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Carola liest

 

November 2000

Im November ist mir eindeutig nach seichterer Kost und neuen Autoren (da von meinen Lieblingsautoren nichts Neues erschienen ist.) Rutsche ich ins Parapsychologische???
21.11.2000
Mittlerweile beweist der November, daß eine Buchtippseite von mir langweilig ist, denn es geschieht immer das gleiche:
Ich stoße auf einen Autoren, der mir etwas sagt und wühle mich die nächsten Wochen und Monate durch sein Gesamtwerk - derzeit ist es Walter Satterthwait
Wogegen Autoren, von denen mir ein Buch nicht gefallen hat, keine Chance haben, daß ich je eine Blick in ein weiteres Werk von ihnen werfe, wie zB Petra Hammesfahr
Ich denke, sie kann das verschmerzen ;-)
Aber ich möchte nicht unerwähnt lassen, daß ich einige (energische) Hinweise erhielt, daß ich zielsicher ihr schwächstes Werk ausgewählt habe und unbedingt die Sünderin lesen soll. Klingt so ansprechend - irgendeine Irre, die an einem Badesee mal eben einen Mann ersticht und nach und nach (und wahnsinnig glaubwürdig) stellt sich dann heraus, daß sie das tun mußte, weil ihre krebskranke Schwester bei genau diesem Lied auf einer Drogenparty an ihrem Krebs verschied, was sie allerdings vergessen hatte. Naja, Geschichten, die das Leben halt so schreibt ...
Ausserdem liegen hier noch 2 Bücher von David Sedaris - und Minette Walter - und warten auf meine Aufmerksamkeit.
Nackt

ISBN 3453171500


Nackt. David Sedaris
Wenn das möglich ist, dann habe ich mich in ein Buch verliebt.
David Sedaris katapultierte sich von mir unbekannt direkt neben Douglas Adams zu einem meiner Lieblingsschriftsteller und ich habe umgehend die beiden anderen Bücher von ihm erstanden.
Gekauft hatte ich es eigentlich nur, weil Harry Rowolth es übersetzte und man sich auf seinen Geschmack verlassen kann. (er übersetzte auch Puh, den Bären)
Geschrieben hat er (angeblich?) autobiographische Geschichten über sein Leben, seine griechische Großmutter, seine kettenrauchende Mutter, seine Schulzeit.
Sein Schreibstil ist gnadenlos, aber glücklicherweise liebt er das Leben und auch seine Mitmenschen.
Vermutlich ein Buch, das man entweder liebt, oder nicht - und nichts dazwischen.
Das Schweigen der Männer

ISBN 3462026593


Das Schweigen der Männer. Isa Lux
Dieses Buch hatte ich für eine Bahnfahrt noch schnell als preisreduziertes Mängelexemplar am Kiosk gekauft.
Für eine Bahnfahrt war es nett, aber begeistert hat es mich dieser tiefe Griff in die Klischeekiste nicht.
Marlena ist natürlich Künstlerin, hat natürlich einen schrillen, bisexuellen besten Freund, der oft in Frauenklamotten herumläuft, sieht natürlich Klasse aus und hat natürlich noch eine liebenswerte Macke - einen Sehfehler, der sie wie einen Maulwurf durch die Gegend tapsen läßt, da sie für eine Brille zu eitel und für Kontaktlinsen natürlich zu tolpatschig ist (nie werde ich das mit doppeltem L schreiben und damit basta!).
Ausserdem raucht sie ununterbrochen Joints, züchtet das Zeug sogar auf dem Balkon und trocknet es in der Mikrowelle. Eben eine Frau wie Du und ich ...
Kai dagegen ist Fußballer, trägt Boxershorts mit kleinen Segelbooten drauf, die ihm Mami gekauft hat, redet wenig, beim Sex gar nicht, kommandiert Marlena herum und betrügt sie auch noch in einem Urlaub mit einer anderen.
Und natürlich kommt nun der bisexuelle Freund zum Einsatz, was man schon am Anfang des Buches ahnt, denn auf den Gag, daß ausgerechnet so ein straighter mit einem anderen Mann herumknutscht ...
Insgesamt also deshalb eher unkomisch, weil man schon nicht nachvollziehen kann, weshalb Marlena sich überhaupt in Kai verlieben sollte - aber dennoch bin ich überzeugt, daß dieses Buch interessanter war, als sämtliche Zeitschriften, die der Kiosk anbot.
Wand aus Glas

