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Teerose berichtet von den Kartoffelferien in den 50er Jahren
Die Herbstferien waren früher als Kartoffelferien bekannt, in denen wir Kinder mit auf's Feld zogen, um bei
der Ernte zu helfen.
Früher, Ende der 50 er und Anfang der 60 er Jahre mussten alle mithelfen, Ich glaube, dieses Gerät war eine Spindel, die sich drehte und die Kartoffeln aus der Erde warf. Jetzt brauchten die Helfer die Kartoffeln nur noch in große längliche Körbe, sog. "Bratsche " einzusammeln. Wir Kinder durften beim Kartoffel Ausmachen immer nachlesen, "sümern" nannte man das. Punkt halb 4 wurde nachmittags Pause gemacht. Schon mittags schüttete meine Mutter dieses gräßlich schmeckende Gebräu auf, das dann in einer Blechkanne, dick mit alten Biberbettüchern eingepackt, in einem Eimer mitgenommen wurde. Abends, wenn es fast dunkel wurde, brannten die Kartoffelfeuer. Nach der Ernte kamen die Kartoffeln zum Trocknen bei uns auf den Hof. Die kleineren Kartoffeln, die sog. "Ferkesäpele" dienten als Schweinefutter, die Hauptmenge wurde als Einkellerungskatoffeln im Bekanntenkreis verkauft. Zwei Sorten gab es damals, "Klimax", eine mehlig kochende und "Grata" eine festkochende Knolle. Mein Vater schleppte den Leuten die Kartoffeln noch in Zentnersäcken in den Keller. Vater achtete arauf, dass vor dem 1. Frost, der damals immer um Allerheiligen eintrat, die Kartoffelernte erledigt war. Heute kommt eine Kartoffelernte ohne moderne technische Geräte nicht aus. Und die kleinen Knollen werden nicht mehr an Schweine verfüttert, sondern sondern als Delikatesse in jedem Supermarkt angeboten. Eine Freundin erzählte mir vor einigen Tagen, dass man in der Nachkriegszeit im Ruhrgebiet ein Stück Land mit
eingepflanten Kartoffeln mieten konnte. Aber diese Zeiten habe ich nicht mehr erlebt . Liebe Grüßeteerose am 06.11.12 |
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