![]() Deinem Artikel "Wehrt Euch!" kann ich nur beipflichten.
Das Schlimmste ist, dass die Mode die Dicken meist ausklammert und die
Mannequins aller Damenoberbekleidungs- Hersteller allesamt schlank, oft
sogar mager sind. Die Werbung ist unrealistisch und projiziert ein
verkehrtes Ideal. (By the way- die besten Ehebücher, die ich fand, stammen von den Amerikanern Tim und Beverly La Haye, in Deutschland bei Schulte + Gerth verlegt. Sehr zu empfehlen ist: "Wie schön ist es mit Dir", paperback, ISBN 3-89437-625-2) Sie hat auch gezeigt, dass sie mir vertraute und hat sich dann auch bald nicht mehr vor mir verstecken wollen. Allerdings litt sie an einer Gewebsschwäche, die sich besonders in dicken Krampfadern an den Beinen bemerkbar machte- wir haben darüber auch ganz unbefangen gesprochen und das Problemchen durch eine gemeinsame Rohkostkur von wenigen Wochen bewältigt- mir tat diese Kur ohne Frage auch gut- ich hätte sie mit solch' schwierigem Unterfangen, das ihren gesamten Haushalt auf den Kopf stellt, auch nie allein gelassen, denn mir war ja wirklich an ihrem Wohlbefinden gelegen. Ihr gesamter Organismus hatte sich erstaunlich gut regeneriert- die Krampfadern hatten sich bereits nach zwei Wochen sehr weit zurückgebildet und waren nach drei Wochen völlig verschwunden. (Achtung! Wer Rohkost ausprobieren will und damit noch keine Erfahrung hat, beschaffe sich dazu eine Anleitung- die Umstellung muss sehr vorsichtig geschehen, ähnlich wie das Fastenbrechen.) Unterm Strich- besonders die Unterstützung durch mich hat ihr geholfen. Allerdings kam dazu natürlich auch das gute, familiäre Verhältnis zu ihren Freundinnen und Leidensgefährtinnen, mit denen sie so eine Art Mini- Interessengemeinschaft oder Mini- Selbsthilfegruppe pflegte.
Heute ist unser Jüngster sechs Jahre alt und meine Frau hat wieder ihre
Taillenweite wie von vor fünfundzwanzig Jahren, allerdings behielt sie
natürlich Spuren zurueck- z. B. hat sich die Bauchdecke doch nicht so
völlig wieder gestrafft und sie hat Schwangerschaftsstreifen- sie hat
einmal etwas dazu gesagt, ich meinte aber: "Das sind Orden, die muss man
sich in zähem Kampf erwerben- soetwas kriegt nicht jeder." Wir haben in
den Jahren nach den Kindern zusammen viel Sport getrieben- ich habe dazu
(wir haben Ende der 80er Jahre einen Restbauernhof erworben) in der
Scheune einen Squash- Raum mit Klo und Dusche eingerichtet- da können
wir beiden uns unter Ausschluss der Öffentlichkeit austoben. Wir fahren
gelegentlich mit den verbliebenen Kindern Fahrrad (die Grossen stecken
bereits in Beruf und Studium) und weil meine Frau leidenschaftlich gern
tanzt, habe ich oller Holzklotz auch noch mal eine Tanzstunde
absolviert- nun geht bei uns in der Küche (das Wohnzimmer ist zu klein
und die Möbel vertragen auch nicht das, was die Küche verträgt) oft
die Rockmusik der Fünfziger ab- bis wir beide völlig aus der Puste
sind- es macht nicht nur irre Spass- es macht auch fit. Manchmal machen
auch die Kinder mit und einmal hat auch meine Schwiegermutter (68)
mitmachen müssen, die im verkehrten Moment zu Besuch kam- sie mag
angeblich Elvis Presley nicht, schmilzt aber bei "Love me, tender" dahin
und kann sich dann natüerlich auch flotteren Rhytmen nicht
verschliessen. Wir haben auch immer Federball- Spielzeug oder zumindest
ein Frisbee im Kofferraum unserer Autos dabei. Im Übrigen verstehe ich das irdische Leben als Christ so, dass wir nicht dazu da sind, einander unterzukämpfen und zu übervorteilen, sondern sich gegenseitig zu helfen, diese verrückte Welt zu überstehen, ohne in Knast oder Klappsmühle zu landen. Das Starke braucht keine Protektion, es kann sich selber helfen- aber das Schwache, das auch oft im Stillen verborgen ist- das ist unsere Aufgabe und wer von den Starken wäre nicht unter etwas ungünstigeren Umstaenden nicht auch ein Schwacher? Bedenklich wird das Dicksein wenn es mit erhöhten Blutwerten einhergeht. Eine langjährige Freundin, auch etwas zu sehr rund, hatte kürzlich einen Schlaganfall und danach drei Bypass- Operationen. Sie ist von Beruf Krankenschwester und ist darum für die Schulmedizin und Pharmazeutik voreingenommen und hat sich stets über unsere Sonnenblumenkerne-, Leinsamen-, Löwenzahn-, Ringelblumen- Schoellkraut- usw Küchenkultur belustigt. Nun hatte sie es selbst mit den Koronargefässen zu tun und lacht nicht mehr über uns, sondern mit uns, dass sie es noch mal geschafft hat.
Zum Schluss sollte ich noch dies sagen:
Es gibt auf die Anzahl der Fettzellen kaum wirklichen Einfluss- wohl
aber auf deren Wassergehalt, da hilft das Vitamin L- Carnitin. Es wird
fälschlicherweise als Fettbrenner bezeichnet, was den unrichtigen
Eindruck vermittelt, es könne die Fettmenge reduzieren. Das ist eine
Täuschung, das kann kein einziger Schlankmacher! Abführmittel sind zum
Abnehmen ungeeignet, sie haben (nach langjähriger Anwendung) oft
schwere Darmkrankheiten zur Folge. Das Einzig Vernünftige ist eine
Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, z. B. kann man sich mit Äpfeln
oder Bananen ohne Bedenken plumpssatt essen ohne sich zu schaden- in
Gegenteil- rohes Obst ist auf jeden Fall anzuraten. Bananen entsprechen
zudem in ihrem Säure- Basen- Verhältnis genau unserem Blutbild- damit
liegt man also immer richtig. Mit Orangen sollte man eher vorsichtiger
sein und nur eine beschränkte Menge täglich zu sich nehmen- sie haben
viel Fruchtsüure, die nicht unbedenklich ist.
Also- ich fuer mein Teil mag eher runde Sachen. |
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