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Mimis Geburten

rund, na und ?!

Minchens zweite Tochter

Jetzt, da meine Kleine schläft, komme ich mal dazu, ihre Geburt zu schildern - zum einen, um allen, die die Geburt ihres Kindes noch vor sich haben, die Angst zu nehmen, zum anderen, um mich selbst an die Ereignisse dieser "schönen Entbindung" (so sagte die Ärztin) erinnern zu können.

Da unsere erste Tochter aufgrund einer Unterversorgung durch die Plazenta leider per Kaiserschnitt geholt werden musste, hatte ich mir für mein zweites Kind nichts sehnlicher gewünscht als eine spontane Entbindung.
Meine Schwangerschaft verlief, von teilweise heftigem Sodbrennen einmal abgesehen, sehr problemlos.
Der Entbindungstermin war der 11. April, der Sonntag nach Ostern.
Zu Ostern kamen uns meine Schwiegereltern besuchen, um gemeinsam mit uns zu feiern und mich etwas zu entlasten. Wie zuvor abgesprochen nahmen sie nach Ostern unsere "Große" zu sich nach Hause, damit ich die letzten Tage vor der Geburt für mich hätte.
Falls es also losgehen sollte, wusste ich Karen in guten Händen.

Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bekam ich leichte Wehen, die ich jedoch noch gut aushalten konnte.
Mein Mann allerdings war sehr aufgeregt und fragte so alle Viertelstunde, ob wir nun nicht doch mal in die Klinik fahren sollten. Nein, kein Problem, das Baby senkt sich nur, es ist noch nicht soweit.
Und tatsächlich: Am nächsten Morgen waren die Wehen wie weggeblasen. Ich konnte einen halben Tag lang alles tun und rumpütschern wie gewohnt - um mich gegen drei Uhr nachmittags unter einer heftigen Wehe zu krümmen!
Autsch, nee, das war schon anders als die davor, vielleicht sollten wie mal aufschreiben, wann die Wehen kommen und in welchen Abständen.
Gesagt, getan: Autsch! - sieben Minuten - autsch! - sechs Minuten ...
Irgendwann, als die Wehenabstände nur noch fünf Minuten betrugen, fuhren wir los ins Krankenhaus.
Dort wurde ich sofort ans CTG gelegt.
Dem Baby ging es gut, aber ich zerquetschte in dieser halben Stunde fast die Hand meines armen Mannes. Während das Kind in meinem Bauch gefühlt "Schwanensee" tanzte wurde ich immer müder.
Logisch, ich hatte mir die Nacht davor ja schon um die Ohren geschlagen. Oh je, ob mein Körper unter den Umständen den Strapazen einer Geburt überhaupt gewachsen war?
Der ärztliche Befund jedenfalls ließ hoffen. Muttermund zwei Zentimeter auf, die Geburt geht los.
Morgen würde es sicher soweit sein. Da es zu diesem Zeitpunkt schon spät abends war wurde mir angeboten, sofort stationär ein Zimmer zu beziehen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Dankbar nahm ich dieses Angebot an.
Was ich nicht gewusst hatte: Die Zimmer auf der Wöchnerinnenstation waren Dreibett-Zimmer.
In "meinem" lagen zwei Frauen, die beide vor wenigen Stunden erst ihr Kind zur Welt gebracht hatten und nun versuchten zu schlafen.
Da stand ich nun mit meinen Wehenabständen von fünf Minuten und dachte doch nur: "Du darfst diese Frauen und ihre Babys nicht aufwecken!".
Es folgte die wohl grässlichste Nacht meines Lebens. Tapfer versuchte ich, nicht zu stöhnen, sobald eine Wehe kam, allenfalls leise zu winseln und mich am Bettgestell festzukrallen.
An Schlaf war natürlich auf diese Weise nicht zu denken. Am nächsten Morgen war ich wie gerädert.
Die Wehenabstände waren aber gleich geblieben bzw. betrugen nur noch etwa vier Minuten.
Eine erneute Untersuchung in aller Herrgottsfrühe ergab: Muttermund vier Zentimeter offen.
Ich sollte mit meinem Mann - der nach meinem Anruf geradezu in die Klinik gesaust kam - noch in aller Ruhe frühstücken, "Kraft tanken" und mich dann in den Kreißsaal begeben.
Dort angekommen begrüßte ich die nette Hebamme mit den Worten: "Ich will eine PDA, bitte, sofort!".
