinen Kindern, zumuten möchte und die Angst, anderen zur Last zu fallen eine Verpflichtung zum Sterben werden könnte, wenn Sterbehilfe einmal gang und gäbe würde.
Julia Tavalaro sprach sich in dem Beitrag auch vehement gegen Sterbehilfe aus. Nach der Lektüre ihres Buches erscheint die Vehemenz noch verständlicher, denn ihr Schicksal sorgte dafür, daß sie zwischenzeitlich auch der Lebensmut verließ und sie sich den Tod wünschte. Mit anfang 30 erlitt sie 2 Schlaganfälle, nach denen sie komplett gelähmt und ihrer Sprache beraubt war. Man hielt sie für hirntod und behandelte sie entsprechend. Es dauerte über 6 Jahre, bis man mitbekam, daß sie alles mitbekam, was um sie herum geschah.
Ein unglaubliches Schicksal, in das man sich schwerlich hineinfühlen kann.
Das Buch ist auf seine Art sehr packend - ich habe es innerhalb von 2 Tagen gelesen. Der Respekt vor der Zähigkeit und dem Lebenswillen dieser Frau, macht mir eine wirkliche Beurteilung des Buches schwer. Die Beschreibungen ihrer Kindheit fand ich wenig interessant. Eindringlicher ihre Beschreibung ihrer Wut, Hilflosigkeit, Einsamkeit in den Jahren, in denen man sie wie ein Gemüse behandelte.


Klappentext:
sechs Jahre alt ich als hirntot. Aber ich bekam alles mit
Eines Tages im Winter erwacht eine schöne junge Frau im Krankenhausbett. Sie gilt als hirntot. Und alle benehmen sich entsprechend. Julia aber bekommt alles mit. Sie versucht, sich ins Gedächtnis zurückzurufen, was vor dem Unfall war, Stunde um Stunde - jahrelang. Bis das Wunder geschieht: Jemand merkt, dass sie sich mit den Augen verständigen kann.
Und dann schreibt sie ihre Geschichte.
Russendisko

ISBN: 3442545196

Russendisko. Wladimir Kaminer

Gestern versteckte der Osterhase ein Buch in unserem Garten, welches mich schon lange interessierte, das ich aber nicht kaufte, weil es die Taschenbuchausgabe noch immer nicht gibt und ich in Sachen Hardcover von chronischem Geiz befallen bin.
Mein Interesse an dem Buch wurde durch einen dieser Abende geweckt, an dem man sich ziellos mit der Fernsteuerung durch das Fernsehprogramm klickt und eigentlich schon längst beschlossen hat, schlafen zu gehen.
Stattdessen blieben wir aber an einer Talkshow hängen, in der irgendwer Wladimir Kaminer zu Gast hatte.
Er saß dort und sagte mit eher dumpfen Gesichtsausdruck urkomisches. Oder eher Feinsinniges?
Schwer zu beschreiben, wir hingen an seinen Lippen.
In dem Buch drückt er sich ähnlich wortwitzig aus. Die Geschichten sind eigentlich gar nicht so komisch, aber seine Sprache und die eher stoisch gelassene Art sie zu erzählen, ist es. Man hat das Gefühl, er hat beim Deutsch lernen ein irres Vergnügen gehabt und so missbraucht er gelegentlich das krudeste Beamtendeutsch für seine Geschichten.
Denn obwohl Herr Kaminer vor 10 Jahren noch kein Wort deutsch sprach, schreibt er nun auf deutsch und nicht auf russisch - über Berlin/Deutschland.
Wir haben einen Freund aus Bulgarien, der mir gelegentlich das ganz ähnliche Gefühl vermittelt, Deutschland besser im Blick zu haben. Nicht nur kennt er nahezu alle deutschen Kinder-/ und Volkslieder, sondern scheinbar auch sämtliche historischen Details. Und das gute Gefühl als Bulgare in Deutschland eine Wohung zu suchen. Vielleicht sollte er auch einmal ein Buch schreiben. Vielleicht sollten wir einfach viel mehr Bücher von den neueren Bewohnern Deutschlands lesen. Deutschland kann saukomisch sein!

Klappentext:
Wladimir Kaminer zeichnet ein witziges und fein beobachtetes Portrait vom ganz normalen Wahnsinn in der jungen Hauptstadt Berlin: das hinreißende Debüt eines unverwechselbaren Erzähltalents.
Mein Vater sehnte sich nach neuen Aufgaben, nach Verantwortung und Kampf um Leben und Tod. So kam er auf die Idee, den Führerschein zu machen. Damit war er erst einmal für die nächsten zwei Jahre beschäftigt. Sein erster Fahrlehrer sprang mitten im Verkehr aus dem Auto. Der zweite weigerte sich schriftlich, mit ihm im selben Wagen zu sitzen. "Beim Fahren betrachtet Herr Kaminer unentwegt seine Füße" schrieb er in einer Erklärung an den Fahrschulleiter. Natürlich war das eine Lüge. Es stimmte schon, dass mein Vater während der Fahrt nie auf die Straße schaute, sondern nach unten. Dabei starrte er jedoch nicht auf seine Füße, sondern auf die Pedale, um nicht auf das falsche zu treten.
März 2002
Februar 2002
Januar 2002
Dezember 2001
November 2001
September - November 2000
Dezember 2000 - Juli 2001

 

Hausfrauenseite E-Mail an die Hausfrauenseite