ISBN 3423084596


Wand aus Glas. Walter Satterthwait
Spielt nun sogar noch vor der Wüstenblume - Rita sitzt mit knöchellangen Röcken im Rollstuhl, während Joshua sich todesmutig prügelt und beschiessen lässt. Diesmal macht er sich neben seinem Fall ein wenig über die Sado-Maso-Szene lustig, sucht eigentlich eine gestohlene Halskette, klärt aber nebenbei einige Morde auf.
Evtl. wäre es keine schlechte Idee, mit diesem Buch anzufangen - oder zu warten, bis ich herausfinde, in welchem Buch die anbetungswürdige Rita im Rollstuhl landet und praktischer Weise zur Witwe wird ...
Blume in der Wüste

ISBN 3251301101


Eine Blume in der Wüste. Walter Satterthwait
Spielt eigentlich vor dem Gehängten, was man daran merkt, daß die anbetungswürdige Rita in ihren knöchellangen Röcken gerade erst wieder mühsam mit chromfunkelnder Krücke laufen kann. Erst fürchtete ich, das Buch würde mich enttäuschen, aber nach kurzer Zeit atmete ich erleichtert auf, als Joshua Croft sich nämlich über die schönen, braungebrannten Bewohner LAs lustig macht - allesamt verkappte Schauspieler und Drehbuchschreiber. Was deshalb nett ist, weil ich eine Freundin in LA habe, die natürlich Drehbücher schreibt. Zwar nutzt er das Reisserthema Kindesmissbrauch, aber er wahrt die nötige Distanz zur Peinlichkeit.
der Gehängte

ISBN 342320348X


der Gehängte. Walter Satterthwait
Ich vermag nicht recht zu sagen, welcher Teufel mich ritt, einen Krimi zu kaufen, dessen Autoren ich bisher nicht kannte und auf dessem Cover irgendwelche Kuhschädel abgebildet sind. Der Klappentext kann es eigentlich auch nicht gewesen sein:
Quentin Bouvier, Magier und möglicherweise reinkarnierter Pharao, wird nach einer Dinnerparty erhängt aufgefunden ...
Aber sagen wir es so - ich habe gerade ein weiteres Buch von ihm bestellt, denn der Gehängte las sich sehr gut. Joshua Croft ein sehr männlicher Privatdetektiv ermittelt mit einer guten Portion Skepsis in Esoterik Kreisen.
Von Karma und Schwingungen hält er etwa soviel wie ich ...
der Engel mit den schwarzen Flügeln

ISBN 3404144449


Der Engel mit den schwarzen Flügeln. Petra Hammesfahr
Über diesen Roman habe ich mich richtiggehend geärgert.
Er liest sich spannend, bis zuletzt, das räume ich ein - aber nur deshalb, weil man bis zuletzt (vergeblich) auf ein sinnvolles Ende wartet.
Die junge, bildschöne Angela lebt in einer Hochhaussiedlung, die sie für das Paradies hält. Den lieben langen Tag tut sie nichts anderes, als Tennis spielen, schwimmen oder auf ihren Mann warten, der in der Verwaltung dieser Siedlung arbeitet. Plötzlich kommt es zu einer Serie scheinbar unerklärlicher Selbstmorde, die den Frieden in der Siedlung stören.
Schon bald bekommt man mit, daß Angela sich einbildet diese Selbsmorde durch Gedankenkraft selbst auszulösen und nun interessiert einen natürlich brennend, wie es tatsächlich zu den Selbstmorden kommt.
Sie werden, so will es die Autorin, tatsächlich, aber eher versehentlich, von Angelas Gedanken ausgelöst und am Ende setzt sie diese Kraft dann noch netterweise dazu ein, ihren Mann dazu zu bringen, sie zu erschiessen.
tja ... wenigstens scheint damit eine Fortsetzung ausgeschlossen ...

