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Iris Lederer

 

Iris Lederer Iris Lederer

Mama ist im Meeting

Broschiert - 150 Seiten - Wiku-Verlag
Erscheinungsdatum: 2005
ISBN: 3865531202
Kurzbeschreibung/Klappentext

Mama ist im Meeting

Mama ist im Meeting ist die amüsante Geschichte von Sheila, einer Karrierefrau, die Mama wird. Sie hat viele Ratgeber gelesen und geht davon aus, dass es überhaupt kein Problem ist, Kind und Job perfekt fortzuführen und gleichzeitig weiterhin im Fitness-Studio in der ersten Reihe zu stehen und mit der besseren Hälfte intime Abende zu Zweit zu verbringen. Der Realitätsschock trifft sie brutal. Wenn dann noch "Hasi" abhaut oder der einzig annehmbare Schnulli vor einem Meeting unauffindbar ist, behält nur noch ihr Mann Simon seine fränkische Ruhe, während das Chaos tobt.
Gleichzeitig ist dies ein humorvoller Blick auf Osteuropa und die Welt des Sports mit all seinem Glamour und all seinen Schattenseiten.


Mama ist im Meeting Leseprobe

Vater-KInd-Turnen

Neben Computerspielen und Chaosverbreiten liebte Lisa es zu hüpfen und zu rennen. Daher schauten wir uns nach einer Mutter-und-Kind-Turngruppe um, die auch schon Eineinhalbjährige aufnahm. Eines Montagmorgens fuhr ich tapfer mit Lisa dorthin. Ich ahnte, was auf mich zukam: Eine Turnhalle voller johlender, kreischender, mir Bälle um die Ohren hauender Kleinkinder. Dazu unendlich viele Mütter, die geduldig zusahen, wie sich die Kinder verkloppten oder aber überängstlich sie an allem hinderten, was Spaß machen könnte. Lisa war entsetzt. So selbstbewusst, laut und lebhaft sie zu Hause war, so scheu und schüchtern gab sie sich außerhalb. Diese Horde von Kindern, dazu die Mütter, eine Übungsleiterin, die sich durch lautes Schreien Gehör verschaffte - das war zuviel für sie. Es dauerte lange, bis ich Lisa soweit hatte, auch einen Ball zu mir herzurollen. Kaum hatte sie Spaß daran gefunden, wurden die Bälle unter lautem neuerlichem Gebrüll der Kinder weggeräumt. Wir schleppten Matten, Bänke, Trampolins und allerhand andere abenteuerliche Sachen heran. Lisa fand Gefallen am Trampolinhüpfen, sah jedoch überhaupt nicht ein, auch mal wieder aufzuhören und ein anderes wartendes Kind hinauf zu lassen. Zäh klebten die Uhrzeiger an der Wand fest, bewegten sich einfach nicht vorwärts.

Das Ende der Stunde war dann noch ein erfreulicher Abschluss. Wir machten Sing- und Fingerspiele mit den Kleinen. Daran hatte Lisa großen Spaß und partizipierte aktiv. Problem war nur, dass ein Großteil der Lieder mir - trotz meines großen Repertoires - unbekannt waren. Lisa jedoch wollte auch nach der Stunde immer wieder das Lied von den großen Elefanten oder dem kleinen Spatz hören. Sie flippte völlig aus, wenn ich eingestand, nicht alle fünfundzwanzig Strophen im Gedächtnis behalten zu haben.

Ich berichtete abends Simon von dem schweißtreibenden Turnen für Mutter - wegen der Nerven - und Lisa - wegen dem Toben. Simon bot spontan an, an seinem freien Montag zukünftig ins Turnen zu gehen. Er machte diese Ankündigung tatsächlich wahr, was ich wirklich todesmutig fand. Als Mann alleine unter dieser Menge von Frauen mit Kindern, als Mann bei Finger- und Singspielen, dazu gehörte mehr als zu einer Präsentation vor dem Aufsichtsrat. Frauen können ja so feindselig sein, wenn das andere Geschlecht in ihr ureigenstes Refugium eintritt. Simon war entweder naiv oder unendlich mutig. Jedenfalls nahm er die Sache tapfer in Angriff und kam erstaunlicherweise auch recht unbeschadet aus der Angelegenheit heraus.

