(aid) - Jetzt beginnt die Kürbiszeit. Bald leuchten die gelborangen Riesen wieder, die man nicht nur als Halloween-Schmuck,
sondern auch als Speisekürbis schätzt.
"Das "Arme-Leute-Gemüse" von einst erfreut sich in privaten Küchen und in der Sternegastronomie seit drei bis vier
Jahren großer Beliebtheit. Der Kürbis ist eine der
vielseitigsten Herbstfrüchte und hat definitiv mehr zu bieten als nur eine orange Fratze", sagt die Kürbisanbauerin Britta
Bötel aus Börßum in Niedersachsen.
Der Kürbis zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammt ursprünglich aus Südamerika. Inzwischen wird er fast
überall angebaut. Weltweit gibt es rund 850
verschiedene Sorten, die sich in Form, Farbe, Geschmack und Oberflächenstruktur voneinander unterscheiden. "Vom kleinen Zierkürbis mit 50 Gramm bis zum
Schwergewicht von 400 Kilogramm reicht die Vielfalt der Kürbisse, die im Übrigen botanisch zu den Beerenfrüchten gehören und mit Melone und Gurke eng verwandt sind", so
Britta Bötel.
Kürbis lässt sich grillen, braten, füllen und überbacken, dünsten, kochen, einlegen oder pürieren. Kürbisse harmonieren - mal süß, mal herzhaft - mit vielen Gewürzen, Kräutern,
Obst- und Gemüsesorten und nehmen schnell deren Aroma an. Auch als Rohkost-Salat lassen sich bestimmte Kürbissorten gut genießen und mit getrockneten und gerösteten
Kürbiskernen verfeinern.
Die bekanntesten Sorten sind der Hokkaido, der Butternut oder die Butternuss, der Muskatkürbis, der Spaghetti-Kürbis und
der Kappenkürbis (auch Bischofsmütze oder
Türkenturban genannt). Kürbisanbauer unterscheiden grob zwischen Sommerkürbissen und Winterkürbissen. Winterkürbisse werden ausgereift geerntet und halten sich
in der Regel den ganzen Winter. Die Lagerzeit ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich, bis zu acht Monaten sind möglich.
(aid) - Mit den Sorten "Butternut" und "Muskatkürbis" halten im Herbst zwei besonders aromatische Moschuskürbisse
Einzug in die Küche. Der nussig bis buttrig
schmeckende Butternut ist birnenförmig. Der mattgelbe bis dunkelgrüne Muskatkürbis ist stark gerippt.
Der Name lässt erahnen, wie er schmeckt.
Beide Kürbissorten haben durch ein festes, intensiv gelbes Fruchtfleisch sowie ein feines Aroma.
"Der Butternuss-Kürbis ist nicht nur geschmacklich und wegen seiner
festfleischigen Konsistenz ein hervorragender Speisekürbis. Er hat wenig Kerne und Schale und eignet sich gut auch für
kleine Haushalte.
Mit einem Gewicht von ein bis drei Kilo kann er in ein bis zwei Mahlzeiten verbraucht werden", so Kürbisanbauerin Britta
Bötel aus Börßum in Niedersachsen.
Der Muskatkürbis ist aufgrund seines Gewichts bis zu 35 Kilo im Handel auch in Teilen erhältlich.
"Sowohl der Butternut als auch der Muskatkürbis sind wahre Allrounder
in der Küche. Sie eignen sich für Suppen, Eintöpfe aber auch zum süß-sauren Einlegen oder für süße Aufläufe".
Besonders schmackhafte Kombinationen ergeben sich mit
Hähnchen und Curry, mit Ingwer, Apfel, Cranberries, Orangen, Möhren, Kartoffeln, Chili, Parmesan oder Speck.
Innerhalb der Sorte Butternut, die aufgrund ihrer Form auch Birnenkürbis heißt, gibt es noch rund 30 bis 40 verschiedene
Untersorten. Neben frühen und mittelfrühen
Sorten wie "Ponca" und "Mathilda" gehört auch die grün-beige gestreifte Spätsorte "Barbara" dazu.
aidIra Schneider
Hokkaido tanzt aus der Reihe
Nährwert verschiedener Kürbissorten
(aid) - Kürbis ist nicht gleich Kürbis.
Das verraten bereits die vielfältigen Farben und Formen der über 800 bekannten Sorten.
Einer aktuellen Untersuchung zufolge unterscheiden sich Gelber Riese, Muskatkürbis und Co. aber auch im Nährwert
voneinander. Insbesondere der japanische Hokkaido fällt aus der Reihe. Er enthält deutlich mehr Nährstoffe und
Kalorien als andere Winterkürbisse. Sein Kohlenhydratgehalt beispielsweise ist eher mit dem von Erbsen oder Zuckermais zu
vergleichen, was vor allem auf einen hohen Stärkeanteil zurückzuführen ist.
