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Hausfrauenseite -> Weiberecke -> Galicien -> Verflixt, wo ist die vierte Ente?!?

 

Verflixt, wo ist die vierte Ente?!?

Seit einigen Tagen sind die Pferde zuhause. Auf der Weide herrscht nur noch Sumpf. Ausserdem hat mein Mann Dünger und Kalk gestreut, da muss man etwas abwarten, bevor die Wiese wieder betreten werden kann.
Es hat Tage lang gestürmt (und wie) und geregnet (auch und wie!).
Wenn die Pferde zuhause sind, kann ich die Enten nicht aus dem Gehege lassen. Sie sind nicht schnell genug im Wegrennen, wenn die Pferde glauben, die Enten seien Spielzeug. Also langweilen sich die Federviecher halt innerhalb des Geheges.

Möglicherweise habe ich es schon einmal erzählt. Als der erste Ententeich, ein Provisorium, nicht mehr zu reparieren war, mussten wir daran denken, etwas Stabileres hinzustellen. Bei wenig Geld im Portemonnaie wird man gezwungenermassen erfinderisch. Für unser Beiboot (welches zur abgesoffenen Vikinga gehörte) fehlten uns die Importpapiere. Wir haben sie (ich habe sie) "verhühnert". Da das Boot also nutzlos herumstand und mich nur ärgerte, funktionierten wir es um in einen Ententeich. Es erfüllt seinen Zweck, auch wenn es nicht soooo toll aussieht.

Ententeich

Täglich gehe ich mehrere Male hinunter zum Enten- und Hühnergehege. Ausser der dicken Henne, die nicht mehr fliegen kann, treffe ich dort nur selten Hühner an. Die können fliegen wie die Tauben. Wenn wir die einsperren müssen wegen der Vogelgrippe, haben wir ein ernsthaftes Problem. Aber vorläufig sind sie noch frei. Drinnen im Stall, im grossen Brutkäfig lebt gerade eine Zwerghenne mit ihren vier Kuckucks. Als ich sah, dass sie brüten wollte, nahm ich ihr die Zwergeier weg und schob ihr normale Hühnereier unter. Klappte prima. Draussen im Quarantänestall wuseln die neun grösseren Küken der anderen Zwerghenne herum. Sie dürfen nun schon tätglich ein paar Stunden raus. Sie sind gross und flink genug, um den Pferdehufen zu entgehen.

Ich ging also wieder einmal die Lage peilen und nachsehen, ob alles in Ordnung sei. Zur Zeit treiben die Füchse wieder ihr Unwesen. Man ist also besser wachsam.

Ich vernahm ein eigenartiges Klopfen. Als ich nachschaute, ob wohl eine Ente an einem Wasserbehälter herumknabberte, sah ich, dass dem nicht so war. Das Klopfen war immer noch da. Hörte auf, kam wieder. Ich ging dem Ton nach. Drei Enten hockten herum.

Und wo, bitte, war die vierte Ente?
Nun spitzte ich die Ohren. Woher kam denn dieses Klopfen?
Dann sah ich, dass sich das Wasser im Teich bewegte.

Nanu?
So ein blödes Viech. Offenbar war die vierte Ente irgendwie unter die Abdeckung des Buges geraten. Ich konnte mir das nur so vorstellen, wie Eugen im Buch in die Rüstung geraten ist. Hinein ging es, aber heraus nicht mehr.

Nun war guter Rat teuer. Das Wasser brodelte, das Klopfen wurde energischer. Dann hörte es wieder eine Zeit lang auf. Offenbar als die Ente da drunten merkte, dass ich da war, begann sie laut zu protestieren.

Ich schaute mir die Sache an. Fein, dachte ich. Ist ja gar kein Problem. Da ist ja ein Deckel drauf, den man nur wegschrauben muss.

der Bug

Denkste! Als mein Mann diese graue Platte mit den Beschlägen entfernt hatte, kam darunter nichts als Grün hervor. Das war kein Deckel, das war eine Verstärkung.
Wir schauten uns das Boot an. Immer haben wir gesagt, dass im Notfall das Ding ja einfach wieder ausgebuddelt werden kann, dann ist der Ententeich wieder ein Boot. Gemeiner Weise sind die verhühnerten Dokumente nämlich wieder zum Vorschein gekommen. Fein säuberlich waren sie abgelegt. Ihr wisst schon: Unordentliche Menschen finden ordentlich weggeräumte Dinge nie ...

- Was meinst du, sollen wir?
- Hm, weiss nicht so recht ... Also gut, wir tun es.

Mein Mann holte Werkzeuge. Er sägte ein Loch in die Bugabdeckung.

Loch im Boot

Und da kam sie heraus, die Unglücksente. Schimpfend und schnatternd. Schmutzig, aber offenbar zufrieden. Wir waren auch glücklich, denn wir hängen dummerweise an unseren Viechern, und seien es nur Enten.

Das Loch bleibt nun. Die Abdeckung haben wir nicht wieder angeschraubt, nur mit grossen Steinen beschwert. Wer weiss, ob wir nicht wieder einmal eine dumme Ente retten müssen.

Das Boot ist nun endgültig ein Teich. Macht ja nichts. Wer braucht schon ein Boot im Garten. weitere Geschichten aus Galicien
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