Es gibt Menschen, die behaupten, Hausfrauen wären nichts anderes
als arbeitsscheue, weibliche Kreaturen, die ihre, im Übermaß
vorhandene, freie Zeit, mit nichts anderem als Kaffee trinken, Zeitung
lesen, Fernseh schauen und ratschen mit Freundinnen zubringen. |
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Einen wunderschönen Vormittag wuensche ich allen Mithausfrauen!
Ich habe mir gerade Manuelas Text (vor dem Mittagessen kochen) ausgedruckt um sie meinen frustrierten oder nervenden Mitmenschinnen (denn ich empfinde die Frauen in dieser Auseinandersetzung am schlimmsten) zum Lesen und Verstehen (falls sie mal Zeit haben) zu geben. Ich hoffe das fällt nicht unter die Copyrights. Ich verstehe mich selber mittlerweile als emanzipierte Mutter (seit acht Jahren habe ich Zeit mich darin zu üben) und anerkannte (von meinem Ehemann, dass ist mir persönlich das allerallerwichtigste, bei meinen Söhnen 5 J. u. 7J. zeigen sich auch schon Auswirkungen) Familienmanagerin. Manuelas Ausführungen entsprechen genau dem, was ich auch empfinde und lebe und weiter daran arbeite. Denn mein jetziger Job als Vollhausfrau (lieber ist mir der Begriff "Familienmanagerin", denn er umfasst nahezu alle meine Tätigkeitsbereiche in einem Wort) habe ich mir autodidaktisch erarbeitet und ich befinde mich - wie man sieht - in ständiger Fort- und Weiterbildung. Ich bin selbstständig (um Berufsjargon zu bleiben), unabhängig und kann mir meine Arbeitszeit weitestgehend, nachdem die Kinder grösser sind frei einteilen. In der Auseinandersetzung zwischen Hausfrauen mit und ohne, Müttern mit und ohne Beruf nervt mich eines ganz besonders: Die Weiberecke finde ich klasse! Weiter so Ich geb´s zu, ich habe Manuelas Beitrag "Wir Hausfrauen usw." gelesen. Erst habe ich mir nichts dabei gedacht, aber dann habe ich mich ganz langsam immer mehr darüber geärgert. Hey Astrid, Tagchen Manuela! |
aus dem HFS-Forum gefischtIch habe gerade den Artikel von Manuela gelesen und möchte jetzt mal von Euch allen wissen, ob Ihr auch so viel Zeit habt wie die Manuela.Vielleicht bin ich ja auch unfähig für den Hausfrauenjob, aber gerade Zeit ist es die mir dauernd fehlt seit ich mit meinem Kind in Erziehungsurlaub bin. Ich weiß gar nicht wann ich zum letzten mal ein Buch gelesen habe, oder irgendwie Zeit für mich gehabt hätte. Vielleicht erklärt mir mal jemand wie man das macht, daß man so viel Zeit hat. Birgit Je unordentlicher der Haushalt, desto ausgeglichener die Mutter, desto glücklicher die Kinder... Du hast da was falsch verstanden glaube ich die erste Zeit mit einem Kleinkind ist immer anstrengend. Vor allen Dingen aber macht man es sich oft selber schwer weil man zu hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Es soll möglichst immer aufgeräumt sein und unbedingt sauber soll es ja auch sein, schließlich ist jetzt ein Kind im Haus. da muß ich auch mal schnell meinen Senf zu geben: ich halte mich immer an das,was mir meine Schwester mal sagte: |
Wie schön, dass die Hausfrauendiskussion innovativ wiederbelebt wird! Wie habt Ihr alle recht, Hausfrau und Mutter sein ist ein Managerjob mit vielen Fachbereichen. Der Unterschied liegt nur darin, je besser der Manager, desto weniger macht er selbst, die Hausfrau beurteilt sich dagegen danach, je mehr sie selber macht, desto besser ist sie. Da gibt's kein Halten: pflegen, waschen, kochen, erziehen, putzen, sowieso. Qualifizierend kommen hinzu: streichen, tapezieren, fliesen legen, gärtnern, stricken, nähen, einkochen... Wirtschaftlich gesehen hat sie damit zweifellos recht, denn erspartes Geld ist Nettogeld! Wenn frau 50 DM in der Stunde verdient bei einem aushäusigen Job, kann sie froh sein, wenn sie davon 22 DM auf ihrem Konto wiedersieht. Wenn sie dagegen durch handwerkliche Eigenleistung 50 vorhandene DM nicht ausgibt, dann sind die 50 DM tatsächlich noch vollzählig zur Verfügung. Psychisch kann sie natürlich mit der Vielzahl der