Wird auch Knoblauchsrauke, Knoblauchskraut, Lauchkraut, Knoblauchhederich genannt.
Knoblauchsrauke als Heilkraut
Knoblauchsrauke wirkt:
wasserausscheidend
antiseptisch
hustenlösend
Die Blätter zwischen den Händen reiben/quetschen und dann auf frische Schürfwunden aufgelegt, wirken desinfizierend (sofern
die reibenden Hände nicht zu dreckig waren ;-) Mein Opa hat mir die "Stinkeblätter" während eines Waldspazierganges
mal aufs Knie gelegt, als ich gestolpert war.
Knoblauchrauke findet man im Frühjahr - hier im Norden ab Ende April - an bewaldeten Wegesrändern.
Am aromatischsten sind die Blätter vormittags oder an kühleren Tagen.
Wer sich nicht sicher ist, ob er Knoblauchsrauke pflückt, braucht nur ein Blatt zu verreiben - es riecht ganz klar und eindeutig
nach Knoblauch.
Knoblauchsrauke kann man nicht trocknen, ohne dass er seinen Geruch einbüßt.
Also am besten frisch die Blätter abzupfen und verarbeiten.
Die Knoblauchsrauke hat einen sehr starken Eigengeschmack, der sich gut für Brotaufstriche, Kräuterquark, Kräuterbutter, Suppen
oder Saucen nutzen lässt.
Auch in einem Hackfleisch- oder Brotteig macht sich die Knoblauchsrauke sehr gut.
Andere Kräuter kocht man ja gerne "wie Spinat" oder macht daraus einen Tee - dazu ist die Knoblauchsrauke dann eher gar nicht
geeignet.
Wer experimentieren möchte, kann sich mit der Knoblauchsrauke gut von Rezepten für Bärlauch oder Knoblauch inspirieren lassen.
Wirklich lagern kann man Knoblauchsrauke nicht, da er schnell schlaff wird und getrocknet sein Aroma verliert.
Man kann ihn aber zu Kräuterbutter oder Pesto verarbeiten, oder hacken und ein Kräuteröl daraus machen.
- wilde Konkurrenz für Bärlauch
Delikatessen aus Wald und Wiese
(aid) - Obwohl Bärlauch als "der wilde Knoblauch" in aller Munde ist, schätzen Wildkräuter-Sammler genauso die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Auch sie ist für ihr Knoblaucharoma bekannt , das beim Zerreiben der Blätter freigesetzt wird. An schattigen Plätzen, wie an Waldrändern oder unter Hecken, findet man sie häufig in Begleitung der Brennnessel.
Da die zweijährige Knoblauchsrauke im zweiten Jahr andere Blätter ausprägt als im ersten, kann sie je nach Alter etwas anders aussehen. "Im ersten Jahr findet man eine Rosette aus gestielten Blättern. Im zweiten Jahr treibt sie zusätzlich einen 20 bis 120 Zentimeter hohen Blütenstiel mit Blättern und weißen Blüten aus. Im Sommer bilden sich aus diesen bis fünf Zentimeter lange, sehr dünne Schoten, die etwa den gleichen Durchmesser wie die Pflanzenstiele haben", erklärt Wildkräuter-Expertin Helga Schmidt, Köln.
Als Würzkraut für Salate, Kräuterbutter, pikante Quark-Dips oder Kartoffeln verleiht die Knoblauchsrauke allen Speisen eine pfeffrige Note. Das Wildkraut enthält - genauso wie Meerrettich oder Schwarzer Senf - das Glykosid Singrin, das dem Kraut neben ätherischen Ölen seinen leicht scharfen Geschmack mit zarter Bitternote verleiht. "Getrocknet oder gekocht verliert die Knoblauchsrauke allerdings an Aroma, aber sie eignet sich zum Einfrieren", weiß Schmidt. "Wenn die Bärlauch-Zeit im Frühling vorbei ist, kann man für viele Gerichte alternativ die Knoblauchsrauke nehmen." Da die Pflanze ähnlich antiseptisch wirkt wie Knoblauch, wurde sie früher nicht nur als günstiger Knoblauchersatz, sondern auch als Heilkraut für Hautumschläge verwendet.
aid, Ira Schneider