Hallo,
meine Name ist Daniela und ich bin 24 Jahre alt. Auch ich möchte gerne meinen
Beitrag zu diesem Thema für alle Betroffenen zugänglich machen.
Eigentlich hatten mein Mann und ich diese Schwangerschaft nicht geplant,trotzdem
hatten wir es darauf ankommen lassen. Nach einem wunderschönen Urlaub in
Südfrankreich blieb meine Regel aus. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, da es
schon öfter einen "blinden"../ Alarm gab, wenn meine Periode auch nur einige Tage
überfällig war. Dieses Mal tat sich aber auch nach mehr als vier Wochen nichts
und ich beschloß, zunächst heimlich, da ich meinen Mann nicht schon wieder
unnötig in Aufregung versetzen wollte, einen Schwangerschaftstest zu machen.
Dieser fiel zunächst negativ aus und ich entschied mich, nach einigen Tagen noch
einen Test zu machen. Sollte dieser Test wieder negativ ausfallen, wollte ich
sofort zu Arzt gehen, da ich Angst hatte, daß etwas nicht in Ordnung sein könnte.
Der zweite Test war positiv und ich rief bei meiner Frauenärztin an, die mich
schon am nächsten Morgen kommen ließ. Dort wurde die Schwangerschaft bestätigt
und mir mitgeteilt, daß alles in Ordnung sei. Das Ziehen im Unterleib, das
mich anfangs stutzig gemacht hatte, wurde mir von meiner Ärztin mit einer
Zyste am Eierstock erklärt, auf die die wachsende Gebärmutter drücke. Diese sei
aber harmlos und bedeute keinerlei Gefahr für die Schwangerschaft. Dies beruhigte
mich zunächst.
Meinem Mann legte ich abends ein Ultraschallfoto von unserem Baby auf den
Eßtisch mit dem Kommentar: "Hallo Papa!" Er war trotz anfänglicher Unsicherheit
sehr glücklich und wir schmiedeten schon Pläne für die Zukunft. Lediglich das
Ziehen im Unterleib, durch das sich immer meine Periode angekündigt hatte, machte
mich unsicher.
Drei Wochen vergingen, ich war bereits in der 11.SSW - alle waren bereits über die
freudige Nachricht informiert. Alle freuten sich mit uns. Nur meine Mutter und
meine Großeltern versuchten uns zur Vorsicht zu mahnen, da man ja wisse, daß
viele Schwangerschaften in den ersten drei Monaten mit Fehlgeburten endeten. Man
sollte schließlich nicht alles überstürzen und mit dem Kauf der Babysachen bis
kurz vor der Entbindung warten. Heute denke ich, daß sie vielleicht in mancher
Hinsicht Recht hatten.
An einem schönen Herbstwochende im November fuhren wir mit meinen Schwiegereltern
abends zum Essen in unser Stammrestaurant. Auf der Restauranttoilette bemerkte
ich zum ersten Mal, daß ich dunklen Ausfluß hatte, der sich später als Blutung
herausstellen sollte. Ich erzählte meinen Mann anschließend unter vier Augen
davon und bat ihn zunächst nichts seinen Eltern zu erzählen, da es vielleicht ja
nur eine harmlose Schmierblutung gewesen war, die ja häufiger vorkommen sollte.
Ich beschloß bis zum nächsten Morgen zu warten und notfalls zu meiner Ärztin zu
fahren. Die Blutungen hörten nicht auf und auch die Schmerzen im Unterleib hörten
nicht auf. Also fuhr ich sofort am nächsten Morgen zu meiner Frauenärztin, die
nach eingehender Untersuchung schließlich feststellte, daß diese Schwangerschaft
nicht mehr zu retten sei und ich sofort in ein Krankenhaus mußte. Dort wurde eine
Ausschabung gemacht.
Das Ganze ist jetzt drei Wochen her und ich kann das Erlebte nur schwer
verarbeiten. Ständig meine ich, wenn ich eine Schangere sehe, daß ich immer nur
schwangere Frauen sehe, wohin ich auch sehe. Auch Bemerkungen von Freunden und
Kollegen, daß ich ja noch sehr jung sei und noch genug Zeit habe, helfen mir im
Moment nur wenig. Ich hoffe aber, daß ich durch den Erfahrungsaustausch mit
anderen betroffenen Frauen besser darüber hinweg komme und Mut für einen neunen
Versuch finde.
Daniela am 21.November 2001
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