Jedes Jahr lassen sich im Schnitt mehrere hunderttausend Frauen und nur bis zu hunderttausend Männer sterilisieren. Dabei ist der Eingriff beim Mann deutlich unkomplizierter und dauert unter örtlicher Beätäubung nur eine halbe Stunde. Bei der Frau ist die Sterilisation aufwendiger und wird meist unter Vollnarkose gemacht. Die Kosten sollten im Vorfeld in jedem Fall mit der Krankenkasse abgesprochen werden. Der Eingriff wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt, bei ambulant durchgeführten Sterilisationen aber wird nur eine ganz geringe Pauschale erstattet. Bei privaten Versicherungen auf Vertragsbedingungen achten.
Mit der Sterilisation ist in aller Regel Schluss mit der Fruchtbarkeit. Nur die wenigsten (etwa 3%) bereuen ihren Entschluss. Die Möglichkeit die Samen- bzw. Eileiter wieder zusammenzuführen besteht, aber es gelingt nicht immer die Fruchtbarkeit wieder herzustellen. Je länger die Sterilisation zurückliegt, desto geringer die Chance, dass der Eingriff wieder rückgängig zu machen ist. Für die Refertilisierung kommt die Krankenkasse üblicherweise nicht auf.
Sterilisation ist es nach wie vor die sicherste Art der Verhütung. Ob man sich für den Eingriff entscheiden kann, hängt bei den Männern meist von der Frage nach der Potenz ab. Rein biologisch verändert die Sterilisation beim Mann gar nichts, die dennoch in manchen Fällen auftretenden Folgen sind psychischer Natur. Einige Männer haben nach der Sterilisation häufiger Depressionen, leiden unter Lustlosigkeit und Erektionsproblemen. Die meisten bemerken keine Veränderung. Eine Sterilisation ist nicht mit der Kastration zu verwechseln. Während bei einer Sterilisation nur die Samenleiter durchtrennt werden und alles andere unverändert bleibt, bedeutet die Kastration die Entfernung der kompletten Keimdrüsen (Hoden), was sich spürbar auf den Hormonhaushalt auswirkt. Nach einer Kastration treten gehäuft Symptome wie Antriebslosigkeit, Fettleibigkeit, Veränderung der Behaarung und Verlust der Libido auf. Das ist nach einer Sterilisation nicht der Fall. Sexualität und Hormonhaushalt werden durch die Sterilisation nicht beeinträchtigt. Viele berichten nach einer Sterilisation sogar von einer neuen sexuellen Freiheit, die sie erleben können, weil sie keine ungewollte Schwangerschaft zu befürchten haben.
Sterilisation ja oder nein - die Zweifel, ob man nicht doch noch mal im Leben in die Situation kommt, Kinder zu wollen, wiegen wiederum vor allem bei Männern schwer. Wie kann die Entscheidungsfindung aussehen?
Die Entscheidung ist eine weitreichende, weil damit besiegelt ist, dass man keine Kinder mehr bekommen bzw. zeugen kann. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass sich die momentane Lebenssituation, Lebensweise und damit auch die Beziehungssituation ändern kann. Der Kinderwunsch sollte definitiv ad acta gelegt sein.
Derjenige, der über eine Sterilisation nachdenkt, kann sich die Entscheidung nicht vom Partner abnehmen lassen, sondern muss sie unbedingt selber treffen, wenn auch nach gründlicher Absprache mit dem Partner.
Jeder sollte sich Gedanken machen, ob das Selbstwertgefühl durch den Eingriff angekratzt wird. Die Entscheidungsfindung zeigt, ob man überzeugt ist und psychologisch in der Lage die Entscheidung vor sich und anderen zu vertreten.
Jeder volljährige Mann kann sich ohne Angabe von Gründen sterilisieren lassen. Aber man sollte mit anderen über das Vorhaben sprechen und gut überlegen, ob die Entscheidung lange genug gereift ist und ob man sich alt genug fühlt.
Der Eingriff selbst ist kein Risiko. Wie nach jeder Operation können Komplikationen (wie zum Beispiel Wundinfektion, Abszessbildung) auftreten, die aber in der Regel harmlos sind. Darüber können Urologen bzw. Gynäkologen Auskunft geben.
Methoden der Sterilisation
Bei Frauen wird meist eine sogenannte Laparaskopie durchgeführt. Operiert wird mit Hilfe einer Bauchspiegelung (in der Regel unter Vollnarkose), dadurch braucht kein großer Schnitt gemacht werden. Die Eileiter werden unterbrochen, so dass der Eisprung zwar stattfindet, das Ei auch durch den Eileiter wandert aber nur noch bis zu der unterbrochenen Stelle, wo es sich auflöst. Dieses Verfahren ist vergleichsweise komplikationsarm, einfach durchzuführen und hinterlässt keine Narben.
Bei der Hysteroskopie wird über die Scheide durch den Muttermund vorgegangen. Die Eileiter werden verklebt oder verschorft.
Risiko: Verklebte Eileiter werden häufiger wieder durchgängig.
