10.08.1997
Heute morgen mußte ich dann doch mal lachen - in der Samstagsausgabe des Kölner Stadtanzeigers fand ich nämlich folgenden
Bericht:
Das Warten auf Godot hat sich, anders als in Samuel Becketts Stück, für eine Mutter aus Hannover gelohnt:
395 Tage nach der Geburt ihres Sohnes darf sie das Kind nun offiziell auch Godot rufen. Zunächst hatte ein Standesbeamter
sich gesträubt, den Namen auf die Geburtsurkunde zu setzen. Zu Recht, befand das Amtsgericht. Schließlich sei Godot kein Vor-,
sondern ein literarischer Phantasiename, der mit Gott, Erlösung, Erwartung, Hoffnung, Schuld und Tod gleichgesetzt werden
könne. Diese weisen Richter ahnten vielleicht, welche Sticheleien Max Geronimo Godot einst zu erwarten hat. Etwa: "Oh, göttlicher
Max, Du unsere letzte Hoffnung. Bring uns die Erlösung, wir tragen keine Schuld an unseren nichtgemachten Hausaufgaben."
Das weniger verständnisvolle Landgericht Hannover hob den Entschluß der Kollegen aber wieder auf. Da der junge mehrere
Namen trage, könne er sich später den liebsten zum Rufnamen auserwählen. Max, Erlösung oder Gott? In hoffnungsvoller Erwartung. (mkr)
Nun, wer im Mai-Juni diese Seiten schon besucht hat, weiß vielleicht, daß wir kurzzeitig über den namen Godot nachdachten -
nicht so ganz ernsthaft allerdings - da unser Sohnemann es vorzog in meinem Bauch zu verweilen. Nun, wir haben uns dann
doch dafür entschieden, ihn wie geplant Oliver Justus zu nennen, was Sonja zu ewigen Lästereien treibt. Da mein Nachname
mit einem E beginnt, ergeben die Initialen dieses verfressenen Herren nämlich ein "oje".
Neues vom Schlabberbauch... Nur noch exakt 16 kg - ich finde, es macht sich! Heute morgen ergab ein kritischer Blick in den
Spiegel, daß er nicht mehr ganz so schlabbrig aussieht. Dafür werfe ich mich aber auch bei jeder annähernd günstigen Gelegenheit
auf den Rücken und fahre Rad...
Es kamen tatsächlich 3 Anfragen, wie mir denn Belgien nun gefallen hat.
Nun, um ehrlich zu sein, haben wir nicht so viel von Belgien gesehen. Die Sonne hat uns nur bis kurz vor Aachen begleitet und
prompt kehrt gemacht, als sie begriff, was wir planten. So kamen wir bei leichtem Nieselregen in Belgien an und fuhren nach
Verlassen der Autobahn einer Horde unermüdlich strampelnder Radfahrer hinterher, bis wir vor Jeanettes Haustür ankamen.
Dort zeigte ich mich umgehend von meiner besten Seite, indem ich Michaela dafür zur Schnecke machte, daß sie ihren Sicherheitsgurt
geöffnet hatte, ohne daß wir dies bemerkt hatten. Mirko und Jeanette standen staunend im Eingang, während ich wild zeterte
und versuchte meiner Tochter pädagogisch wertvoll zu vermitteln, wie sie bei einer Vollbremsung durch die Windschutzscheibe
fliegen würde. Es mißlang mir natürlich, aber da ich pädagogisch noch sinnvoller mit lebenslangem Süßigkeitenentzug drohte,
wenn sie sich jemals wieder erdreisten sollte, den Gurt zu öffnen, hat sie es bislang nicht wieder getan.
Was ich dann sonst noch von Belgien sah (hauptsächlich Jeanettes und Mirkos Wohnzimmer) hat mir sehr gut gefallen...
Michaela fand weit und breit kein großes, zerbrechliches Gebilde aus Glas, bekam aber die Gelegenheit, Schaden zu machen,
als wir sie zu einem Mittagsschlaf ins Schlafzimmer brachten. Als Michaela wieder erwachte, war das Bett leider etwas feucht,
aber Mirko und Jeanette waren nicht zu erschüttern. Insgesamt glaube ich, haben wir mit zwei tiefschlafenden Kindern den
Eindruck hinterlassen, daß es durchaus schön sein kann, 2 Kinder zu haben...
Ach, es ist auch wunderschön - vorhin haben wir alle faul im Wald auf einer Decke gelegen, Möhren geknabbert und vor uns
hin gedöst. Michaela liebt "Picknick" und ich nutze die Chance, alle gnadenlos gesund zu ernähren. Heute gab es Möhren, Gurken,
Wasser und als einziges Zugeständnis die Bahlsen Keksmischung "Summertime". Keine üble Idee - um mich selbst nicht zu
arg in Verführung zu bringen, denn in dieser Mischung gibt es keine Schokokekse - abgesehen von einer Sorte mit wenigen, winzigen
Schokotröpfchen...