Guddis Smily-System
Zu meinem Erstaunen habe ich gemerkt, dass ich zwar immer dafür bin,
dass Kinder im Haushalt mithelfen, dass ich das aber gar nicht so sehr
durchsetze. Da ich zu den 3 "großen" Mädels (jetzt 11, 8 und 5 Jahre alt)
nun wieder ein Baby zu versorgen habe, ist die anfallende Arbeit aber nicht
weniger geworden und die mir zur Verfügung stehende Zeit schon gar nicht. Da
musste also was passieren.
Wir haben jetzt ein Smily-System eingeführt, von dem ich wahrscheinlich
irgendwann mal irgendwo gehört habe und das wir für unsere Familie
zugeschnitten haben. Dafür habe ich gelbe Klebepunkte gekauft, die mit einem
schwarzen Stift als lachende und weinende Smilies bemalt werden. Alleine
darum reißen sich die Kinder schon und sind ziemlich kreativ. Nachher wollen
sie dann auch unbedingt das ein oder andere besonders witzig gelungene Smily
ergattern (vorausgesetzt es lacht!). Sie malen ihnen riesige Münder,
witzige Nasen, Sommersprossen, dicke Tränen und was weiß ich alles, sie
geben ihnen sogar teilweise Namen wie "Glubschauge" oder "Rotbäckchen".
Wofür es einen Smily gibt, haben wir weitgehend gemeinsam entschieden und
anfangs auch aufgeschrieben, bis es in den Köpfen war. Dass man sein Zimmer
in Ordnung hält, sein Zeugs nicht im Wohnzimmer herumliegen lassen sollte,
seinen Teller selbst heraustragen muss, solche Dinge finde ich
selbstverständlich (auch wenn sie nicht immer wie selbstverständlich
funktionieren). Dafür gibt's kein Smily. Sondern eher für sowas:
15 Min. aufs Baby aufpassen, Spülmaschine ausräumen, den Tisch
decken, Baby umziehen und für die Nacht fertig machen
(das kann nur die Große), Küche nach dem Essen halbwegs klar Schiff
machen (kann auch nur die Große),
die 5jährige in den 300m entfernten Kindergarten bringen oder abholen,
auch mal unaufgefordert das eigene Zimmer besonders schön aufräumen
(gibt es selten)...
und was deutlich länger dauert als ca. 15 Min. gibt
2 Smilies, z.B. Auto innen putzen, mit dem Baby im Kinderwagen
spazieren gehen, damit Mama mal schlafen kann...
Erstaunlicherweise führt meistens die Kleinste die Liste an. Es ist
also nicht so, dass die größeren Kinder im Vorteil sind, weil sie schon mehr
können und eine größere Auswahl an Jobs haben. Vielmehr ist die Kleine ist
ständig am Tisch decken usw. und lässt sich selbst was einfallen, weil es
ihr auch einfach Spaß macht, Smilies zu ergattern.
Damit die Kinder lernen, dass es zusammen angenehmer ist zu arbeiten,
bekommt übrigens jeder ein Smily, wenn sie eine Arbeit zusammen erledigen.
Auch wenn's nur was Kleines ist und es nur 1 Smily ergäbe, wenn es alleine
erledigt würde! Das wird zwar "teurer" für mich, ist mir aber lieber so. Ich
bin sogar regelrecht stolz auf diese Idee. Die Mädels streiten sich in
letzter Zeit öfters, aber so geht alles wieder viel mehr Hand in Hand und
ich denke, der Lerneffekt ist es wert. Gestern kamen zwei der Schwestern
auf die Idee, gemeinsam gleich alle beide Kinderzimmer aufzuräumen. Sie
waren mit viel Freude dabei und haben es auch so gut gemacht, dass es allein
für diese Idee ebenfalls ein Smily gab.
Wenn sie 10 Smilies zusammen haben, gibt es ein kleines Geschenk.
Manchmal lassen sie sich überraschen, manchmal habe sie was bestimmtes
im Auge. Gerade wollten alle 3 gerne eine bestimmte neue Musik-CD. Sie
bekamen sie also zu dritt; ich bewahre das Original zur Sicherheit auf
(verkratzt dann nicht so schnell) und sie erhielten jede eine gebrannte.
Sie kostete jedes Kind 10 Smilies und damit sind sie immer noch sehr gut
bedient, wie ich meine. Für die "normalen", d.h. alleine verdienten 10
Smilies gibt's mal ein Heftchen vom Kiosk, einen Radiergummi-Stift usw. -
was gerade anliegt. Im Skiurlaub wollte die Große unbedingt auf dem Berg
Kakao trinken, mir war's zu teuer (das wollen ja dann alle) und sie hat dann
dafür auf ihren eigenen Vorschlag hin Smilies verbraucht.
Was mir an dem System nicht gefällt, ist der Gedanke "ich werde für meine
Mithilfe bezahlt". Ich versuche also vielmehr, ihnen zu sagen:
"Ihr tut mir Gefallen, dann tu ich das auch für Euch".
Was ich auch nicht mag, ist die häufige Fragerei à la "Krieg ich dafür ein
Smily?", wenn ich was für selbstverständlich halte oder wenn es sich
wirklich nur um 1 Handgriff handelt. Aber mit der Zeit haben schon alle ein
gutes Gefühl dafür bekommen, was ein Smily wert sein sollte. Manch einem
ist dieses System vielleicht rein finanziell zu aufwendig, aber zu teuer ist
es mir persönlich eigentlich nicht. Es ist nämlich so, dass sie auch sonst
in der "Prä-Smily-Ära" immer mal eine Kleinigkeit bekommen haben. Jetzt wird
das einfach an die Smilies gekoppelt. Ich glaube nicht, dass ich jetzt mehr
Geld für solche Kleinigkeiten ausgebe als vorher.
Es gibt auch weinende Smilies, und wenn man 3 beisammen hat, ist eine
"Sonderarbeit" fällig. Die gibt's z.B. für Klingeln, obwohl man einen
Schlüssel dabei hat (ich hasse es, wenn ich durch's Haus wetzen muss, am
besten noch während dem Stillen, obwohl es nicht nötig ist!), oder wenn man
nach der 2. Aufforderung immer noch nicht irgendwas erledigt oder weggeräumt
hat (z.B. die Überschwemmung nach der Badewannen-Session aufgeputzt) oder
sich an sonstige Regeln nicht hält. Das haben wir aber recht selten. Und
eigentlich hat es auch nicht so viel mit dem Ziel zu tun, nämlich Mithilfe
im Haushalt ohne permanente Aufforderungen, Nachfragen und Meckereien.
