
unbemannte Hausfrau

Long time no see ...
Ich weiß gar nicht, ob Ihr mich noch wiedererkennt, denn immerhin bin ich
gerade über die 40er-Grenze gerutscht (
danke noch einmal für die Kekse,
Falten- und Zahncreme, Karten, Mails und nette Päckchen!), habe meinen
kompletten Hausstand samt Katzen, Kröten und Kinderlein eingepackt und bin die 500 km von Köln
hoch in den Norden gezogen, wo ich nun in einer frisch renovierten Reetdachkate lebe,
die inmitten eines riesigen verwilderten Gartens mit altem Obstbaumbestand liegt.
Und Brombeerranken ... vielen Brombeerranken ...
Wer in der Aufzählung zwischen Katzen, Kindern und Kröten den Gatten vermisst,
bekommt 100 Punkte, denn der ist mir tatsächlich abhanden gekommen, weshalb es
hier lange lange nichts zu lesen gab.
Fröhliche Trennungsgeschichten sind selbst in meinen Augen dann doch einen
Hauch zu geschmacklos.
Nur soviel:
solltet Ihr Euch selbst gerade mit Trennungsgedanken beschäftigen
und die große Sorge, wie ER nur ohne Euch zurecht kommen soll, plagt Euch:
Seid beruhigt:
ER kommt hervorragend zurecht und hat
ratzfatz eine niegelnagelneue nette
Frau, denn die Nachfrage nach netten Männern Ende Dreißig, ist deutlich höher
als die nach alleinstehenden Frauen mit breiten Hüften ...
*seufz*
Mittlerweile wohne ich nun schon ein Jahr im Norden und freue mich jeden Tag,
dass ich diesen Schritt gewagt habe.
Jeden Tag?
Naja gut, gelegentlich fällt mir die Decke auf den Kopf und ich vermisse die
Aussicht auf den Dom (...) da ich aber monatlich ein Wochenende in meiner alten
Wahlheimat verbringe, hält sich das in Grenzen und vergeht, sobald ich ins
Auto steige und einfach ans Meer fahre.
Inzwischen fühlen wir uns hier schon sehr heimisch und haben auch die
Sprachprobleme ganz gut in den Griff bekommen.
Wenn mich jemand fragt, was die Uhr hat, sage ich ihm nun spontan die Uhrzeit;
Männer die äußern, dass sie mit mir
schnacken wollen, laufen nicht mehr
Gefahr, von mir geohrfeigt zu werden, da ich nun weiß, dass sie sich einfach
nur unterhalten möchten und die Frage, ob ich
Wurzeln mag, beantworte ich ruhig damit,
dass ich Möhren gerne roh, aber nicht gekocht esse.
Kein Vergleich zum ersten Erröten beim Erwähnen einer "Klön-Schnack-Tür" oder der
Verwirrung bei der Frage, ob ich Wurzeln mag.
Mag ich Wurzeln? Kann man Wurzeln nicht mögen? Wie sieht es mit Blättern und Ästen aus?
Was ich nun eigentlich sagen wollte war:
Ich bin wieder daaaa ...
Es wird wieder "Neues von der Hausfrau" geben.