 

Oktober 2000

Im Oktober interessierten mich vor allem Bücher über die Lebensplanung von Frauen. Welche Ideen sie hatten und was daraus wurde. Die genannten Bücher habe ich mehr oder weniger gleichzeitig gelesen. Mal in dem einen, mal in dem anderen - Morris las ich in einem Rutsch auf dem Spielplatz. Es hat nicht viel mit Lebensplanung zu tun, passte aber in die Zeit ...
Die Treppe zum Meer habe ich nicht beendet, sondern mich dann lieber wieder den anderen Büchern zugewandt.
das Klassenbuch

ISBN 3499139677


Das Klassenbuch. Eva Jantzen
Geschichte einer Frauengeneration
15 junge Frauen machen 1932 Abitur und beschliessen auch anschliessend mittels eines Tagebuchs in Kontakt zu bleiben. Dieses Buch wird immer von einer zur anderen geschickt, was sicher einfacher klingt, als es war, schliesslich erleben sie den 2. Weltkrieg und werden anschliessend noch durch den Mauerbau voneinander getrennt. Zwischendurch schien das Buch verloren, tauchte aber nach Jahren wieder auf und wurde bis 1976 gefüllt und weitergegeben.
Zu dem Tagebuch wurde auch ein Dokumentarfilm gedreht.
Das Buch liest sich sehr spannend, wenn es natürlich auch nicht komplett ist und die Namen der Beteiligten geändert wurden. 1999 lebte nur noch eine der Damen - Eva Jantzen.

das denkende Herz

ISBN 3499155753


Das denkende Herz. Etty Hillesum
die Tagebücher von Etty Hillesum 1941 - 1943
Die Slawistik- und Psychologiestudentin Etty Hillesum war 27 Jahre alt, als sie begann dieses Tagebuch zu schreiben. Am 30. November 1943 stirbt sie in Auschwitz.
Es imponiert und bedrückt zugleich, wie diese Frau in den Jahren an Kraft gewinnt und konsequent ihre Nächstenliebe, Lebensfreude und Glauben lebt.
Der letzte Satz in ihrem Tagebuch lautet:
Man möchte ein Pflaster auf vielen Wunden sein

Ich, die Alte - ich, die Junge

ISBN: 3351024592


Ich, die Alte - ich, die Junge. Lore Walb
Konfrontation mit meinen Tagebüchern 1933 - 1945
Die Idee des Buches fand ich ungeheuer spannend. Lore Walb ging mit sich selbst gnadenlos zu Gericht. Sie kommentiert sehr ehrlich ihre damaligen Tagebücher, die sie zu ihrem eigenen Entsetzen als Mitläuferin entlarven.
Leider bleibt sie mir vollkommen fremd, was daran liegen könnte, daß sie mir von den beiden Fotos auf dem Cover her spontan unsymphatisch ist. Der Wahn, ich selbst wäre damals eben nicht mitgelaufen, kommt weniger durch das Lesen des Buches ins Wanken, als durch das, was ich über das Buch las.

Morris

ISBN: 3462029452


Morris - Geschichte einer Freundschaft. Ralph Giordano
Das Buch kaufte ich hauptsächlich deshalb, weil es auf DM 6,90 herabgesetzt war und der Erstlingsroman von Ralph Giordano ist. Ich hatte damit einen sehr interessanten Nachmittag und statt meine eigene Meinung zu dem Buch zu äussern und evtl. abfällig zu klingen, zitiere ich lieber den Autoren selbst:
Das wird oft naiv erzählt, mit Wendungen, vor denen der mühsam gereifte Schriftsteller nur erbleichen kann. Aber wunderbarerweise wird da ohne auch nur den Hauch von Ideologie geschrieben, in literaturtheoretischer Unschuld und lichtdichter Identität zwischen dem Autor und seiner glühenden Botschaft: nie wieder Nationalsozialismus! Kein Wort, kein einziges, würde ich daran ändern wollen, sogar die Stellen nicht, die mir heute, wie bereits eingestanden, eine fahlere Gesichtsfarbe einbringen.