Die Smilies hängen am Kühlschrank und werden dort auf eine Liste geklebt,
die erneuert wird, wenn sie voll ist. Jedes Kind hat 2 Spalten für die
glücklichen und die traurigen Smilies. Sie müssen immer fragen, ob sie sich
jetzt eins nehmen dürfen, damit das nicht ausufert und sie meinen, selbst
entscheiden zu können, dass sie jetzt eins verdient haben. Sie kontrollieren
ständig, wer vorne liegt und reden häufig darüber - ich denke, sie empfinden
die Sache eindeutig als positiv. Bei der Großen zieht es am wenigsten ("ich
will aber jetzt gar kein Smily"), aber sie macht trotzdem mit. Vor allem,
seit ich regelmäßig zu einer Antwort übergegangen bin wie "okay, Du musst
Dir ja kein Smily holen, aber die Arbeit musst Du jetzt trotzdem in jedem
Falle erledigen". Und für mich ist der Haushalt seit der Einführung dieses
Systems vor 2 Monaten deutlich angenehmer geworden. Ich hatte eigentlich
auch gar nicht damit gerechnet, dass sich die Sache festsetzt und hatte es
zunächst nur als "Wachrüttler" oder "Bewusstmacher" gemeint. Es ist okay,
wenn das Ganze irgendwann wieder einschläft - natürlich aber hoffentlich
erst, wenn das Helfen für die Kinder selbstverständlicher Bestandteil des
Tages geworden ist.
Übrigens: Als nächstes möchte ich einführen, dass jedes
Familienmitglied im Wechsel eine Mahlzeit am Wochenende kocht, und zwar
richtig. Dadurch wissen die Kinder besser einzuschätzen, wie es ist mit
der Kocherei (und auch wie man sich fühlt, wenn man sich mit dem Essen
bemüht hat und das dann nicht anerkannt wird).
Ich hoffe auch, dass sie so etwas bessere Esser werden. Eine befreundete
Familie hat uns das vorgemacht. Selbst die 7jährige erstellt alle 4 Wochen
für das Sonntagsessen einen Plan (3-gängig!), gibt dafür rechtzeitig eine
Einkaufsliste ab und bekommt natürlich überall Hilfe, wo sie sie möchte oder
sie braucht. Finde ich auch klasse. Mal sehen, ob meine Familie da auch
so mitzieht!
Gruß von der sich immer stärker entlastenden Guddi am 19.03.07
PS: Für konstruktive Hausfrauen-Kritik bin ich dankbar!
Falls Ihr mich allerdings mit Kommentaren völlig zuschmeißen solltet, bitte
ich zu entschuldigen, wenn ich nicht wie erhofft zum (direkten) Antworten
komme!
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Nachtrag am 18.02.08
Mein Smily-System, das ich vor einiger Zeit halbwegs stolz auf der HFS
vorgestellt habe, hat in unserem Haushalt das Zeitliche gesegnet.
Irgendwann war es den Kindern einfach egal, ob sie Smilies hatten oder
nicht, und dann funktioniert es natürlich nicht mehr. Es war eine halbwegs
schöne Zeit, aber eben eine begrenzte. Nein, ich würde es auch nicht mehr
unbedingt so weiterempfehlen. Wie Adenauer muss ich zugeben:
"Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern?".
Jetzt haben wir ein neues System, das seit mehreren Monaten gut
funktioniert und von dem ich glaube, dass es jahrelang beibehalten werden
kann. Ich habe einfach einen hübschen Küchenplan
erstellt, laminiert und in die Küche direkt neben den Tisch gehängt.
Er sieht im Prinzip aus wie ein Stundenplan mit allen Wochentagen als
Spalten. Die 4 Zeilen dagegen sind beschriftet mit:
Morgens - Mittags - Abends - Janis ins Bett bringen.
Die letzte Zeile kam dazu, nachdem sie sich alle immerzu gestritten hatten,
wer denn heute nun den Kleinen ins Bett legen darf. Jetzt ist der Plan für
sie also nicht nur mit unangenehmen Tätigkeiten verbunden.
Im Plan habe ich die Namen meiner drei Töchter halbwegs gleichmäßig
verteilt und gleichzeitig versucht, sowohl ihre Schul-Stundenpläne als auch
Trainingszeiten, Musikunterrichte usw. mit zu berücksichtigen. Das geht
natürlich nicht wirklich gut, aber Hauptsache, es steht erstmal ein Name da.
Wenn das Kind dann gar nicht da ist, hat es eben Glück gehabt. Es muss
jedenfalls kein Training und keine Verabredung absagen, um zum Küchendienst
anwesend zu sein. Auch wenn jemand zu knapp aus der Schule kommt, um
tatsächlich noch den Tisch decken zu können, nehme ich derjenigen Tochter
das einfach wortlos ab. Wenn dann Ferien sind, die letzte Stunde ausfällt
o.ä., weiß ich aber trotzdem, an wen ich mich wenden kann. Der Jüngsten
helfe ich natürlich sowieso am meisten, ohne das den anderen aber auf die
Nase zu binden.
Auf dem Plan ist unten genau definiert, was zu welchem Dienst gehört.
Also:
- Unter der Woche räumt jeder nach seinem Frühstück hinter sich auf, da alle zu unterschiedlichen Zeiten frühstücken. (Morgens-Küchendienst gilt also nur am Wochenende)
- Küchendienst heißt: Tisch decken/abdecken, Spülmaschine einräumen, Essen im Kühlschrank verstauen, Kehren wenn nötig
- Mittagsdienst beinhaltet auch: an diesem Tag Spülmaschine ausräumen, wenn sie sauber ist.
- Janis-Ins-Bett-Bring-Dienst: ist freiwillig.