Auch in Bezug auf Vitamine sorgt der Hokkaido für Überraschungen. So ist sein Beta-Carotin-Gehalt siebenmal höher als der
eines Laternenkürbisses.
"Eine Ergänzung beziehungsweise Neubewertung gängiger Nährwerttabellen wäre daher wünschenswert", fordert
Professor Antal Bognar, Stuttgart, der neben dem Hokkaido noch fünf weitere Winterkürbissorten untersucht hat.
Bislang unterscheidet die Lebensmitteltabelle Souci-Fachmann-Kraut aber lediglich zwischen Riesen- und Gartenkürbissen.
Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass deren Angaben zum Teil sehr stark von den aktuellen Untersuchungsergebnissen zu
einzelnen Kürbissorten abweichen.
Wer den Nährwert einer Kürbissuppe berechnen will, sollte neben der Sorte aber auch die Art der Zubereitung
berücksichtigen. Denn 30-minütiges Garen zerstört bis zu 27 Prozent der hitzeempfindlichen Vitamine.
Zusätzlich kommt es beim Kochen zu Auslaugverlusten, die auch alle anderen Vitamine und Inhaltsstoffe betreffen.
Wer die Restgarflüssigkeit anschließend nicht weiterverwendet, dem entgehen bis zu 35 Prozent der Vitamine und
Mineralstoffe.
aid, Larissa Kessner
(aid) - Längst hat sich die nordamerikanische Tradition der Halloween-Feier einen Tag vor Allerheiligen auch in Deutschland
etabliert. Auch wenn hierzulande die Kinder selten von Haus zu Haus ziehen und "Süßes, sonst gibt's Saures" fordern (in
Spielfilmen meist die magere Übersetzung von "trick or treat"). Doch im Mittelpunkt des Halloween-Festes steht der Kürbis.
Die ersten Winterkürbisse werden ab September geerntet und haben weit mehr zu bieten als ausgehöhlt grinsend auf
der Fensterbank zu stehen.
Mit schlanken 25 Kalorien je 100 Gramm ist das Fruchtfleisch ausgesprochen kalorienarm.
Kürbisse sind reich an Kalium und haben gleichzeitig einen niedrigen Natriumgehalt.
Dadurch wirken sie entwässernd und harntreibend. Neben dem hohen Gehalt an Carotinoiden, aus denen der Körper das die
Sehkraft und die Haut stärkende Vitamin A aufbaut, ist noch die Kieselsäure zu erwähnen, die sich günstig auf Bindegewebe,
Haut und Nägel auswirkt.
Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bekannt gibt, pflanzen immer mehr Bauern Kürbisse an.
In diesem Herbst sollen hierzulande bis zu 700 Sorten geerntet werden. Der Kunde hat also die Qual der Wahl:
Der Gartenkürbis, auch Gelber Zentner genannt, bringt die größten Früchte hervor.
Sein gelbes und etwas wässriges Fruchtfleisch schmeckt neutral und eignet sich für Konfitüren oder süß-saures Gemüse.
Ein schmackhafter Speisekürbis ist der Hokkaido, dessen Fleisch meist dunkelorange ist und leicht nussig schmeckt.
Er kann mitsamt Schale zubereitet werden z. B. als Suppe, Gratin, Salat oder Püree.
Ein sehr empfehlenswerter Speisekürbis ist auch der Muskatkürbis.
Er wird meist in Schnitzen angeboten und das leuchtend orange Fruchtfleisch schmeckt etwas nach Muskatnuss.
Diese Kürbisart ist beliebt für Gemüsegerichte, Suppen, Salate, Süßspeisen zum Backen und für Konfitüre.
Beim Kauf von ganzen Kürbissen ist darauf zu achten, dass sie unbeschädigt sind.
Nur unversehrte Früchte können bei Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad Celsius überwintern.
Reife Exemplare erkennt man übrigens sehr leicht an einem hohlen Ton beim Klopfen auf die Schale.
Die Verarbeitung von Kürbis ist unkompliziert:
Der Kürbis wird gewaschen, halbiert, von den Kernen entfernt, in handliche Stücke geschnitten und geschält.
Das Einfrieren ist auch kein Problem: Das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden, etwa zwei bis drei Minuten
blanchieren und dann portionsweise einfrieren.
Übrigens: Zierkürbisse sind nicht zum Verzehr geeignet.
Sie enthalten den Bitterstoff Cucurbitacin, der Magenkrämpfe und Übelkeit verursacht.
aid, Harald Seitz