Anleitung zum Entlieben
Autor: Conni Lubek
Broschiert: 346 Seiten
Verlag: Ullstein Tb (Juni 2008)
ISBN-10: 3548268072
ISBN-13: 978-3548268071
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Anleitung zum Entlieben von Conny Lubek
Vorweg: muss Frau mit Hang zu hoffnungslosen Romanzen lesen!
Lpunkt ist ein Miststück, genau so, wie man sich ein Miststück vorstellt!
Sie ist dünn, hat ihren Busen mit Silikon aufplustern lassen und wenn sie Gefahr läuft, nicht
dünn zu sein, schwankt zu unentschlossen zwischen Bulemie und Anorexie herum.
Im Fitnesscenter zischt sie Moppeln unfreundliche Dinge zu und in Cafes stört sie sich
an lieben, stillenden Müttern.
Noch dazu arbeitet sie in der Werbebranche!
Dennoch würde ich gerne nach Hamburg fahren und sie fragen, ob ich ihre beste
Freundin sein darf, denn spätestens auf der dritten Seite hat man dieses Miststück in sein
Herz geschlossen. Zumindest wenn man normal tickt und nicht 119 ist.
119 ist der Mann, in den sich Lpunkt verliebt hat und der nicht nur nicht den Boden küsst,
auf dem sie geht, sondern ihr auch noch klar sagt, dass er sie nicht liebt.
Der Kerl will Kinder, aber nicht mit ihr.
Tja, und was macht ein toughes Miststück (ein dünnes Miststück mit Silikon im Busen?).
Wendet sie sich ab und lässt sich von einem Mann erobern, der sie zu schätzen weiß?
Nein ... sie kauft ein Auto, damit 119 bequemer an den Strand kommt. Sie kauft Fleischwurst
und Gürkchen, damit es ihm schmeckt. Sie isst keine Zwiebeln. Nie nicht, denn er könnte
ja überraschend vorbeikommen.
Es wäre ja zum Lachen, wenn die meisten von uns sich nicht irgendwo selbst erkennen
und 119 einen Männernamen aus dem eigenen Erinnerungsschatz zuordnen könnten.
Und so ist das Buch einerseits lustig, weil es witzig geschrieben ist und andererseits
leidet man mit Lpunkt mit, weil man weiß, wie schwer es ist, sich aus einer unguten
Beziehung zu lösen.
Ein Buch, das man auch prima der besten Freundin schenken kann, die noch in der Phase ist,
auf Zwiebeln zu verzichten und Fleischwurst zu kaufen ...
Webseite zum Buch:
Anleitung zum Entlieben: das Weblog
Das Buch ist aus dem Weblog entstanden.
Dort hat die Autorin ein öffentliches Tagebuch zu ihren Bemühungen, sich zu entlieben geführt.
Das Weblog liest sich aber komplett anders, viel tiefer und quälender, phasenweise hoffnungsloser
und und und als das Buch, das mit viel flotterer Feder zum Happyend (?) in Holland führt.
Allerdings ist der Original-Curd mit den Original-Photos gar nicht übel.
klitzekleine Leseprobe
Wieder, müsste ich eigentlich sagen, ich begegnete Karl wieder, denn Karl war (m)ein
Ex. Außerdem war Karl Schauspieler, und in jener Zeit, als wir liiert waren, schaffte er endlich
den großen Durchbruch. Es gelang ihm, sich als Kleindarsteller in einer quotenstarken
Vorabendserie zu etablieren, wir waren sehr stolz und erwarteten täglich den Anruf aus Hollywood - the next step!
Karl arbeitete wirklich hart dafür. Vor allem entwickelte er den Ehrgeiz, seine überwiegend
weibliche Fangemeinde ganz persönlich zu betreuen. Und zu vermehren. Eine seiner Verehrerinnen
wurde schwanger. So kam ich auch endlich dahinter. Ach, Karl.
Doch das alles war längst Vergangenheit. Schon während meiner Agenturzeit war Karl mir mal als
Reklame-Sprecher vors Visier gerannt. Ein ziemlicher Abstieg für einen Sohn des
Rampenlichts. Als Hollywood anrief, war vermutlich besetzt. Aber als ich ihn diesmal
im Tonstudio wiedertraf, war es besonders pikant. Karl war bestellt worden, um in meinen
Senf-Spots eines der armen Würstchen zu sprechen. Von heute auf morgen hatte man leider >>niemand Besseren<< bekommen,
sagte die Producerin. Ach, Karl.
Ich gebe zu, es war verlockend. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihn vierzigmal hintereinander
"Ich bin so eine langweilige Wurst" sagen lassen können, mit unterschiedlichsten Pausen
Geschwindigkeiten und Betonungen. Aber ich widerstand der Versuchung. Ich verzichtete
auf die billige kleine Retourkutsche. Stattdessen sagte ich schon beim zweiten Take:
>>Perfekt!<< Nein, genau genommen sagte ich sogar noch mehr, ich sagte:
>>Karl, die Rolle liegt dir einfach. Perfekt!<<
...
Conni Lubek,
hat Psychologie studiert, eine Aubildung zur Drehbuchautorin gemacht und war 10
Jahre lang Werbetexterin.
Mittlerweile ist sie freie Texterin, Autorin und spricht weiterhin mit einem Stofftier,
welches sie Curd Rock genannt hat.
Sie ist nicht nett zu Dicken und Müttern, dafür mag sie Käsekuchen.
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Klappentext:
Der lustigste Liebeskummer des Jahres!
In Anleitung zum Entlieben beschreibt Lapared (auch Lpunkt, Lchen, Rindvieh ...) ihre
Trennung von 119. Eine schwierige Trennung, denn 119 ist ein Mann und ihre große Liebe.
Dennoch ist Lapared sich sicher: Ihre Trennung von 119 wird mustergültig sein. Ein Beispiel an
Konsequenz und Geradlienigkeit. Sie verlässt ihn schließlich nicht zum ersten Mal.
Entstanden aus einem der beliebtesten Internet-Tagebücher: 250.000 Besucher, Platz 1 der Weblog-Charts!
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