Wir ziehen den Plan nun wirklich nicht besonders rigide durch, und
deswegen wird er auch einhellig akzeptiert. Es ist ein Gerüst, von dem
ständig abgewichen werden kann, und wenn das der Fall ist, freuen sich die
Kinder natürlich, dass sie weniger machen müssen. Dass sie insgesamt aber
viel mehr helfen als früher, registrieren sie dabei gar nicht. Die
Zuständigkeiten sind klar und fair verteilt. Es hat sich tatsächlich keine
mehr beschwert. Außer einmal: unsere Jüngste konnte es nicht fassen,
dass an ihrem Mittagsdienst-Tag tatsächlich zweimal die Spülmaschine fällig
war. Ich habe ihr das 2. Mal abgenommen. Sie ist eh immer so süß, wenn sie
sich für diese Arbeit extra das Küchenradio anstellt und alles mitsingt, was
sie kennt.
Natürlich haben die Kinder anfangs gefragt, wann es denn dann noch die
kleinen Geschenke gebe. Genau das war ja auch ein Haken am alten
Smily-System, dass sie nur mit Belohnungen als Köder funktionieren wollten.
Ich habe dann anfangs ab und zu noch mal was gespendet, aber das alles
geriet sehr schnell in Vergessenheit und die Mithilfe wurde
selbstverständlicher, auch ohne Belohnung.
Die Liste mit den weinenden Smilies habe ich übrigens beibehalten für
(eher seltene) Gelegenheiten, zu denen ich das selbe 3mal gesagt habe und
nichts ist passiert, oder bei ähnlichen Patzern der Kinder. Bei drei Smilies
müssen sie mal eine halbe Stunde auf den kleinen Bruder aufpassen, wenn ich
es sage. Es ist also nicht gerade eine Riesenstrafe, da sie das sowieso
freiwillig häufig machen; aber für mich ist es immer vorteilhaft.
Bei diesem System glaube ich, dass es nur noch verfeinert werden könnte,
wenn die Situationen das erfordern, dass es aber ansonsten ein paar Jahre
halten sollte. Falls ich mich dann doch mal wieder Adenauer schimpfen muss,
sage ich Euch Bescheid.
Guddi am 18.02.08
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Ich kann bei diesem Thema nur meine eigene Kindheit nehmen, da ich selber
noch keine Kids habe. Ich musste im Haushalt meiner Eltern schon stark
mithelfen, da beide Eltern berufstätig und nebenbei auch noch
selbstständig waren. Als ich das erste Mal als Kind Taschengeld wollte,
waren meine Eltern so schlau und fingen damit an, dass ich mir mein
Taschengeld verdienen sollte. Sie haben mir erklärt, wie das mit dem
Verdienen so ging und was es damit auf sich hatte. So wurden die meisten
Aktivitäten daheim in eine Zeitspanne von einer halben Stunde aufgeteilt und
je halbe Stunde habe ich 50 Pfennig "verdient". Nach getaner Arbeit schrieb
ich alles in eine Liste auf dem Kühlschrank auf und am Abend wurde es dann
in Verdienst umgerechnet und auf einem seperatem Zettel eine Art Konto
angelegt, auf dem ich dann neben meiner Mama und dem Papa unterschreiben
durfte, dass ich damit einverstanden bin und damit alles seine Richtigkeit hat!
Und so hatte ich meine festen Aufgaben im Haushalt:
Spülmachiene ausräumen und einräumen, Wäsche aus dem Trockner holen,
zusammenlegen und dann wieder alles neu mit Wäsche bestücken, saugen,
Betten umziehen, wischen, Fenster putzen, Zimmer aufräumen,
abstauben, ...! Am Ende wurde dann alles in halbe Stunden umgerechnet
und wurde schriftlich auf mein "Konto" eingeschrieben! Als ich dann die
Freude am Kochen entdeckte, wurde auch das umgerechnet. Pro Mahlzeit gab es
eine ganze Mark, aber ich durfte höchstens einmal pro Tag und maximal 4 mal
die Woche abends kochen!
Am Wochenende hatte ich dann immer "frei" und brauchte nichts zu machen.
Irgendwann habe ich dann aber auch herausgefunden, dass ich mit meinen
Eltern auch verhandeln kann und habe meinen "Lohn" von 50 Pfennig auf 60
Pfennig hinaufgehandelt!
Und so habe ich mir, bis ich zu Lehre ging, immer mein Taschengeld verdient
und auch gelernt, wie ich dann später meinen eigenen Haushalt manage!
Und heute bin ich der Meinung, dass ich wenn ich mal Kinder habe auch meine
Kinder im Haushalt mithelfen lasse, und sie sich so Ihr Taschengeld für ihr
eigenes "Konto" verdienen können! Ich habe es damals auch nicht immer
gern gemacht, aber ich habe dann schon als Kind gesehen was ich alles für
10 Mark geleistet habe, und das mit dem halben Stunden habe ich auch heute
irgendwie noch im Blut. Ich habe mir meinen Haushalt auf 6 Einheiten a 1/2
Stunde gelegt, und es funktioniert bislang immer einwandfrei!
Liebe Grüße, Rebecca am 24.03.07
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Ich habe zwei Jungs (12 und 6). Zwei kleine Haushaltsmuffel. Da mir
das ständige "Mama hol mal, Mama mach mal, Mama tu mal" irgendwann zuviel
wurde und mir schlagartig klar wurde, dass ich mir zu meinem Oberpascha
grad zwei kleine Minipaschas ranzüchte, habe ich nun zB meinem Großen
"aufgetragen", seinen eigenen Haushaltwochenplan zu machen. Er sollte
sich täglich eine kleine Aufgabe aus meinem Haufen rauspicken, die er
dann selbständig erledigen soll. Er hat sich tatsächlich Gedanken
gemacht und sein Plan hängt nun in der Küche am Schrank. Da er sie sich
selbst gestellt hat, kann er sich auch nur schwer rausreden (seine
Unterschrift leuchtet unter der Liste!) ;) und erledigt sie im Großen
und Ganzen (natürlich nicht immer) auch. Wie sein Plan
aussieht?. Montag: Blumen giessen, Dienstag: Küchendienst, Mittwoch:
"Fenster putzen"! (habe ich ihm wieder ausgeredet und durch Zimmer aufräumen
ersetzt), Donnerstag: Müll raus, Freitag: fegen, Samstag: Spülmaschine,
Sonntag: saugen.