"War doch lustig", meinte er.

Zwar wurden ihm fortan alle körperlichen Aufgaben übertragen. Das heißt er schleppte alleine Kästen an, zog die Kinder wie eine Eisenbahn auf den Mattenwägen hinter sich her oder wirbelte sie von Bänken aus durch die Luft. Ansonsten hatte die Meute ihn zwar distanziert beäugt, doch nicht zerfleischt.

Im Laufe der Wochen entwickelte sich das "Vater-Kind-Turnen" richtig prima. Simon machte es Spaß, etwas mit Lisa zu unternehmen. Die anderen Frauen sahen ihn nicht mehr als Exoten, sondern glaubten wohl, er sei der arme, alleingelassene Alleinerziehende Papa. Mal schob ihm eine der Mamas einen selbstgebackenen Gugelhupf zu, mal lud ihn eine noch auf einen Kaffee im angrenzenden Vereinslokal ein. Jedenfalls mutierte er vom Eindringling zum Hahn im Korb. Eine Rolle, die bestimmt nicht die schlechteste war. Simon stellte auch beim Einkaufen mit Lisa fest, wie "nette Kontakte" man da findet. Ein Mann tagsüber mit Kleinkind, das roch geradezu nach fraulosem Vater und weckte den Beschützerinstinkt in vielen vernachlässigten Ehefrauen oder einsamen Singles. Ich ließ ihm seinen Spaß und mischte mich sehr selten in seine Welt ein. Es wäre wirklich zu hart gewesen, wenn ich einmal Hand in Hand mit ihm im Supermarkt oder der Turnstunde aufgetaucht wäre.

MEssezeit

Guten Mutes fuhr ich also mit dem Zug Richtung München, ließ die Gedanken schweifen, blätterte in einer Zeitung ohne jegliches schlechte Gewissen und freute mich unbändig über meine Freiheit. Schließlich wusste ich Lisa in besten Händen und Simon tat es bestimmt auch gut, einmal ohne die Aufsicht der Mama mit Lisa umzugehen. Um nicht als Übermutter dazustehen und um Simon gegenüber nicht den Eindruck zu erwecken, ihn kontrollieren zu wollen, blieb ich standhaft und rief ihn nicht sofort nach dem Einchecken im Hotel an. Stattdessen lümmelte ich auf dem Kingsize Bett herum, war Alleinherrscherin über die Fernbedienung und zappte mich durch den Abend. Zwischendurch ging ich ein paar Schritte spazieren, schnappte mir in einem Bistro ein Tunfisch-Sandwich und ein Hefeweizen, schlich an den Kollegen in der Lobby vorbei zurück auf mein Zimmer. Den ersten Abend wollte ich ganz für mich allein genießen. Für Kollegialität und Geschäft blieb ab morgen früh genug Zeit.

Nach einer wundervollen, unglaublichen Nacht, oder anders gesagt, nach sechs Stunden Tiefschlaf, nicht nach einem heißen ekstatischen Liebesakt - diese Definition einer unglaublichen Nacht stammt aus meinem früheren Leben - ließ ich mir ein gesundes Frühstück mit vielen Früchten, Joghurts und diversen Müslisorten schmecken. Dabei plauderte ich angeregt mit meinen Kollegen und freute mich auf die zwar harten, doch auch immer äußerst interessanten Messetage. Messe bedeutete für uns längst nicht mehr Verkaufen, sondern präsent sein, Kontakte pflegen. So nahm ich in den drei Tagen ungefähr zwölf Termine wahr, musste also fast ununterbrochen reden oder zuhören, mitschreiben, auswerten, besänftigen, zwischendurch ein E-Mail absenden oder telefonieren, um irgendwelche dringenden Angelegenheiten zu erledigen.