Ihre Antwort: "Die hätten wir ihnen wahrscheinlich sowieso empfohlen. Sie sind ja total entkräftet. Ich sage dem Anästhesisten Bescheid."
Ich konnte, wollte mich keinen Meter mehr vom Fleck bewegen, als ich endlich auf dem Kreißsaalbett lag. Aber ich musste!
Mein Schatz half mir, in das schicke Krankenhaushemdchen zu schlüpfen (nein, ich hatte leider kein eigenes dabei) und noch einmal auf die Toilette zu gehen. Alle zwei Meter musste ich stehen bleiben und mich zusammenkrümmen. Aber wenigstens konnte ich hier im Kreißsaal dazu Laute äußern!
Nach einer halben Ewigkeit (für mich) kam dann der Anästhesist und legte die PDA. Was für eine Erleichterung!
Es tat wirklich überhaupt nicht weh, drückte nur etwas unangenehm.
Endlich, endlich durfte ich mich auf das Bett legen und mich entspannen. Die PDA wirkte schnell und so gut, dass ich wirklich nach einiger Zeit regelrecht wegdämmerte.
Mein Mann wich die ganze Zeit über nicht von meiner Seite.
Irgendwann untersuchte mich die Hebamme erneut: "Der Muttermund steht jetzt bei 8-9 Zentimetern. (Waaaas???!!) Ich schließe dich jetzt an den Wehentropf an, denn jetzt ist deine Mithilfe gefragt."
Genau das tat sie auch. Ich beobachtete, wie die Tropfen gemächlich herabfielen - aaaah! Himmel, was war das?
Die Wehe fühlte sich an, als würde ich mitten durchbrechen.
Und nach zwei Minuten kam schon wieder die nächste!
Oh Gott nein, dachte ich, bitte nicht, bitte bitte bitte ...
Ich winselte, ich jammerte, ich schrie und fluchte.
Mein Schatz stemmte bei jeder Wehe kräftig seine beiden Hände in mein Kreuz. Das konnte er, weil ich auf der Seite lag, ein Bein nach oben gelagert, meine Hände wie schon in der Nacht davor ans Bettgestell gekrallt, meine Füße stemmen sich gegen meine Hebamme (die das aber stoisch ertrug).
Auf einmal spürte ich einen starken Druck nach unten und fragte, was ich nun tun solle.
Schon pressen?
Antwort meiner Hebi: "Probier mal aus, was gut für dich ist."
Häh? Na gut.
Ich winselte, ich schrie, als die Wehe kam, dann schob ich kräftig nach unten.
Das tat ja richtig gut!
Noch einmal: Kinn auf die Brust und schieben, schieben, schieben ...
Nach dem dritten Schieben spürte ich deutlich: Da war etwas zwischen meinen Beinen. Das Köpfchen meines Kindes!
Vorsichtig tastete ich danach. Es fühlte sich ... merkwürdig an.
Aber da kam auch schon die nächste Wehe. Ich schob und drückte, als hinge mein Leben davon ab, und spürte schließlich, wie etwas aus mir herausflutschte.
Danach nichts mehr. Ich hörte mein Kind schreien.
Die Ärztin (wo kam die denn plötzlich her? Ich hatte gar nicht mitgekriegt, wie sie in den Kreißsaal kam) sagte: "Da ist Ihre kleine Tochter. Schauen Sie doch mal!"
Gemeinsam mit der Hebamme lagerte sie mich so, dass ich unsere kleine Maus ansehen und schließlich auf den Arm nehmen konnte - so wie sie war, noch ein bisschen blutig und voller Käseschmiere, aber wach und wunder-, wunderschön.
Meinem Mann und mir kamen sofort die Tränen. Kann es einen Augenblick geben, der größer ist als dieser?
Bald suchte Ineke nach meiner Brust, und während sie trank, kam auch die Nachgeburt.
Zum Glück hatte ich von der Entbindung lediglich eine kleine Schramme an den Schamlippen davongetragen, die mit zwei Stichen genäht werden musste - noch unter Einwirkung der PDA.

Ineke Hanna kam mit 51 cm und 3090 g auf die Welt.
Insgesamt dauerte die Geburt - vom Legen der PDA an gerechnet - ziemlich genau fünf Stunden.
Ich bin froh, dass ich die PDA hatte.
Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, heldenhaft zu sein und ohne Schmerzmittel auszukommen, aber nun bin ich froh, dass es so gekommen ist und mein Körper bis zuletzt nicht schlappgemacht hat.

Minchen am 05.05.10

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