Ich finde das ist schonmal ein guter Anfang!
Mein Männe ist ein hoffnungsloser Fall. Je länger wir zusammen sind,
desto weniger macht er. Er glänzt da
eher durch ständige Abwesenheit. Da bleibt noch der Kleine. Ich bin mir
nur noch nicht sicher, welche Aufgaben für einen 6jährigen geeignet sind
Er ist jetzt im Januar erst 6 geworden.
Sind da feste Aufgaben sinnvoll
oder lieber welche aus der Situation heraus??
Tanja am 06.03.07
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Mir liegt dieses Thema so richtig am Herzen!
Ich habe einen 13-jährigen Sohn und einen von Mutti verwöhnten
Lebensgefährten. Ich selbst arbeite 35 Stunden in der Woche in einer
Kita und habe Hobbys.
Montags bin ich meistens abends Trommeln und mittwochs treffe ich mich mit
meiner besten Freundin, freitags geht es meistens zum Eishockey. Somit
bleibt wenig Zeit für die Hausarbeit. Meinem Sohn hab ich aufgetragen, er
möchte doch wenigstens den Geschirrspüler beladen und entleeren. Das geht
meist nur mit Maulen. Ich bin wegen diesem Haushalt so gefrustet, denn
ich fühle mich wirklich wie ne Putzpüppi. Ich geh Einkaufen, wasche, bügle,
sauge, wische, koche am WE, nähe kaputte Sachen und, und, und. Ich hab schon
so oft geredet, man möge mir im Haushalt helfen, aber nichts. Außer dass mein
Sohn sich erbarmt und den Geschirrspüler dann entleert. Ich fühl' mich
dann irgendwie mies, denn mein Sohn soll mithelfen und Papa macht nicht mal
den Finger krumm. Oh doch, alle 3 Wochen bringt er die Mülltonne auf die
Straße und im Sommer mäht er mal den Rasen (aber eher selten, da mein
nebenan wohnender Schwiegerpapa bei uns mit mäht). Ich habe auch so
tolle Tipps gelesen, dass man Magnetschilder mit Aufgaben an den Kühlschrank
pinnt (vorher sucht sich jeder die für ihn akzeptablen Aufgaben raus) und
wenn sie erledigt sind, werden sie auf die andere "erledigt"- Seite des
Kühlschrankes gepinnt. Ich hab die Hoffnung aufgegeben, das dieses System
funktioniert. Manchmal denke ich, ich müßte mal mehrere Wochen zur Kur
fahren, damit meine Männer anpacken, aber wenn ich wieder da wäre würde es
ja von vorn beginnen. Vielleicht sollte ich mal streiken.
Also schlussendlich bin ich der Meinung:
Alle Kinder sollten erst einmal allein einen Haushalt schmeißen, bevor sie
mit einem Partner zusammen ziehen!
Bei meinem Männe war das so, das er von " Mutti" zu mir zog und er nie
wirkliche Aufgaben hatte und hat.
Ich bin sonst eine taffe Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht,
aber meine Männer zum Helfen zu bewegen, das schaff' ich nicht.
Aber vielleicht habt ihr ja Tipps!
Gruß larasun am 03.12.06
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Ich habe dieser Tage eine Halbtagsbeschäftigung angefangen und habe meinen
Kindern 8, 10 und bald 12 angekündigt, dass sie ab jetzt mehr (überhaupt)
im Haushalt helfen müssen.
Ich habe eine Magnetpinnwand gekauft und hoffe ich kann sie zu Müll
rausbringen, Spülmaschiene ausräumen, eigene saubere Wäsche in den Schrank
räumen u.ä. annimieren.
Mein Sohn möchte für das Müll rausbringen Handschuhe anziehen und ich
bereue schon, sie nicht früher schon zu solchen Tätigkeiten herangezogen zu
haben.
Aber ich denke mit Konsequenz schaffen wir das schon.
Monika (39) am 12.11.06
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Helfen oder nicht? Auch ich als Vollzeithausfrau frage mich das immer öfter. Meine beiden Mädels sind fast 3 und fast 5 Jahre alt und werden zusammen mit ihrem Papa ziemlich verwöhnt von mir. Natürlich geht alles schneller, wenn ich es alleine mache und es wird so, wie ich als Perfektionistin es haben will. Morgens lassen also alle alles hinter sich fallen und gehen zur Arbeit, bzw. in den Kindergarten und ich fange dann genüßlich an, den Frühstückstisch abzuräumen, Betten zu machen, liegengebliebene Klamotten aufzuheben dann die Zeitung zu lesen und meinen Tag zu planen. Am Wochenende sieht es genauso aus, Tisch abräumen, Spielzeug aufräumen (macht der Papa) oder ähnliches? Fehlanzeige. Meine Mutter meint, ich würde mir selbst keinen Gefallen tun, wenn ich die Kinder nicht bald zum Helfen anhalte.
Es ist aber so, daß ich fast ein schlechtes Gewissen habe, wenn meine drei mir was helfen müssen, ich bin ja schließlich "sowieso" zu Hause. Der Papa gibt ja auch kein leuchtendes Vorbild ab, wenn er vom gedeckten Tisch aufsteht. Dazu muß ich noch sagen, daß er viele Stunden arbeitet und auch oft tagelang verreist ist. Die Kinder sind 5 Stunden im Kindergarten und ich benötige wirklich keine Mithilfe. Aus erzieherischen Gründen finde ich es aber natürlich wichtig, daß die Kinder irgendwann gewisse Aufgaben übernehmen und alleine klarkommen. Ich frage mich aber, ob man das mit ständigem Aufforderungen erreicht. Sie helfen nicht gerne auf Kommando, schalten beim Tischabräumen o.ä. auf stur. Gelegentlich hilft die Kleine beim Tischdecken oder Wäscheaufhängen, die Große eher nicht.
