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Als ich von der SS mit meinem Sohn erfuhr, war ich schon in der 9.ten SSW (nach 8 Monaten sich-verrückt-machen war dieser Zyklus der erste, an dem ich auf nichts geachtet hatte, auch nicht, wann meine Regel hätte wieder einsetzen sollen). Mein Gyn machte keinen SS Test mehr (weil ich wenige Tage zuvor ja schon einen positiven Test zuhause gemacht hatte), tastete nur die Gebärmutter ab und kontrollierte per Ultraschall, ob das Kind sich innerhalb der Gebärmutter eingenistet hatte. Er fragte mich, ob ich eine Fruchtwasseruntersuchung haben wolle - ich sollte mir das überlegen, es mit meinem Mann besprechen und bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung würden wir noch einmal über das Thema sprechen. 2 Wochen später kam ich dann in den Genuß der Hebammensprechstunde, die mein Gyn in seiner Praxis anbietet. Die Schwangere wird von der Hebamme gewogen, der Blutdruck wird gemessen und sie tastet den Bauch ab (und zwischendurch babbelten wir über alles mögliche). Wenn Blut abgenommen werden muß, dann tut das auch die Hebamme und anschließend trägt sie ihre Befunde in den Mutterpaß ein. Nach der Hebamme untersuchte mein Gyn mich vaginal und machte in den ersten Monaten auch immer einen US, weil ich durch die ganze Kübellei stark abgenommen hatte (in dieser SS waren es 8 kg). Medikamente bekam ich übrigens wegen der Kübellei nie - ich habe danach gefragt (sehr energisch), aber die zwei waren der Meinung, dass die in Frage kommenden Medikamente dem Kind mehr schaden würden als mir nützen und dass ich da durch müsse. Die Hebamme empfahl mir Malzbier und Gingerale - da hat ein wenig geholfen. Bei Problemen haben sich die Hebamme und der Arzt kurzgeschlossen.Mein Gyn sagte mal, dass sich die Hebamme mit gesunden Schwangeren viel besser auskennen würde als er - er rede ihr grundsätzlich nicht rein. Die Fruchtwasseruntersuchung wollten wir übrigens nicht haben, die US Untersuchungen dagegen haben mich sehr beruhigt - das Würmchen ist fleißig gewachsen während ich von Gr 40 auf 36 geschrumpft bin ...... In der Mitte der SS habe ich mich mit der Hebamme über die Wahl der Klinik unterhalten (eine Hausgeburt kommt für mich nicht in Frage, anderes Thema). Weil die erste Geburt recht schnell von statten ging (von der ersten Wehe bis Kind da vergingen 4 1/2 Stunden) wollte ich eine Klinik ganz in der Nähe haben - das ist hier im Rhein Main Gebiet ansich kein Problem, in 20 km Umkreis habe ich 2 Unikliniken und zig normale KH. Sie erzählte mir, dass sie Beleghebamme in einem recht kleinen KH sei, 7 km weg von mir. Kreissaalführungen gibt es dort nicht - man ruft zwischen 9 und 12 Uhr dort an und wenn keine Geburt stattfindet, fährt man hin und schaut sich die Sache an.Gesagt - getan: Um Notfälle mit dem Kind habe ich mir damals kaum Gedanken gemacht, das ist mittlerweile anders. Ab der 25 SSW wurden bei den Vorsorgeuntersuchungen die Herztöne des Babys mit einem CTG Gerät kontrolliert. Mein Kind hatte arythmische Herzschläge, bis etwa zur 34 SSW hat das niemanden beunruhigt. Mein Gyn sagte, dass das oft vorkäme und sich in der Regel nach der Geburt lege. Zur Sicherheit wurde in einem KH das Herz meines Kindes mit DopplerUS genau untersucht. Es lag aber kein Herzfehler vor, trotzdem konnte bis zum Ende der Ss nie eine gescheite Herzkurve geschrieben werden. 10 Tage vor Termin, es war ein Sonntag, bekam ich vormittags Wehen. Nach ein paar Stunden kamen sie regelmäßig alle paar Minuten (ich habe die Zeit nicht gestoppt) und ich rief im KH an, dass ich gleich vorbeikommen würde.Sehr zu meiner Freude hatte an diesem Tag meine Vorsorgehebamme Dienst, die kannte ja die Herzschlaggeschichte meines Kindes schon genau. Sehr zu unserer Überraschung zeigte das CTG zwei wunderbar regelmäßige Kurven, das Herz meines Kindes schlug endlich im Takt smile Der Nachmittag zog sich mit regelmäßigen, aber nicht wirklich starken Wehen hin. Gemeinsam mit der Säuglingsschwester suchte ich einen Strampelanzug für meinen Sohn aus, den haben wir über der Wickelauflage hingehängt und immer, wenn ich nicht mehr wollte, konnte ich auf diesen Anzug schauen und wusste, dass da bald mein Baby drinstecken würde, das hat mir sehr geholfen.Gegen 17.00 Uhr bekam ich ein Abendessen - ich schaute die Hebamme ganz verwundert an, bei meiner ersten Geburt kriegte ich nichtmal Wasser zu trinken ! Wir besprachen, dass sie nach dem Essen die Fruchtblase öffnen würde, weil sie wie eine Badekappe über dem Kopf hinge und die Kraft der Wehen minderte. Nachdem die Fruchtblase auf war (es kam nur sehr wenig Fruchtwasser) wurden die Wehen heftiger, so heftig, dass ich das Atmen mittendrin fast vergessen habe und nach einer Stunde war mein Sohn samt einem riesigen Schall Fruchtwasser da, den die Säuglingsschwester abbekam .... Etwa 2 Stunden nach der Geburt bin ich in mein Zimmer gelaufen und habe mein Baby ausgiebigst weiter bewundert. Einen Tag später schoß die Milch ein und noch einen Tag später sind wir Heim gegangen.Ich denke, dass dieses kleine Kh ein Mischung aus Geburtshaus und Kh darstellt, die Geburt wird immer von einer Hebamme begleitet, sie kommt auch mit in den OP, wenn ein Kaiserschnitt nötig wird. Leider ist kein Kinderarzt vor Ort, wenn mit dem Baby was nicht in Ordnung ist, muss ein RTW aus der nächsten Kinderklinik kommen (etwa 25 km) und das Kind wird verlegt.Ich fühlte mich in diesem KH immer sehr wohl und verstanden. Mein Mann wurde immer während der Geburt mit einbezogen und kam sich nicht wie ein Fremdkörper vor. Nach der Geburt waren die Säuglingsschwestern immer zur Stelle wenn es Probleme gab, haben sich aber nie vorgedrängt oder die Mutter bevormundet. Weil es mir dort so gut gefallen hat, kam auch mein drittes Kind dort zur Welt. Ob ich ein weiteres Kind auch dort bekommen würde, weiss ich allerdings nicht so genau, inzwischen ist mir die Präsenz eines Kinderarztes wichtiger geworden (nachdem der Sohn einer Freundin wenige Stunden nach seiner Geburt Fruchtwasser aus dem Magen hochgewürgt hat und fast daran erstickt ist)Jannik kam am 4. April 1997 wog 3630 Gramm, war 55 cm lang und hatte einen Kopfumfang von 36,5 cm Corinna folgt gleich |