Die Colelio-Kolpotomie bedeutet, dass ein Schnitt von der Scheide bis hinter den Muttermund gemacht wird, von wo man die Eileiter erreichen kann und diese abgebunden werden.
Es ist auch möglich drei bis vier Tage nach einer Entbindung eine Sterilisation vornehmen zu lassen.
Der Vorteil: Die Gebärmutter ist noch groß, was den Eingriff erleichtert und das Risiko verringert.
Nachteil: Die seelische und körperliche Belastung ist nach einer Geburt ohnehin sehr hoch.
Folgen sind nach einer Sterilisation bei Frauen keine zu erwarten. Es kann passieren, dass kleine, aber wichtige Blutgefäße bei der Operation verletzt werden. Dadurch wären die Eierstöcke (wichtige Hormonproduzenten) schlechter durchblutet, was zu vorzeitigen Wechseljahren führen kann. Außerdem neigen sterilisierte Frauen häufiger zu Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaften.
Für Männer gibt es nur eine Methode der Sterilisation:
die Vasektomie. Durch einen einfachen Eingriff werden die Samenleiter verschlossen. Die weiterhin produzierten Samenzellen stauen sich an der unterbrochenen Stelle und werden dort abgebaut. Erst etwa 15 bis 20 Samenergüsse nach der Sterilisation sind die letzten lebensfähigen Spermien verbraucht. Für endgültige Gewissheit sorgen Kontrolluntersuchungen in den ersten drei Monaten nach dem Eingriff.
Fazit:
Bei Männern ist der Eingriff erheblich unkomplizierter als bei Frauen. Aber egal wer sich für eine Sterilisation entscheidet sollte wissen, dass mit der Fruchtbarkeit endgültig vorbei ist. Die Entscheidung muss jeder ganz für sich alleine treffen. Auf jeden Fall sollte der Entschluss gut durchdacht sein,
daher: Lassen Sie sich gründlich beraten.
Zum Beispiel bei den Pro Familia Beratungsstellen vor Ort.
Weitere Informationen finden Sie auch im Internet: www.vasektomie.de
Mit freundlicher Genehmigung von: |
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Volle Kanne, Susanne, PF 105544, 40046 Düsseldorf |
Moin! :-)
Eine Sterilisation ist für Männer die genügend Kinder haben eine feine
Sache. Ich kann nicht feststellen, daß es der Potenz irgendwie schadet. Ich
denke fast garnicht mehr an die Unmöglichkeit der Zeugung.
Was das sich ändern können der Lebensumstände angeht, ein lächerlicher
Einwand.Wenn ich die 40 überschritten habe, dann bin ich eigentlich auch zu
alt für klitzekleine Kinder. Wenn ich bis dahin schon welche hatte, dann
reicht das auch. Das Folgende ist nicht böse gemeint, es ist aber so. Wenn
meine Ehe jetzt in die Grütze gehen sollte, wäre jede andere Frau, egal wie
alt, doch nur Spielzeug. Das ganze Theater mit Schwangerschaften und
Säuglingen und Windeln und Laufenlernen ist spannend wenn es das erste Mal
ist, später dann nicht mehr so. Ich wäre für eine andere Frau eben nicht
mehr der mögliche Vater ihrer Kinder, vorbei ist eben vorbei, eines Tages
bin ich tot, auch das muß man akzeptieren.
Ich empfehle jedenfalls eine Sterilisation beim Mann. Wer danach wirklich nicht mehr kann, hat was Wichtiges wegschneiden lassen oder schon vorher einen Knoten im Hirn gehabt (Sorry)
Gruß vonWinnie am 24.09.02
Gruß
Bücherwurm am 27.07.02
Grüsse, Wolfgang am 15.02.02
Margot am 08.01.02
Viele Grüße von Sabine am 21.12.01
Ich bin jetzt 32 und habe mich ambulant vor zwei Jahren sterilisieren lassen. Ich habe oft mit meinem Mann darüber gesprochen und mir bis zu diesem Entschluss auch 3 Jahre Zeit gelassen. Mir war klar, dass ich keine Kinder wollte, nachdem ich meine Zwillinge bekommen habe. Ich bin froh, darüber, dass ich es habe machen lassen, und es war alleine meine Entscheidung.
Der Eingriff war kein Problem. Der Eingriff an sich hat 20 Minuten gedauert mit einem Minischnitt durch den Bauchnabel und dann habe ich noch zwei Stunden gelegen wegen der Vollnarkose und dann bin ich nach Hause. Ich bin sogar nach 3 Tagen zu Hause wieder zur Arbeit gegangen, was ich aber niemand empfehlen würde. Durch die Blutungen, die danach noch ein paar Tage aufgetreten sind, war ich ziemlich platt. Aber jetzt ist alles okay. Im sexuellen bin ich freier und es macht mehr Spass, als zu der Zeit, wo ich noch die Pille nahm.Außerdem ist die Sicherheit größer. Wir brauchen uns nicht bei jedem Durchfall zu fragen, ob wir zusätzlich Kondome nehmen müssen oder sonstwie verhüten.Aber zu dieser Entscheidung, ob Mann oder Frau, muss jeder selbst kommen. Weil es auch bei jedem eine Kopfsache ist - ob Mann oder Frau -. Ich denke, dass auch Frauen, die dies aus Druck heraus machen oder um ihren Männern einen gefallen zu tun, auch ein psychisches Problem damit haben. Darum überlegt euch diesen Schritt gut und seit sicher, dass ihr es auch tun wollt.Hallo Carola,
nun sind mein Mann und ich aber platt.
