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Neues vonder Hausfrau

Lippenstiftlinie

von gegrillten Weihnachtssternen

wer ist hier dick??? Irgendwann, später einmal, werde ich die lustige Geschichte vom gegrillten Weihnachtsstern erzählen können, der dieses Abenteuer übrigens doch noch überlebte.
Nur für jene, die keine Geschichten von sterbenden Pflanzen lesen möchten, weil sie Alpträume fürchten.
Also: als die Kinder den Weihnachtsstern grillten ...
Eines frühen morgens stieg mein frisch erwachter Gatte die Treppe herab und begann zu brüllen.
Durchaus nichts ungewöhnliches an einem Sonntag morgen vor 12 oder 13 Uhr ...
Irgendwas findet er dann eigentlich immer.
Weshalb ich ihn dennoch unbarmherzig aus dem Bett treibe?
Sonntagsausflüge!
Noch bedeuten Familienausflüge in die Eifel nämlich fröhlich herumhopsende Kinder und händchenhaltende Eltern. Fotos von Kinderlein vor Wasserfällen und Matronensteinen und mittags dick panierte Schnitzel in Gasthäusern. Auf dem Rückweg die tief schlafenden Geschwister auf der Rückbank und sich auf ein Gläschen Wein und ein gutes Buch freuende Eltern.
In wenigen Jahren dürften die blonden Kinderlein nachgedunkelte Haare haben und uns Stinkefinger zeigen, wenn wir versuchen mit langen Waldspaziergängen und zugefrorenen Pfützen zu locken. Aber noch haben wir ihn - den Idealzustand!
Keinen Kinderwagen mehr, kein dickes Marschgepäck (Windeln, Ersatzklamotten, Flaschenwärmer, Fieberthermometer, 2 Gläschen, Reisebett ...) - sondern zwei Kinder, die gut 5 km schaffen, bevor sie ungemütlich und tragebedürftig werden. Ausserdem: volle Blasenkontrolle!
Zwischen "ich muß Pipi!" und dem Öffnen des Blasenschliessmuskels liegt nicht nur eine vernünftige Vorwarnzeit, bevor man mit krummen Rücken sein Kind abhält und sich auf die Schuhe pinkeln lässt - nein! Sie verkrümeln sich nun selbst ins Gebüsch und pinkeln sich auf die eigenen Schuhe. Ein echter Fortschritt!
Gut, aber zwischen mir und dieser Mutterherz erwärmenden Idylle liegt der Vormittag, an dem ich meinen Langschläfer aus dem Bett jagen und zum Kaffee kochen antreiben muß. Sorry, aber ich komme nicht in die Gänge, wenn ich nicht meinen Kaffee im Bett hatte!
Felix ist morgens glücklicherweise noch zu müde um die leichte Ungerechtigkeit des Systems zu erkennen und ich mache es ihm dadurch schmackhaft, daß er dann zuerst duschen darf. Fragt mich nicht, was ich an den Morgenden, an denen dann doch mal ich zuerst aufstehen muß, mit der Dusche anstellen muß, um daraus ein echtes Argument zu machen.
Überhaupt drohte alles ins Wanken zu geraten, als unsere Katzen beschlossen, daß sie nachts gelegentlich mal in die Dusche kacken müßten. Ich habe beide kastrieren lassen, um meine Morgenwelt zu retten!
Vergessen war mein tierliebes Geschwafel von wegen der Unnatürlichkeit und Brutalität einer Kastration.
Was interessiert mich mein Gesabbel von gestern, wenn mein Morgenkaffee in Gefahr ist?
Es reicht, daß Felix sich bisher erfolgreich meinen Gelüsten nach einer morgendlichen Fussmassage widersetzt hat.
Meine Argumente von wegen der dadurch gestärkten Libido, führen zwei seit punkt 6 Uhr hellwache Kinderlein ad absurdum, die vor der Schlafzimmertür kreisen und Kika schauen möchten, sobald eine Uhrzeit erreicht ist, zu der ihnen keine Bücher und andere Wurfgeschosse mehr beim Betreten des elterlichen Schlafgemachs entgegen kommen.
