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Vater-Kind-Kur

Artikel von Volle Kanne, Susanne

Es gibt immer mehr alleinerziehende oder aktiv miterziehende Väter. Sie brauchen ebenso wie Mütter "Vater-Kind-Kuren", und zwar speziell zugeschnitten auf ihre - durch die Vaterrolle hervorgerufenen - psychischen und physischen Beschwerden. Das eigens für die Männer konzipierte Pilotprojekt des Caritas-Verbandes für die Diözese Münster auf Norderney fand von Seiten der Männer sehr positive Rückmeldung. Für die Zukunft sollen Kurhäuser Vater-Kind-Kuren fest in ihr Programm aufnehmen. Denn bisher gab es nur ein ausnahmslos für Frauen gestaltetes Erholungsprogramm.

In welchen Bereichen sollte es für Väter Unterschiede geben zur Mutter-Kind-Kur?
Die Ansprüche und Bedürfnisse, die Männer an eine Kur stellen sind ganz andere. Frauen wollen in der Kur kreativ sein und viel reden. Männer wollen lieber körperliche Aktivitäten. Und Väter gehen mit Krankheiten anders um, sie kümmern sich nämlich nicht darum und verschleiern ihre psychischen Probleme als körperliche Beschwerden, weil sie glauben, keine Schwäche zeigen zu dürfen. Deshalb benötigen sie ein ganz anderes Kurkonzept.

Wie sieht dieses Konzept aus, was ist daran anders?
Da Frauen offener mit Problemen umgehen, mögen sie lieber Gesprächstherapien, Männer lieber Bewegungstherapien. Und weil sie nicht so gerne reden, die Probleme aber dringend angehen müssen, ist ihnen eher mit einer gruppendynamischen Therapie gedient.
Die wichtigsten Punkte des Konzeptes konkret:
1) Geschlechtshomogene Gruppe (weniger Hemmungen); Die Männer sollen unter sich sein, um einmal emotionales Gedankengut austauschen zu können: über Gebrechlichkeiten, ihre Probleme, ihre Doppelrolle als Vater und Versorger, wie sie mit der Belastung umgehen, ...
2) Mann-Kind-Konzeption: Es gibt aktive Bewegungsangebote wie Fußball, aber auch Schmuseangebote, z.B. der Vater massiert das Kind und umgekehrt, Trommelaktionen, ...
3) Männer-für-Männer-Philosophie: Die unmittelbaren Betreuer sind männlich, um die Schamgrenzen der Männer zu erweitern. Die Erfahrung hat bewiesen, dass dadurch 80 % der Männer tatsächlich ein Einzelgespräch mit dem männlichen Therapeuten geführt haben.
4) Anreise in der Gruppe für ein ganzheitliches Gruppenerlebnis: Man findet sich auf der Fahrt, beim Frühstück, ...Dadurch laufen viele Gespräche ganz nebenbei ab, und nicht in einer künstlich hergestellten Redesituation.
5) Rollenthematische Autorenlesung: Ein Autor liest z.B. aus seinen autobiographischen Erzählungen über seinen Vater vor. Die Männer können sich so mit ihrem eigenen Vater auseinander setzen.
6) Themenkonzentrierte Gruppengespräche, z.B. über Streß, und wie man damit umgeht, ob als Einzelkämpfer, etc.
7) Offene Selbsterfahrungsgruppe, z.B. mit Themen wie "Der tägliche Machtkampf im Büro", "Versagensängste", ...

Wie kam es zu dem erstmaligen Kurangebot für Väter und ihre Kinder?
Früher war es eine Seltenheit, dass Väter ausnahmsweise bei den Müttern mitfahren konnten. Die Zahl der engagierten Väter ist aber enorm angestiegen, und somit haben immer mehr bei den Caritasverbänden wegen einer Kur nachgefragt. Bei der Planung galt es dann, verschiedene Aspekte zu berücksichtigen: Väter haben ganz andere Krankheiten, z.B. Atem- und Rückenprobleme.

Wie geht es mit dem Projekt weiter?
Noch befindet sich das Projekt "Vater-Kind-Kur" in der Pilotphase, das heißt, es werden erst mal noch zwei weitere Projekte dieser Art folgen, damit auch die Kurhäuser, die bisher nur die Mutter-Kind-Kuren angeboten haben, Erfahrungen machen und sich umstellen können. Das nächste dieser Projekte läuft voraussichtlich im Oktober, dann wieder eines im nächsten Jahr.

Wer ist Zielgruppe?
Zielgruppe sind Väter, die Erziehungsverantwortung mit allen Belastungen übernehmen. Väter, die durch diese psychosozialen Belastungen besondere Gesundheitsstörungen entwickeln. Ebenso Väter, deren Beziehung zu den Kindern gestört ist, weil sie selbst oder ihre Kinder gesundheitlich belastet sind.

Wie nehme ich teil, und welche Bedingungen gibt es?
Der Arzt muss bekunden, dass der Gesundheitszustand des Vaters bzw. der Kinder eine Kur nötig macht. Dann gehen Sie zu einer Kurvermittlungsstelle wie der Caritas, der AWO, Diakonie, und lassen sich beraten. Danach stellen Sie einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse, und in der Regel, also bei entsprechender ärztlicher Indikation, übernehmen die Kassen die Kosten.

Mit freundlicher Genehmigung von:
Volle Kanne, Susanne

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