Ich mußte meiner berufstätigen, alleinerziehenden und ständig überforderten Mutter helfen, d.h. ich hätte gemußt. Sie hat mich und meine Schwester ständig gemahnt, geschimpft, gedroht, genörgelt aber wir haben im Grunde nichts gemacht, waren "stinkfaul" und sehr unordentlich. Ich erinnere mich noch an ihre gestressten Anrufe von der Arbeit, ob wir denn schon die Glastische gewischt hätten. Ich bekam zu hören, daß mein armer Mann und ich später mal im Dreck ersticken werden müssen. Das Gegenteil ist der Fall, ich hatte eher Probleme damit, zwanghaft ordentlich zu sein (nach dem meine Kinder kamen, hat sich das aber ziemlich gelegt...). Ich konnte zwar nicht kochen, als ich von zu Hause auszog, aber von meiner Mutter hätte ich das auch nicht gelernt, sie haßte das. Mein Mann ist eigentlich auch eher ordentlich, obwohl er das verwöhnteste Einzelkind ist, das ich kenne. Seine Mama hat ihm immer alles gemacht und trotzdem ist er in der Lage, allein zurecht zukommen.
Ich werde noch etwas abwarten und hoffentlich meine Kinder spätestens als Teenager zur Mithilfe bewegen.
Chris am 17.09.02
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Als wir klein waren, musste bei meiner Freundin immer von den Kindern
das Geschirr abgetrocknet werden. Wir haben gewürfelt: jeder musste
immer so viele Teile wie die gewürfelte Augenzahl abtrocknen. Nicht
immer aber manchmal haben wir beinahe Hurra geschrieen, weil wir
abrocknen »dürften«,
erinnert sich
Petra am 16.07.02
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Also, wir nutzen auch die Imitationsfreude unseres Sohnes (fast 18 Monate)
aus. So liebt er es z.B. zu staubsaugen, das Rohr wird auf seine Größe
eingestellt und schon kann es losgehen. Da er zwischendurch immer wieder
kurze Unterbrechungen macht, wenn etwas seine Aufmerksamkeit erregt, kann
ich in der Zeit die Stellen nachbessern, die es nötig haben. Ebenso liebt er
es, den Putzlappen zu schwingen und den Tisch mit zu decken. Ich denke, wenn
ein Kind mit Freude und aus freien Stücken an Hausarbeit herangeführt wird,
ist alles halb so wild und schließlich mache auch ich nicht alle
Hausarbeiten gleich gerne! Das Recht räume ich auch unserem Sohn ein. Ich
möchte einfach nur nicht, daß er später einmal ohne Muttis Hilfe
aufgeschmissen ist und finde es wichtig, daß er bis zum Auszug in der Lage
ist, selbständig einen Haushalt zu führen.
Liebe Grüße Viola (31)
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Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Ich bin heute 30 Jahre und führe meinen eigenen Haushalt zusammen mit meinen
Mann seit 4 1/2 Jahren. Vorher wohnte ich zusammen mit meiner Mutter. Solange ich Kind und Teenager war, musste ich
im Haushalt nichts mithelfen. Einziger Grundsatz: alles wird so hinterlassen, wie es angetroffen wurde. Jede Sache hatte
seinen Platz und wurde auch dorthin versorgt. Im Garten musste ich schon gar nichts machen: Fazit: heute mache ich
den Haushalt gerne und vor allem der Garten macht mir besonders Freude. Ich arbeite 100 %, habe ein intensives Hobby,
daneben läuft der Haushalt für 2 Personen (Wäsche, Einkaufen, Kochen etc...) absolut problemlos. Mein Mann z.B.
musste immer im Garten mithelfen. Dies bewirkte, dass er heute von Gartenarbeiten nichts wissen will. Es hat bei ihm,
wie auch bei mir je das Gegenteil bewirkt. Die Kinder haben ihre Köpfe schon voll mit Schule. Ausserdem ist es wichtig,
sie in ein Hobby einzuführen, das eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung darstellt, was auch über die schwierige Teenie-Zeit
hinweghilft. Was mir bei den aufgeführten Beiträgen hier speziell aufgefallen ist, ist das "Amt" Geschirrspüler ausräumen.
Ich habe oft das Gefühl, dass den Kindern "Ämter" aufgetragen werden, welche die Eltern selbst nur sehr ungern machen.
Oder sie verlangen von den Kindern etwas, wozu sie selbst nicht fähig sind. (Z.Bsp. Zimmer aufräumen, wenn das
Elternschlafzimmer auch nicht besser aussieht!!) Wenn ich bedenke wie schnell ein Geschirrspüler ausgeräumt ist, dann
ist es lächerlich eine solche Aufgabe einem Kind zu geben. Mir wäre wichtiger, dass das Kinderzimmer jeden Tag und
nicht nur einmal in der Woche aufgeräumt ist. Damit ist ein Kind schon genug beschäftigt.
Blaser am 20.07.01
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ich mß dazu auch mein Leid klagen. Meine Kids, 9 & 13 Jahre, tun sich
mit häuslichen Pflichten auch sehr, sehr schwer. Jetzt hatte ich mal
eine schöne Diskusion (Keine Streiterei!!) zu diesem Thema. Meine Große
wollte mehr Taschengeld, und ich vertrat den Standpunkt: mehr Leistung
mehr leisten können. Irgendwie hat sie es wohl auch begriffen.
Seither läuft es mit den häuslichen Aufgaben etwas besser. Wie lange wohl?
Grüsse Sven
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Hallo,
habe gerade mit meiner älteren Tochter (13) mal wieder eine Diskussion zwecks Mithilfe im Haushalt
gehabt. Heute morgen (bin ganztags berufstätig) legte ich
den Mädels einen Zettel mit Geld zum einkaufen (nur Kleinigkeiten) hin. Die jüngere (11) hatte nur vier
Std. Schule, wollte aber nicht einkaufen, da sie schon das letzte
Mal war. Die ältere meldete sich, und meinte sie hätte zuletzt eingekauft, ihre Schwester sollte gehen.
Und wenn diese auch nicht geht, so sollte ich gehen, denn ich
wäre ja schließlich eine Mutter und für die Kinder zuständig, wenn es mir nicht passen sollte, wäre das
nicht ihr Problem, das hätte ich mir ja eher überlegen müssen.
Im übrigen bräuchte kein Kind das sie kennt, etwas im Haushalt zu tun, sie also auch nicht.
Wie reagieren andere Mütter auf diese Aussagen, ich bin ganz einfach sprachlos.