Abends fiel ich erschöpft auf die Damastdecke meines Bettes und dachte wieder einmal lächelnd daran, wie ich früher während meiner "Auszeit" in den USA selbst solche Betten in Hotelzimmern gemacht, Bäder gesäubert und Toiletten gereinigt hatte. Auf der anderen Seite des Hotels lebte es sich deutlich angenehmer. Allerdings war ich mir immer bewusst wie es sich lebt, wenn man täglich Dutzende von Toiletten wischt und verhielt mich immer sehr nett und großzügig zu jeglichem Personal.

Nach einer ausgiebigen Dusche wählte ich gut gelaunt die Nummer meiner geliebten Familie. "Bei Rückert", verdutzt hörte ich meine Mutter am Telefon.

"Mama, welche Überraschung. Was machst du denn da?"
"Es war ein bisschen viel für deine Schwiegermutter, deshalb habe ich Urlaub genommen und bin angereist, als sie mich um Hilfe bat."
"Aber Simon sollte den Laden doch schmeißen, wo ist er denn schon wieder?"

Ich war stinksauer, glaubte ich doch, mein Göttergatte hätte sich angesichts des schönen Wetters zum Gleitschirmfliegen in die Berge abgesetzt und die Kinderbetreuung den Omas überlassen.

"Der hat eine schwere Magen-Darmgrippe und pendelt den ganzen Tag nur zwischen Bett und Badezimmer hin und her. Vielleicht kann er morgen mal wieder mit dir reden, momentan schläft er."

Ich konnte es einfach nicht glauben. Nach drei Monaten verließ ich zum ersten Mal wieder meine vier Wände und Simon wurde prompt so krank, dass er mein kleines Lisamäuschen nicht versorgen konnte. Nun war natürlich meine Messeruhe dahin und die restlichen Tage saß ich wie auf Kohlen, telefonierte immer wieder mit der Krisenzentrale in Kainsburg, hatte ein schlechtes Gewissen



Zur Autorin
Iris Lederer wurde am 27. August 1963 in der Stauferstadt Göppingen bei Stuttgart geboren. Sie machte im Raichberg-Gymnasium 1982 ihr Abitur, wobei sie den Scheffel-Preis für herausragende Leistungen in der deutschen Sprache erhielt.

Danach studierte sie in Stuttgart und schloss mit dem Abschluß "staatlich anerkannte Wirtschaftskorrespondentin in der englischen Sprache". Nach ersten beruflichen Erfahrungen in Exportabteilungen, legte sie 1987 ein Auslandsjahr in den USA ein. Dort arbeitete sie unter anderem im Lincoln Farm Camp in Roscoe, New York und verbrachte auch viel Zeit in Los Angeles. Danach blieb sie mehrere Monate in Rambouillet bei Paris am "Institut International", um tiefer in die französische Sprache einzutauchen.

Während sie ab 1988 weitere berufliche Stationen, unter anderem in der Automobilindustrie, absolvierte, engagierte sie sich immer stärker im journalistischen Bereich. Neben Gedichten, die sie in Anthologien veröffentlichte, schrieb sie über Sportthemen in Lokalzeitungen.

Ab 1990 wurde sie Pressesprecherin für den SV Göppingen und stieg kurz darauf auch beim Handballbundesligisten Frisch Auf Göppingen als Pressesprecherin ein. Darüber hinaus blieb sie in zahlreichen Medien journalistisch präsent.

1994 vereinigte sie ihren Beruf und ihre Liebe zum Sport durch den Wechsel zu einer großen internationalen Sportfirma in Franken. Hier war sie zehn Jahre lang für Public Relation, Werbung, neue Medien, Events und Sport Marketing in Südost- und Osteuropa verantwortlich.

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes 2001 zog sich Iris Lederer aus dieser Position zurück.

Ab dieser Zeit arbeitete sie an dem Roman "Mama ist im Meeting", in das autobiographische Erfahrungen stark mit hineinflossen.