die Treppe zum Meer

ISBN: 3442308151


Die Treppe zum Meer. Martha Grimes
Bisher habe ich alle Bücher gelesen, die von Martha Grimes in Deutschland erschienen - vorzugsweise dann, wenn wir gerade in England oder Wales Urlaub machten. Ihre Krimis ranken um den schwermütigen, aber ungeheuer anziehenden Kommissar Richard Jury. Nicht nur er, auch seine Freunde wachsen einem im Laufe der Romane ans Herz. Darunter - Amerikaner lieben Adelstitel - auch ein Earl, der so edel ist, seinen Titel längst aufgegeben zu haben, da er einfach ein stinknormaler Mensch sein möchte. Nun derartige Spinnereien konnte ich ihr immer locker verzeihen und mich behaglich in ihre Krimis vertiefen.
Diesmal nicht. Nicht nur Internet und E-Mails mußte sie diesmal irgendwie unterbringen, sondern auch noch Aids, Snuff-Videos und einen sehr sinnlosen Tod von 2 Kindern. Dies liess mich das Buch dann doch entnervt zuknallen und wieder ins Regal stellen.
War ich bisher unentschieden, so bin ich nun wohl doch eher ein Elisabeth George Fan, wenn es um echt englische Krimis aus Amiland geht ...

September 2000

Geschichten vom Überleben

ISBN: 3406420648


Geschichten vom Überleben. Frauentagebücher aus der NS-Zeit.
Barbara Bronnen (Hrsg.)
C. H. Beck Verlag, München 1998
251 Seiten, 22 DM.

Tagebuchabschnitte von 20 ganz unterschiedlichen Frauen wurden in diesem Buch zusammengestellt. Gerade die sehr unterschiedlichen Blickwinkel und Schreibstile der Frauen, machen aus diesem Buch ein sehr eindringliches Werk und mich persönlich berühren besonders die Abschnitte der Mitläuferinnen, die selbst in ihren Tagebüchern braunes Gedankengut verinnerlichen und nachplappern. Lore Walb zB arbeitet ihre eigene Vergangenheit auf und kommentiert ihr damaliges Tagebuch. Ein bitterer Weg für sie - sie vergibt sich wenig.
Ihr Buch Ich, die Alte - ich, die Junge, steht auf meinem Einkaufszettel, da ich von ihr gerne mehr lesen möchte, als nur diese kurze Sequenz.
Auch Das denkende Herz. Die Tagebücher von Etty Hillesum 1941 - 1943. stehen drauf. Etty Hillesum starb 1943 in Ausschwitz, ihre letzte Zeile lautet:
Man möchte Pflaster auf vielen Wunden sein. Ihr Gottvertrauen hilft ihr durch diese schwere Zeit, wobei sie, wie sie selbst schreibt, nicht darauf vertraut, daß es ihr im äußeren Leben immer gutgehen wird, sondern darauf, daß sie auch dann, wenn es ihr schlechtgeht, das Leben immer bejahen und gut finden wird.
Durch die Tagebücher erfährt man eine Nähe zu einer Zeit, die man eigentlich lieber gerne verdrängen möchte. Tod(esangst), Wut, Trauer, Hilflosigkeit werden begreifbar.
Geschichten meiner eigenen Oma, die früher noch an mir vorbeiplätscherten, ohne haften zu bleiben, kommen mir in Erinnerung und ich wünschte, sie hätte ihre Erinnerungen auch niedergeschrieben, denn jetzt könnte ich damit etwas anfangen.

 

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