Meine Töchter brauchen sich wirklich nicht zu beklagen. Das einzige was ich absolut nicht mache, ist das
Kinderzimmer aufzuräumen. Ansonsten besteht mein
Wochenende darin, zu waschen, putzen etc. Sie jammern zwar, ich hätte viel zu wenig Zeit für die, aber
auch meine Argumentation das ich mehr Zeit für sie hätte,
wenn sie mich unterstützen würden, kommt nicht an. Nur unter Androhung von Sanktionen wird das
Kinderzimmer aufgeräumt, die Spülmachine ein- und ausgeräumt usw.
Auch Pläne die wir zusammen entworfen haben werden nach einer Woche nicht mehr berücksichtigt. Wichtiger
sind die Freunde, Fernseher, Computer, reiten, tanzen etc.
Also ich kann nur eines sagen, ich habe meine Kinder viel zu sehr verwöhnt.
Silvia am 21.05.2001
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Mein Sohn ist 18 Monate alt und tut nichts lieber als mir zu helfen. Da ich
studiere und er zur Krippe geht erledige ich die meisten Dinge lieber, wenn
er schon im Bett ist, um mehr mit ihm zu spielen. Aber seine
Lieblings"arbeit" mache ich immer mit seiner Hilfe: Wäsche waschen. Zuerst
alles in die Waschmaschine stopfen, dann an den Knöpfen spielen und sehen,
wie das Wasser einläuft. Hinterher die Wäsche in die Schüssel tun, und die
Stücke (sehr ausgiebig) glattschütteln. Das größte Glück, wenn er sie selbst
auf die Leine hängen (knüllen) darf. Beim Abnehmen die selbe Freude. Meine
Nerven werden nur dann etwas strapaziert, wenn die fertig zusammengelegten
Sachen noch einmal glattgeschüttelt werden.
Es gibt noch weitere Hilfemöglichkeiten, wie Tischdecken und Aufräumen, was
zwar für mich länger dauert, aber dafür unter Spiel abgehakt wird. Ich
denke, wenn ich seine Hilfsbereitschaft möglichst lange erhalte, habe ich
einen guten Grundstein für später gelegt.
Jana am 27.03.2001
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Auch bei unseren Kindern (7, 10, 12) gab es immer eine andere Meinung zum Helfen als es die meine war.
Die beiden älteren Kinder sind hyperkinetisch und wer
solche Kinder schon mal in Action erlebt hat, weiß wie hart es war, mich da durchzusetzen. Aber ich habe es
geschafft. Unsere Aufteilung ist wie folgt verteilt:
Unser Großer hat vom 1. - 10. jd. Monats, unsere Zweite vom 11. - 20. jd. Monats und unser Kleiner hat
vom 21. - 30. jd. Monats Haushaltsdienst.
Dazu gehört:
Geschirrspüler ausräumen (das Einräumen ist das Monopol des Papa´s - er meint das könnte er am besten!),
Tisch decken und abräumen (sofern es der
Stundenplan zuläßt), den Müll raus bringen, 1 x wöchentlich die Wohnung saugen und für Gefälligkeiten
mal zur Verfügung stehen (z. B. mal schnell einkaufen
gehen, wenn ich etwas vergessen habe oder mal schnell in den Keller laufen, wenn die Milch alle ist).
Weiter muß jedes Kind freitags sein Zimmer sauber machen.
Gibt es in einem Monat 31 Tage, übernehme ich die da Arbeiten. Für mich ist die Einteilung ganz einfach,
gut, für die Kinder nicht immer. Wenn es einmal bei einem Kind
überhaupt nicht klappt, auch nicht nach ewigem erinnern oder ermahnen, wird einfach mal als Denkanstoß
ein Monat angehängt. Mein älterer Sohn findet es zwar
gemein (da es ihn getroffen hat), es scheint aber zu wirken.
Kerstin am 05.01.01
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Für statistische Zwecke: ich bin zu 75 % Hausfrau und ab und zu auch
Abends an Sitzungen, also nicht jederzeitzu 100% für die Familie
verfügbar.
Unsere Kinder Jungens 14 / 11 Jahre helfen mit beim Geschirr in
Abwaschmaschine einräumen (vorher spülen)d. h. der Grössere 5x abends
und der Kleinere 3-4 x am Wochenende und am freien Mi.Nachmittag. Sie
haben seit einem Jahr ein neues eigenes Zimmer, in dem sie selber
aufräumen, und staubsaugen. Der Aeltere hat von selbst
Aufräum-/Staubsauganfälle, meist nachts zwischen 23h und 24h, der
Jüngere hat schon mal ein Durcheinander kriegt dafür vom Bruder gesagt
er solle wieder mal staubsaugen. Sie sind beide im 2. Stock und haben
einen eigenen kleinen (coolen) Staubsauger.
Ich seh das mit der Ordnung nicht so eng, d.h. mich stören ungemachte
Betten nicht, dafür schau ich
drauf, dass gelüftet und das Bettzeug gewechselt wird. Da der Druck
nicht so gross ist, gibt es beim eigenen Zimmer auch nicht soviel
Widerstand. Schon eher beim Abwasch, wo mal einer das Gefühl hat, er
müsse mehr machen als der andere. Der Grössere macht auch schon mal
seine Wäsche selbst, da er Wert legt auf bestimmte T-Shirts, etc. Im
Garten müssen sie sporadisch beim Laubwischen mithelfen, oder auch ab
und zu die Toilette zu reinigen (seltener), wenn ich unter Druck bin.
Auch Einkaufen kommt dazu (schwere Sachen, der Laden ist in 5 Min.
Nähe).
Also das mit den Diskussionen ist wohl unvermeidlich, hilft aber das
eigene Gehirn fit zu halten. Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder
mithelfen, denn
1. wir wollen nicht so verwöhnte Kinder grossziehen, die denken Eltern
seien bessere Haussklaven und bloss dazu da um die neusten Klamotten
und andere teure Spielzeuge zu kaufen und überhaupt existiere die ganze
Welt nur um ihnen das Leben zu erleichtern
2. wird die Arbeit viel mehr geschätzt wenn man(n) weiss, was sie
"kostet", bezw. selbst gemacht hat und
3. wenn die Familie funktioneren soll, haben alle Beteiligten dazu
beizutragen und Rechte und auch Pflichten oder frei nach Cavin & Hobbes
(Comicfigur) : es stärkt enorm den Charakter auch mal ungeliebte
Arbeiten / Tätigkeiten zu übernehmen denn das Leben wird uns nicht
täglich Schlagsahne und Honig bereithalten.
