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Meine erste eigene kleine Wohnung, 40 qm aufgeteilt in drei Zimmerchen. Von meinen Eltern bekam ich einen Miniherd geschenkt. Zwei Kochplatten und ein kleiner Backofen. Dafür wollte ich mich gern bedanken und lud meine Eltern zum Essen ein. Es sollte Hähnchen geben, mit Pellkartoffeln und Grüner Soße. Bei Tiefkühlhähnchen muß vor dem Garen das Plastiktütchen mit den Innereien entfernt werden!!! Also, das wurde nix mit einem tollen Essen. In einer der typischen beim Friseur ausliegenden Frauenzeitschriften fand ich das folgende Rezept:
Den Krautkopf dann in heißes Wasser geben, Herd abschalten und einige Minuten ziehen lassen. Die Zwiebel putzen und hacken, Brötchen gut einweichen und ausdrücken. Beides intensiv mit der Gehackten, den beiden Eiern und den Gewürzen verkneten. In eine Schüssel ein gebrühtes Geschirrtuch geben und die ersten 4-6 Krautblätter so hinein legen, wie sie am Kopf waren. Nun eine Schicht Hackmasse auftragen und die nächsten Krautblätter darüber geben. Das treiben wir solange, bis das Kraut und das Gehackte alle ist. Nun wird das Tuch straff zusammen gezogen und verknotet, so daß wir eine fast runde Kugel erhalten. An einen Kochlöffel gehangen köchelt das Kunstwerk etwa eine Stunde in ganz leichten Salzwasser. Dazu sollte es Reis und Tomatensoße geben. Den herrlich gelungenen gefüllten Kohlkopf trapiere ich auf einem Porzellanteller und stelle ihn in den Ofen. Die Tür ließ ich noch etwas offen, damit die Hitze entweichen konnte. Ich bin schon ein helles Köpfchen, so gerade mal 18 Jahre jung. Abends einen kleinen Schups gegen die Ofentür, und schon war der Kohl sicher aufbewahrt. Der Tag des Kohlkopfes.Reis köchelt vor sich hin. Von meiner Tomatensoße bin ich hellauf begeistert. Nun kann doch nichts mehr schiefgehen. Bevor ich den Backofen einschalte, öffne ich die Tür und schaue kurz hinein. Ohne Maus! Nachtigall94 am 19.07.10 |