Nach der Geburt unserer zweiten Tochter im März 2001 hat er sich sterilisieren lassen und hat absolut kein Problem damit.
Im Gegenteil, ohne Pille fühle ich mich viel wohler, was sich natürlich auch auf unsere Partnerschaft auswirkt *g*.
Mein Mann meint, dass es wohl eine reine "Kopfsache" ist, wie ein Mann so was verarbeitet.
Ich hatte zunächst auch so meine Bedenken und wollte lieber mich operieren lassen, da bei der Frau ohnehin die biologische Uhr tickt, während Männer (siehe Anthony Quinn) auch noch länger problemlos Papa werden können.
Mein Mann hat sich jedoch vorher umfangreich beim Urologen und auch im Bekanntenkreis erkundigt und sich dann da
zu entschlossen.
Aber die psychologische Seite hängt wohl immer vom Betreffenden ab. Wer mal mit meinem Mann quatschen möchte, mailt bitte an:
Andrea am 02.08.01
Hallo liebe Männer !
Auch mein Mann ist seit 10 Jahren sterilisiert.
Ich wollte mich damals nicht sterilisieren lassen. Wir waren 5 Jahre verheiratet, hatten 3 Kinder und ich war mir nicht sicher, ob ich nicht noch ein Kind möchte.
Meinem Mann war klar, dass er keine Kinder mehr wollte.
Ich bin schon lange froh über diesen Schritt:
Kinder und deren Probleme haben wir wirklich genug. Womit wir kaum Probleme haben ist Sex. Nie wieder Nachdenken über Verhütung.
Und die OP war für meinen Mann problemlos. Beschwerden gab es hinterher nie.
Ute am 31.07.01
Hallo Hausfrauenseite,
Mit Interesse habe ich von Eurem Artikel zur Sterilisation gelesen.
Meiner Meinung nach wird alls viel zu "rosarot" dargestellt. Seitdem ich mich einer Sterilisation unterzogen habe, ist bei uns im Schlafzimmer die Eiszeit ausgebrochen.
Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen ist alles wunderbar verlaufen. Aber die psychologische Seite..........
Seit dem Eingriff (vor ca. 10 Monaten) habe ich extreme Schwierigkeiten überhaupt in Stimmung zu kommen. Es ist, als ob etwas fehlt. Meiner Frau kann ich keinen Vorwurf machen. Sie hat ihr bestes gegeben um unser Sexualleben wieder auf die Reihe zu bringen. Auch mir wurde von der sogenannten "neuen Freiheit" vorgeschwärmt.
Nun ja, jetzt bin ich wirklich frei von allen fleischlichen Gelüsten ;-)).
Ich kann es nur jedem Mann dringend raten, sich die Sache mit der Vasektomie gründlich zu überlegen und mit der Partnerin zu diskutieren. Natürlich ist es auch Sache des Mannes, sich um Verhütung zu kümmern. Mindestens genauso, wie es Sache der Frau ist. Aber es gibt andere Mittel, um sich vor ungewollter Schwangerschaft zu schützen. Ich rate jedem Mann (und auch jeder Frau) davon ab.
Grüsse von
Ein Hausmann am 29.07.01
Habe durch zufall Ihre Seite gefunden
Ich bin ein Mann, 50 Jahre alt habe mich zu diesem Entschluss gebracht da war ich 38 Jahre und danach haben wir ein völlig neues Liebesleben gehabt.
Meine Frau nahm nicht mehr die Pille und war ganz anders gworden nach ein paar Monaten.
Sie war viel leichter zu erregen und hatte öffters einen Orgasmus als mit der Pille.
Ich kann nur jedem Mann empfehlen diesen Schritt zu tun. Die Partnerschaft wird einfach besser. Auch meine Gefühlssteigerung beim Orgasmus war viel intensiver geworden.
Wenn ich das gewusst hätte so wäre dieser Schritt schon früher vollzogen worden.
Ich kann nur jedem Mann raten das zu tun und auch darüber zu sprechen mit Freunden und bekannnten.
Bei vielen Männern ist im KOPF man wird kastriert.
Aber bei weitem nicht.
Auch sollte man sich mal erkundigen Männer die sich vor 40 sterilisieren lassen haben viel weniger Prostatata Probleme.
Also Männer auf zum UROLOGEN ODER ein Arzt des Vertrauens es ist nicht schlimm.
Also Mann sein und keine Memme.
Peter am 25.07.01