Mit den besten Grüssen von Ruth am 04.12.2000
wieder nach oben
Wir haben nur eine Tochter (16), aber auch sie muß mithelfen.
Wir sind beide berufstätig, schon von Anfang an, da ist unsere Tochter mit aufgewachsen. Sie
murrt natürlich auch hin und wieder, aber sie sieht ein, daß sie auch ihren Beitrag zum Haushalt
zu leisten hat. Seit drei Jahren macht sie auch ihre Wäsche selbst,
weil ich ihr nichts recht machen konnte, bzw.sie ihre Kleidung nur eine Stunde trug und sie schon
gewaschen haben wollte. Zu so einer überflüssigen Mehrarbeit
war ich nicht bereit und zeigte ihr stattdessen die Bedienung der Waschmaschine.
Jetzt wäscht unsere Tochter auch mal unsere gesamte Wäsche mit. Je älter die
Kinder werden, desto mehr sehen sie ein, daß es nur Vorteile bringt, sich auch selbst versorgen
zu können. Schließlich wollen sie ja alle mal in eine eigene Wohnung
ziehen und können das früh Gelernte dann gut brauchen. Und nun noch ein Satz zum Schluß:
Wer selbst in einer ordentlichen Umgebung aufgewachsen ist, kann
auch später Unordnung nicht leiden und räumt seine Wohnung gerne auf!
Petra am 30.11.2000, 33 Jahre
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Hier ist noch einmal Ute,
ich danke für eure Beiträge.
Es beruhigt mich etwas, daß andere Kinder auch mit ran müssen. Ich selber
mußte früher kaum helfen (wir waren 4 Kinder) Meine Mutter hat viel selbst
gemacht, da ihr all die Diskussionen zu lange gedauert haben. Ich war zum
Teil sehr schlampig, konnte zum Beginn unserer Ehe zwar Kuchen backen und
nähen, aber davon wird man schlecht satt. Trost an alle: Man kann trotzdem
ordentlich werden und ich kann inzwischen auch kochen.
Eine offene Frage ist für mich noch: Hängt die Mithilfe der Kinder davon ab,
ob man Hausfrau ist oder nicht (ich gehe 75 % arbeiten).
Ich erachte Pläne für die Mithilfe sehr sinnvoll, jeder weiß was er zu tun
hat und ich auch, was wär die Alternative ?
Ute am 29.11.2000
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Gute Idee, hier mal diese Erfahrungen zu sammeln!
Also, wir haben vier Kinder zwischen drei und zehn Jahren und ohne deren Hilfe geht es nicht.
Ich bin zwar hauptsächlich Mutter und Hausfrau, arbeite aber nebenbei ca. 10 Stunden die Woche
(größtenteils am heimischen Computer). Helfen dürfen darf, wer will (passiert tatsächlich!), helfen
muß, wer älter als fünf Jahre ist. Art und Umfang der Arbeiten steigen mit dem Alter von ca.
5 Minuten täglich auf ca. 30 Minuten täglich. Letzteres wird wohl die Obergrenze bleiben,
schließlich nimmt auch der Umfang der Hausaufgaben zu und für Hobby und Sport muß auch noch Zeit
sein.
Was müssen sie helfen? Tisch decken/abräumen, Geschirrspüler ausräumen, Waschbecken und
Toiletten putzen (letzteres ist die Lieblingsarbeit unseres Ältesten!), Blumen gießen, eigene
Haustiere versorgen/deren Käfig reinigen. Einmal die Woche muß der Fußboden im eigenen Zimmer
leergeräumt werden, damit ich saugen kann. Wer mutwillig Schweinerei produziert (vom Sprudel über
den Tisch kippen bis Schreibtisch mit Wachsmalstiften bemalen...), muß diese auch wieder
beseitigen - soweit im jeweiligen Alter machbar.
Wie es klappt? Die Diskussion um das wieso und warum ist im Schnitt mindestens dreimal so
lang wie der Arbeitsaufwand :-(( Anfangs habe ich die Arbeiten im
Laufe des Tages nach Bedarf zugeteilt - wobei sich die Kinder, zum Teil zu Recht, überfahren
fühlten. Daraufhin haben wir es eine zeitlang mit täglicher morgendlicher Besprechung probiert -
klappte nur, wenn ich mich eisern daran hielt und ebenso eisern kontrollierte. Seit drei Monaten
gibt es jetzt einen festen Wochenplan für jedes Kind - was das Maulen nicht reduziert hat, wohl
aber die täglichen Diskussionen... Momentan kann ich ganz gut damit leben und auch die Kinder
kommen damit zurecht.
Warum sie helfen müssen? Erstens bin ich nicht der Dienstbote meiner Kinder und zweitens
müssen sie lernen, später selbst ihren Haushalt zu führen. Nachdem ich Studenten erlebt habe, die
noch nicht einmal eine Dose öffnen konnten, habe ich mir geschworen, daß das meinen Kindern nicht
passiert!
Liebe Grüße von Elke am 29.11.2000
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Meine Kinder (mittlerweile 13 und 15) müssen auch mit ran. Die eben gelesenen
Verwünschungen und Flüche hab ich auch am Hals. Zimmer aufräumen, Müll
runtertragen, mal Staub saugen, Abwasch wegräumen - kleine Sache, die aus
unserer Sicht selbstverständlich sind. Aber Teenies haben da so ihre eigene
Meinung. Hatte ich ja auch in dem Alter. Allerdings weiß ich jetzt schon,
dass meine Kinder auch mal so reden werden mit ihren eigenen Kindern. Dann
muß ich nach diesen nervenden Disskussionen (die oft länger dauern als die
Tätigkeit selbst) oft schmunzeln.