Inzwischen sind die Kinder Linda und Leah sieben beziehungsweise vier Jahre alt und Iris Lederer ist freiberuflich in den Bereichen Marketing-Beratung, Journalismus und Englischunterricht für Erwachsene und Kinder tätig.

Weshalb hast du das Buch geschrieben?

Nachdem ich in meiner tollen, aber auch anstrengenden Zeit als berufstätige Mama in einer großen internationalen Sportartikelfirma so viel Lustiges, Nachdenkliches und Interessantes erlebt habe, wollte ich das zunächst nur für mich und meine Familie "von der Leber" schreiben.
Als das Buch fertig war dachte ich:
Wenn ich einen Verleger dafür finde, dann lasse ich auch andere daran teilhaben. Ich habe es dann ein bißchen umgeschrieben, Elemente verändert, dazugefügt oder weggelassen, damit das Ganze gut lesbar und lustig wird.

Wie hast du einen Verlag gefunden?

Oh je, das war ein langes, mühsames Klinkenputzen. Bevor ich frustriert aufgegeben habe, stieß ich auf einen aufgeschlossenen Verleger in einem Wissenschafts- und Kunstverlag. Er musste mein Buch zunächst ablehnen, weil es eben kein Wissenschafts- oder Kunstbuch ist. Nach einiger Zeit rief er mich aber an und meinte, das Buch gefällt ihm und daher wird es bei der Tochterfirma in Frankreich, die auch Romane macht, verlegt.
So bin ich jetzt also bei der WiKu Verlag KG gelandet und das Buch ist in Deutschland und Frankreich verzeichnet.

Wie ist es, ein eigenes Buch auf dem Markt zu haben?

Ich habe ja davor auch schon viel geschrieben und mich schon oft gedruckt gesehen, hauptsächlich aber in Sportberichten, höchstens ab und zu mit Glossen.
Komischerweise hat sich die überschäumende Freude noch nicht eingestellt. Vielleicht habe ich es aber einfach bisher nicht so richtig kapiert!
Freuen tue ich mich aber definitiv immer, wenn mich Leute auf das Buch ansprechen, es gut finden und nach einer Fortsetzung fragen. Denn das zeigt mir, dass ich mein Ziel erreicht habe:
Gut zu unterhalten!



Das im Club verloste Buch gewann:
Mäusezahn

Die bereits vorgestellten Bücher:

ein Buch voller Windeln: Cornelia de Bruycker: Dolce für die Muddi
ein Schicksals-Buch: Silvia Rottmar: Meine Knochen brechen wir Glas
ein stiefmütterliches Buch: Renate Wolfrath-Hornik: Honigschlecken
ein Kochbuch: Marktler Frauen: Was Marktler Frauen kochen
eine Karrierefrauen-Geschichte:Iris Lederer:Mama ist im Meeting
ein Kontaktanzeigen-Roman: Leona Lamberto:Leona & Leon
ein Fantasy-Roman: Gabriele Rose: Im Zickzack durchs Universum
ein Lesbenroman: Sandra Wöhe: Lass mich deine Pizza sein
ein Roman: Elisabeth Thiede: und wäre da die Liebe nicht
ein Liebesroman: Kerstin Dirks: Die Sturmjahre der Lilie
ein Putzbuch: Karin Baseda-Maass: Im Eimer
heitere Alltagsgeschichten: Rita Fehling: Wahnsinn, Waschmaschinen, Weicheier
ein Satire-Band: Peggy Wehmeier: Von Zaunkönigen und anderen Zeitgenossen
ein Anti-Diät-Buch: Susanne Wieneke : von einer die auszog um dick zu werden
ein Anti-Diät-Buch: Gisela Enders: dick das Leben leben
ein Kinderbuch: Barbara Jung: Geschichten von Emily
ein Schicksalsroman:Suzan Emine Kaube: Auf türkisgrünen Flügeln
ein Wüstenroman: Regina Berlinghof: Wüste, Liebe und Computer
ein Internetroman: Silvia Winterstein: Newbies Sturz
den Anfang machte: Brigitta Mathes mit ihrem Buch: Erdapfel, Krauthapl G'spritzter

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