Einzelqualifikationen ein Problem bekommen. Der springende Punkt ist also, wozu sie sich berufen fühlt. Nehmen wir an, sie entscheidet sich, ausreichende Lust und Talente für Erziehung, Kochen, Gärtnern, Fliesen legen zu haben, aber nicht für Putzen, Streichen, Wäsche. Nach dieser wichtigen Phase der Entscheidungsfindung, wird sie nicht lange zögern, Putzen und Wäsche an eine qualifizierte Fachfrau zu übergeben und das Streichen an Ehemann oder Freunde delegieren, die sie dafür gut bekocht oder deren Garten neu bepfanzt oder beim Fliesen legen hilft...die meisten Menschen lieben es, ihren Freunden zu helfen, wenn sie dabei bewirtet werden und hinterher Lob und Dank bekommen. Ich weiß, was viele jetzt sagen werden, für eine Putzfrau ist kein Geld da. Muss das Geld für eine Putzfrau denn tatsächlich übrig auf dem Konto herumliegen? Kann es wirklich nicht an anderer Stelle eingespart werden? Wieso fangen so viele Frauen einen 630-DM-Job an für die familiären Finanzen im Allgemeinen, aber so gut wie nie, um sich eine ungeliebte Arbeit vom Hals zu schaffen? Da Hausfrau sein hochqualifiziertes Management ist, sollten wir unsere Human Resources (uns) optimal einsetzen. Frei von hindernden, konventionellen Vorstellungen, was selbst gemacht werden muss. Das hindert nur die Effizienz;-) Herzliche Grüße an alle Mitmanagerinnen Christine am 08.05.2000 |
Hallo, bin doch ein wenig enttäuscht über die Aussagen einer Hausfrau, deren Tätigkeit ich schätze, über die Massenerziehung von Kindern. Das klingt so nach ich schiebe meine Kinder ab und überlasse die Erziehung anderen. Meine persönliche Erfahrung (bin Lehrerin, habe in Kitas gearbeitet und habe zwei Kinder in Kitas) ist, dass viel öfter die Kinder von, zugegeben nicht verantwortungsbewussten Haus-Müttern (und Vätern), als nicht-erzogen auffallen. Ich habe nichts gegen individuelle Erziehung, dafür habe ich nach meiner 40 Stunden Woche immer noch genug Zeit, aber ich erlebe Kinder aus Ganztageseinrichtungen auf dem Spielplatz oder in der Schule eher als Menschen mit sozialen Kompetenzen und einem reflektierten Verhalten als Kinder, die keine Ganztageseinrichtungen besucht haben. Schade dass Manuela einen Teil ihrer Sinnerfüllung als Hausfrau dadurch erhält, Erziehung durch ausgebildete Fachkräfte als schädlich für unsere Gesellschaft zu benennen und mit den gleichen Worten wie die schwärzesten männlichen Politiker in unserem Land zu argumentieren. Schon mal darüber nachgedacht, wann die Frauen durch politischen Druck an den Herd oder an die Arbeitsfront gerufen wurden? Ich meine das auch geschichtlich betrachtet. Darüber gibt übrigens viele gute Bücher, für die Sie sich sicher auch Zeit nehmen kann. Ich kann es auch. Ulrike am 16.05.2000
Ich lese und staune. |
Mama, was machst du den ganzen Tag ? |
Ich hatte den Artikel von Manuela schon vor einer Weile gelesen und hatte mich köstlich amüsiert. |
Hallo, jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Ich hatte, trotz 2 kleiner Kinder, die nur 2 Jahre auseinander sind, immer Zeit für mich (natürlich nicht unbedingt genau zu dem gewünschten Zeitpunkt), und das, obwohl mein Mann viel unterwegs ist und mir keinerlei Hilfe ist... Das ist eine Frage der Organisation. Muß man unbedingt selber Weihnachtsplätzchen backen oder Kuchen (gibt`s zu kaufen)? Muß man täglich staubsaugen? (2mal wöchentlich tut's auch). Muß man Geschirrtücher, Jeans oder Bettwäsche bügeln? Müssen Kinder wegen jedem Fleck umgezogen werden, obwohl man sowieso nicht mehr ausgeht? Man kann unglaubliche Mengen Wäsche sparen, wenn man auch mal einen Fleck mit dem Handtuchzipfel rausmacht. Sonntag abends mache ich i. d. R. einen Speiseplan für die ganze Woche (der natürlich zum Ende der Woche Makulatur wird, weil man Reste hat) und kaufe entsprechend ein. Man glaubt nicht wieviel Zeit verlorengeht, wenn man ständig noch irgendeine Kleinigkeit kaufen muß. Inzwischen sind meine Kinder 10 und 