Carmen (37) am 25.11.2000
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Hallo, ich bin mir darüber im klaren, daß es nützlich für alle
Beteiligten ist, wenn die Kinder im Haushalt mithelfen. Aber was mach
ich als Perfektionistin? Meine Söhne sind zwölf und acht Jahre alt, ich
bin eine echte Hausfrau (d.h. im Prinzip wirklich viel zu Hause, auch
mit Zeit für die Hausarbeit), und ich habe sogar Schwierigkeiten damit,
die Kinder irgendwelche aktuellen Sauereien, die sie angerichtet haben,
beseitigen zu lassen (z.B. Cola auf dem Teppich oder ähnlicher Kram).
Für das Aufräumen der Zimmer müsste ich mir zuerst mal die Zeit nehmen,
das mit den Kindern zusammen zu üben; wenn ichs allein mache, gehts
schneller und es wird besser. Es gäbe noch eine Menge Beispiele ... Ja,
auch das Abtrocknen (wir haben keine Spülmaschine): Das machen wir so
fallweise, wenn wirklich viel Zeit ist und einer der beiden Buben auch
mal Lust hat auf ein ruhiges Gespräch unter vier Augen (ich finde und
weiß auch aus der Erfahrung aus meiner Kindheit, daß das fast nirgends
so gut geht wie beim Abtrocknen). Ich weiß, wie gesagt, daß ich damit
vor allem den Kindern selber keinen Gefallen tue, aber irgendwie schaff
ich es nicht, da über meinen Schatten zu springen.
Christine am 24.11.2000
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tja, auch ich musst als kind viel im haushalt mithelfen - berufstätige
mutter, 4 kinder, vater zwar da, aber über haushalt erhaben. heute sehe
ich es positiv.
meine zwei kinder (töchter, 7 und 9), sollen tisch decken, abräumen und
auch mal geschirr abtrocknen helfen. aber grau ist alle theorie. es gibt
jedesmal eine diskussion darüber und leider weiß ich oft nur zu sagen:
ich habe das in eurem alter schon längst gekonnt, getan. patentrezept? -
gibt es nicht! und ich denke, die prozente meiner
außer-haus-berufstätigkeit sollten eigentlich nicht über das ausmaß der
mithilfe bestimmen.
ines (39) am 21.11.2000
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Auch meine Söhne (7,8 und 9 Jahre) müßen mir im Haushalt
helfen. Vorallem was ihre Kinderzimmer betrifft. Ich finde das
ist nicht zuviel verlangt. Irgendwo müßen sie auch etwas
selbstständiger werden und da bringt es nichts ihnen alles nach
zuräumen. Müll runterbringen und Kinderzimmer saugen
gehört auch zu ihren aufgaben.
Mfg Kerstin 19.11.2000
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Der Fluch aus dem Kinderzimmer!
Ich habe zwar (noch) keine Kinder und kann daher nur kurz erzählen, wie
es während meiner Kinder- und Jugendzeit war:
Ich höre noch heute die manchmal hysterischen Klänge meiner Mutter, ich
solle mein Zimmer aufräumen, den Müll hinunterbringen usw. usf.
Damals war es eine Greueltat für mich, der Weg zum Müllcontainer schien
mir unendlich weit: kurz mal um die Ecke flitzen - Deckel auf - Müll
rein - Deckel zu - zurückflitzen, das waren immerhin ca. 2 - 3 Minuten
Zeitaufwand meiner kostbaren Freizeit, die ich meiner Meinung doch
besser vorm Computer, vorm Fernseher oder am (oft stundenlangen) Telefon
mit meiner besten Freundin nützen hätte können. (Die Freundin hab ich
dann meist gleich nach dem Telefonat gesehen, da sie im Nebenhaus
wohnte...) Und dann noch das Geschirrspülen ... oh mann, wie ich das
hasste!!! Schon damals fing ich an, mit meinem Essbesteck und Tellern
sparsam umzugehen. Am liebsten hätte ich Vor-, Haupt- und Nachspeise aus
ein und demselben Teller gegessen, damit ich nicht soviel spülen musste.
Natürlich ließ das meine Mutter nicht zu, wodurch wieder viel von meiner
Freizeit verlorenging ( siehe oben).
Die Jahre vergingen, ich wurde älter und lebe mittlerweile in meiner
eigenen Wohnung. Ich spüle jeden Tag das von mir benutzte Geschirr (und
davon gibt es massenhaft, da ich beim Kochen nicht gerade sparsam damit
umgehe), bringe täglich den Müll hinunter und räume ständig die Zimmer
auf. Heute verstehe ich meine Mutter bestens, warum es ihr damals so
wichtig war, dass ich im Haushalt mithelfe. Und das je früher umso
besser. Ich hab dadurch wertvolle Erfahrungen gesammelt, durch die ich
jeden Tag profitiere. Meinem (mittlerweile Ex-) Mann wurde von Geburt an
alles nachgetragen, ja er musste nicht einmal sein eigenes Bett machen.
Schlussendlich kam es dadurch zu gröberen Reibereien ...
Deshalb kann ich eigentlich nur allen Müttern den heissen Tipp geben:
Lasst Eure Kinder - ob Junge oder Mädel - so bald als möglich im
Haushalt mithelfen! Einfach mit kleinen Dingen anfangen und dann immer
weiter, je nach Grösse und Alter. Natürlich sollte man seine Kinder
nicht zu kleinen Sklaven machen, das versteht sich ja wohl von selbst.
Auch wenn Ihr dadurch in den verbannenden Fluch Eurer Sprösslinge
gelangt (und das ist zu 99 % der Fall), lasst Euch nicht unterkriegen.
Und irgendwann wird man Euch dafür dankbar sein, wie ich es heute meiner
Mutter bin....und alle Flüche werden aufgehoben!
Liebe Grüsse
Natascha (25) am 17.11.2000
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... diese Einteilung ist völlig korrekt. Unsere Kinder sind 12 und 13.
Zu den von Ute aufgezählten Tätigkeiten kommen bei uns: Laub auffegen,
bügeln, Staub saugen, Bad sauber machen u. a. Je nachdem, wie belastet
jeder gerade ist, muss er auch mitzupacken. Klappt eigentlich ganz gut.
Natürlich würden die Kinder lieber nichts tun - aber sie sehen es ein
und danach faulenzen wir gemeinsam.
Heike am 17.11.2000
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