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Ich kann es nicht verstehen, wie viele Mütter durch Ihre Berichte
andere Mütter zur Verzweiflung bringen, denn es geht auch anders:
Ich war 30 Jahre alt, als ich mein 1. Kind erwartet habe. Wenn jede
Schwangerschaft so verlaufen würde, dann könnte ich noch
mindestens 10 Kinder bekommen, denn ich hatte absolut keine
Probleme, keine Übelkeit, konnte Essen und Trinken was ich
wolltem, keine Vorwehen, keine Atemprobleme, absolut nichts.
Stichtag war der 25.09. und am Abend vorher war ich mit meinem
Mann und ein paar Freunden beim Griechen zum Essen, lecker.
Am Stichtag morgens um 7.00 Uhr wurde ich wach (die ganze
Nacht, wie auch die komplette Schwangerschaft, habe ich immer
wunderbar geschlafen) und habe festgestellt, daß ich einen
frühzeitigen Blasensprung hatte. Also erst einmal habe ich
das Krankenhaus angerufen, die mir sagten, daß es nicht so
furchtbar eilig ist, aber ich sollte doch einen Krankenwagen anrufen
(Hilfsorganisation). Also gut, der Rat wurde befolgt und ein
Krankenwagen wurde bestellt. Danach habe ich meinen Mann
angerufen, der natürlich wie immer um 7 Uhr Arbeitsbeginn hatte.
Der hat sich dann auch so langsam wieder Richtung Wohnung
begeben. Um ca. 8.45 Uhr - nachdem mein Mann bereits wieder zu
Hause war - kam dann endlich der Krankenwagen (vorher habe ich
noch die letzten Utensilien in die Tasche gepackt) und ich wurde
liegend ins Krankenhaus transportiert. Im Krankenhaus wurde ich
in einen Kreissaal geschoben und von einer super netten lieben
Hebamme begrüßt. Es wurden Untersuchungen durchgeführt und
so nach einiger Zeit wurde uns dann angeboten, einen
Spaziergang auf dem Krankenhausgelände durchzuführen, doch
dazu war ich nicht mehr bereit. Die Wehen, die eigentlich erst so
richtig im Krankenhaus begonnen hatten, wurden langsam
schlimmer und ich bekam, sofort nachdem ich meinen Wunsch
geäußert habe, eine PDA, ohne irgendwelche Bedenken von Arzt
oder Hebamme. Nach einiger Zeit (es war mittlerweile ca. 13.45
Uhr) sprach ich dann mit der Hebamme und sagte ihr, daß ich
irgendwie das Gefühl habe, daß mein Kind gleich kommt,
woraufhin sie dann meinte, daß kann eigentlich nicht sein. Doch
nach einigen Minuten sagte ich ihr, doch, nun kommt es gleich und
von ihr kam dann der Spruch: Wenn ich der Meinung bin, daß es
wirklich kommt, dann soll ich doch mal mitpressen (obwohl sie lieb
und nett war, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, daß sie mich
vielleicht nicht ganz ernst nimmt, denn beim ersten Kind dauert es
in der Regel ja immer viel länger mit der Geburt). Ich habe also bei
der nächsten Wehe mitgepreßt und beim ersten Pressen war der
Kopf und beim zweiten Pressen war unsere Tochter ganz da. Die
Geburt war so schön schnell, daß sich sogar die Hebamme etwas
erschrocken hat, denn ich hatte Recht mit meiner Vermutung und
so war bei der Geburt - außer mir natürlich - nur mein Mann und
die Hebamme dabei, denn die Ärztin hatte nach einer
Kontrolluntersuchung auch nicht mit dieser Schnelligkeit
gerechnet. Meine Tochter - noch mit der Nabelschnur mit mir
verbunden - habe ich dann so wie sie war (richtig schön süß mit
Käseschmiere) auf den Bauch gelegt bekommen und diesen
Augenblick werde ich wohl nie vergessen, denn es ist einfach ein
so super tolles schönes Gefühl, was man nicht beschreiben, was
kein Mann verstehen und auch nur eine Mutter nachvollziehen
kann. Nach einiger Zeit wurde mir dann meine Tochter
"entnommen" und mein Mann hat auf meinen Wunsch hin die
Nabelschnur durchschnitten, so ist er also für die Trennung
zwischen unserer Tochter und mir verantwortlich, schnief.
Ich hoffe, daß ich mit meiner "Geburtsgeschichte" ein wenig die
Angst bei einigen werdenden Mütter nehmen konnte, die nun
gelesen haben, daß es auch beim ersten Kind schnell und ohne
Komplikationen gehen kann und auch im Krankenhaus man
gleich das Kind auf den Bauch bekommt - obwohl die Nabelschnur
noch dran ist -.
Lieben Gruß
Bea am 02.06.01
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