12, vormittags immer und nachmittags oft weg, und ich habe Unmengen Zeit für mich selber, da ich nicht einsehe, daß ich die Zeit, die ich vorher in die kids investiert habe, nun zusätzlich in den Haushalt investiere. Fazit: Am Haushalt kann man viel Zeit sparen. Gruß Irene am 20.12.2000 Hallo, ziemlich ,nun ja, überrascht, habe ich gerade Ihren Beitrag über Hausfrauen gelesen. In einem (wesentlichen Punkt kann ich Ihnen ohne Zweifel zustimmen: Zeit haben wir. Wir können uns raussuchen, wann wir welche Arbeit verrichten wollen. Wann wir einen Bummel machen, wann wir ein Buch lesen, wir müssen uns keinen Geschäftszeiten unterwerfen oder uns unsere Arbeitsweise diktieren lassen. Und jetzt kommt das große ABER: macht es Ihnen wirklich Spaß, zu bügeln, Wäsche zu sortieren, Gläser zu spülen, den Boden jeden tag aufs Neue zu schrubben, das Klo gründlich, für Gäste zuzumutbar zu putzen....? Ich habe zwei Kinder (4 Jahre und 6 Monate). Als wäre das nicht schlimm genug, ist er der Meinung, daß ich bedingungslos alle Aufgaben übernehmen kann, die ihm zuviel sind. Nein, man muß nicht glauben, daß ich alles hinnehme und mich nie beschwere, ich bin ja modern und nicht devot. DUMM wie ich bin. Nein, Spaß macht mir diese Situation nicht, ich weiß, daß ich selbst Schuld bin. Ich arbeite doppelt soviel wie ein Mann. Und das für ein Drittel des Geldes (mein Mann überweist nichts, er gibt mir immer mal was, wenn ich frage - auf der Arbeit verdiene ich 6 Euro die Stunde). Und trotzdem werte ich alles ab, will niemandem zur Last fallen, will, daß alle sehen, wie viel ich auf mich lasten kann. Aber es sieht keiner, und ich bin zu bescheiden, damit anzugeben. Aber leider bin ich viel zu bescheiden, als dafür große Dankbarkeit zu erwarte, für das, was ich bin:eine Hausfrau!!!! In diesem Sinne, noch einen schönen Tag. Ihre Silvia am 18.01.02 P.S.: Auch, wenn meine Mail sehr gefrustet klingt, so sollte sie doch hauptsächlich dazu dienen, Ihnen einen Einblick in anderer Hausfrauen Leben zu bekommen. Im Grunde genommen finde ich Ihren Brief ja auch ganz toll. |
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Als ich den Beitrag von Silvia heute gelesen habe, dachte ich, da schreibt jemand einen Teil meines Lebens auf. Wenn Du arbeiten gehst - und ist die Arbeit noch so mies, Herausforderung und Spannung noch so minimal - sagt Dir am Ende eines arbeitsreichen Monats der Blick auf Deinen Gehaltscheck, daß Du es wieder zu was gebracht hast und Du fühlst im Innersten Deines Wesens, daß Du schon wegen dieser Anerkennung, dieser vielleicht auch nur mickrig kleinen Zahlen, weitermachen wirst.. Und bei diesem 24-Stundentag/365-Tage-im-Jahr-Hausfrauenjob am Ende eines Monats: nur der Blick in den Spiegel sagt Dir, daß wieder ein selbstverständlich-arbeitsreicher ( oder muß es heißen: arbeitsreich-selbstverständlicher?) Monat zu Ende gegangen ist, in dem Du es wieder zu etwas gebracht hast: vielleicht das eine oder andere graue Haar mehr, die kleine Speckfalte - war die am letzten Monatsende auch schon da? - und die Anerkennung, wenn DU Dir sagst: "Prima hab ich wieder all diese Selbstverständlichkeiten einen weiteren Monat gemeistert." Wie gesagt: Wir sind nicht allein! Wer aus vollem Herzen mit echter (nicht gespielter) Überzeugung sagen kann: Ich bin "nur" Hausfrau und wirklich zufrieden und glücklich mit meiner Situation und meinem Leben. Klingt vielleicht alles ziemlich frustriert? Bin ich aber garnicht! Irgendwann hab ich für mich einen Weg gefunden, der mir auch meine Seele streichelt, meinem Ego Flügel verleiht und getretene Gefühle wieder aufrichtet: So ein grauer Kasten der mich zu solchen Orten bringt, wie es diese Seite einer ist, die mir beim Eintreten ein Lächeln entreißt, beim Lesen ein Aha-Erlebnis beschert und all den kleinen und großen Selbstverständlichkeiten meines Jobs ein kleines rosa Wölkchen anheftet. Danke! Ein einfaches, echtes Danke! Manuela am 19.02.02 |