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Kaiserschnitt (Sectio caesarea per Pfannenstiel)...

rund, na und ?! klingt ja eigentlich erst mal ganz nett, doch leider gehöre auch ich zu den ca. 10% der Frauen, die diese Art von Geburt erleben mußte.
Selbst nach 2,5 Jahren läuft es mir bei der Erinnerung daran noch eiskalt den Rücken runter.
Dabei hatte meine Schwangerschaft im Juli´98 so toll und ohne Probleme begonnen. Ende Januar dann erste Anzeichen einer EPH Gestose (Schwangerschaftsvergiftung).
Anfang März´99 wurde mir dann von meinem Gynäkologen offiziell die Gestose diagnostiziert.
Der Geburtstermin war aber erst der 31. März, und von nun an mußte ich fast täglich in die Klinik in die Sprechstunde für Risikoschwangerschaften.
Von Kaiserschnitt war jedoch nie die Rede, daher hatte ich mich auch nie eingehender damit beschäftigt.
Am 18. März wurde ich dann wegen Präeklampsie und Blutdruckwerten von 160/105 gleich in der Klinik behalten.
Am 22. März entschließt man sich zur Einleitung mit Prostaglandin Gel.
Am kommenden Tag treten gegen Mittag die ersten Wehen auf, alle freuen sich ... bald ist es soweit (weit gefehlt)!!!
Gegen 15.00 Uhr werden die Schmerzen fast unerträglich und die Wehen kommen bereits alle 3 bis 4 Minuten. Ungefähr um 21.00 Uhr platzt die Fruchtblase. Der Muttermund ist gerade mal erst 2 bis 3 cm geöffnet, als gegen 23.00 Uhr Presswehen eintreten.
Wenig später bekomme ich eine PDA. Jetzt lassen auch die Schmerzen etwas nach und ich kann ein wenig entspannen. In den Morgenstunden des 24. März stellt sich heraus, daß unsere Katharina ein Sternengucker ist, man versucht die Lage mit Akupunktur, Aufstützen auf den Bauch und Massage des kleinen Zehes zu verändern, leider ohne Erfolg.
Um es für uns Eltern nicht langweilig werden zu lassen, entnimmt man noch zwei Mal Blut aus Katharinas Kopf.
Nun war der Muttermund schon 4 Stunden vollständig und schließlich entscheidet man sich gegen 8.00 Uhr morgens zur Schnittentbindung.
Nachdem man mir die "Vorteile" der PDA erklärte, nämlich daß man die Geburt ganz bewußt miterlebt, entschied ich mich schließlich dafür. Die bereits vorhandene PDA mußte ja auch nur noch hochgespritzt werden.
Um 9.25 Uhr war Katharina dann mit einem Gewicht von 2860g und einer Größe von 50 cm "geboren" (eine natürliche Geburt wäre wahrscheinlich ein Genuss gewesen).
Aber jetzt ging es noch einmal richtig los:
Ich habe einen 3 cm großen Riß im Bereich der linken Cervix und einen von 2 cm im Bereich der rechten Cervix, aus denen es arteriell stark blutet. Dabei verliere ich mehr als zwei Liter Blut.
Mein Mann wird mit Hebamme und Kind rausgeschickt, jetzt bin ich mit den Ärzten und Anästhesisten alleine!
Die beiden Anästhesisten zappeln an meinem Kopf herum, hängen mir zwei Blutkonserven 0 negativ an (zu Hilfe, ich habe doch A positiv), ich kann es ihnen nicht sagen, sie drücken mir die Sauerstoffmaske so fest auf Mund und Nase.
Mein linker Arm ist festgebunden, mein rechter zittert wie verrückt.
Sie tätscheln liebevoll mein Gesicht, sagen mir, wie tapfer ich sei.
Ich will nur noch schlafen, ich werde auf einmal so müde. Plötzlich kommen noch andere Ärzte zur Tür herein und machen Photos, meine soeben festgestellte Uterusfehlbildung und der nicht korrekt verlaufende linke Eileiter werden vom Professor persönlich begutachtet. Bisher sind 2 Stunden vergangen.
Ich will gerade wieder die Augen schließen, als ich im Bauchraum heftige Schmerzen spüre. Ich kann noch zwei Mal laut STOP rufen, aber nichts geschieht, dann schlafe ich halt doch. Nach 3,5 Stunden ist endlich alles vorbei.
(Um keinem Angst zu machen, möchte ich auf weitere Einzelheiten lieber verzichten) Ich werde aus dem OP mit Sauerstoffgerät auf die Intensivstation verlegt. Auf dem Weg dorthin darf ich mein Kind in den Arm nehmen, hoffentlich hat es keine Angst vor mir, so wie ich aussehe. Am nächsten Tag geht es mir schon viel besser, ich muß aber noch auf der Intensivstation bleiben. Aber für mein Kind will ich schnell fit sein, ich sehe Katharina nämlich nur für fünf oder zehn Minuten am Tag, weil die Schwestern von der Wöchnerinnenstation nicht so viel Zeit haben. Und in der kurzen Zeit kann das Stillen natürlich auch nicht klappen.
2.Tag: ich stehe auf, mache die ersten Tipp Tapp Schritte!
3.Tag: ich komme auf die Wöchnerinnenstation mit 24 Std. Rooming-in, juppee!
4.Tag: Der Tropf und die Bauchschläuche kommen ab. Jetzt laufe ich so viel es geht, damit ich schnell nach Hause kann. Nur mit dem Stillen klappt es noch nicht. Katharina brüllt immer wie am Spieß nach dem Stillen, aber es gibt ja Gott sei Dank dieses Glucose Getränk (im Geburtsvorbereitungskurs total verpönt, in der Praxis dann jedoch sehr hilfreich!)
5.Tag: Ultraschall der inneren Organe, scheint alles o.k. zu sein.
6.Tag: Hurra, endlich klappt das Stillen!!! Gleich darauf Röntgen der inneren Organe um ganz sicher zu gehen. Dazu bekomme ich über eine Infusion ein Kontrastmittel. Das wiederum macht die Muttermilch für 3 Tage unbrauchbar. Ich muß abpumpen und Katharina bekommt Pre Milchnahrung, dabei wollte ich doch voll stillen, hoffentlich nimmt sie dann nach drei Tagen wieder meine Brust!!! (hat geklappt, ich konnte 14 Monate stillen, davon 6 Monate voll)
Am 7. Tag verlassen Katharina und ich das Klinikum nachdem mir noch schnell die Klammern entfernt wurden. Diese Stationen werden mich nie wieder sehen, auch wenn alle sehr nett waren. Ich kann auch nicht behaupten, daß meine Erinnerung nach 2,5 Jahren so gut wie meine Narbe verblasst ist, leider.
Ich würde jeder werdenden Mutter, die einen Kaiserschnitt vor sich hat zu einer Vollnarkose raten, dann bekommt man von eventuellen Komplikationen nichts mit. Es kann schließlich jeden treffen, ich bin sicher kein Einzelfall.
Martina aus Berlin am 27.08.01

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