Tja, aber von Zeit zu Zeit wird halt auch nichts aus dem Kaffee, weil die lieben Kinderlein mit ihrem Vater zusammenrasseln und dann gilt es natürlich, sich dazwischenzuwerfen und dem Vater vorzuführen, wie gute Mütter so etwas nebenbei und elegant (ohne rotköpfiges Gebrüll!) regeln.
Ich krabbelte also aus dem Bett und ging das muckelig warme Treppenhaus herab zum Kriegsschauplatz.
Was ist denn los?, fragte ich sanft und erfuhr, daß irgendwer am Thermostat gedreht hätte, weshalb unsere Heizung im eifrigen Bemühen glühte, das Haus auf 30 Grad hochzuheizen.
Das stört doch keinen großen Geist, wie Karlsson sagen würde - aber Karlsson hat auch einen Propeller am Rücken und keinen Weihnachtsstern auf der Fensterbank.
Mörder! rief ich empört und begann umgehend im Miss Marple Stil, den Täter zu ermitteln um ihn gerecht zu lebenslangem Fernsehverbot und Stubenarrest verurteilen zu können.
Alle Verdächtigen werden in einem Raum versammelt und ich schildere den messerscharf kombinierten Tathergang
Oliver befahl ich zuerst, den Thermostatregler anzufassen, denn das Kästchen hängt an der Wand über einer Kommode und so wollte ich Michaela mit Beweisen von Olivers Unschuld zu einem Geständnis treiben.
Wie erwartet kam Oliver kaum dran und als Michaela nicht sofort reuig zusammenklappte, begann ich mit Kapitel 7, Vers 3 der Elternfibel: die Tat an sich finde ich nicht so schlimm, wie deine Lügen jetzt!
Da ich noch immer keinen Kaffee hatte, fiel es mir nicht besonders schwer, entsprechend mütterlich enttäuscht dreinzuschauen.
Der Erfolg kam wie erwartet: Michaela entschuldigte sich und versprach es nie wieder zu tun.
Fein, sprach ich, dann entschuldige dich jetzt auch bei deinem Vater!
Der fluchte in der Küche herum, daß der Spaß locker 50,- DM gekostet habe, der Adventskranz vollkommen ausgetrocknet sei und nur auf günstige Augenblicke warte, alle Nadeln nun auf einen Rutsch abzuwerfen.
Er klang nicht wirklich so, als fände er die Tat nicht so schlimm und so widerrief Michaela schnell ihr Geständnis. Selbst meine goldene Brücke, daß ich damals als ich klein war auch neugierig an dem Kästchen herumgedreht hätte, führte nicht zum gewünschten Erfolg, sondern eher zu einem verachtungsvollen und warum hast du so etwas gemacht??? hä?
Mein Kaffee war fertig und ich gab die Ermittlung und Überführung des Schuldigen auf. Im Zweifel für den Angeklagten - aber ich liess gut durchblicken, daß mir vollkommen klar war, daß sie es war. Zumindest konnte ich beiden begreiflich machen, daß sie nie nie wieder am Kästchen drehen.
Wie Mütter nun so sind - oder zumindest ich ... - kam ich in einem harmonischen Augenblick des nachmittags gleich wieder mit dem verlockenden Angebot, mit einem folgenlosen Geständnis das kindliche Gewissen zu erleichtern.
Das Geständnis kam - von Oliver, der auf einen Hocker gestiegen war um die schändliche Tat zu begehen...
Triumphgeschrei von Michaela und keinerlei Ärger für Oliver, da nun alle mit viel Freude auf der Rabenmutter herumhackten, die ihr Kind zu Unrecht des Mordes an einem Weihnachtsstern beschuldigt hatte.
Künftig werde ich es wieder so halten, wie derartige Zwischenfälle es schon öfter gelehrt haben:
lebenslanges Fernsehverbot und Stubenarrest für beide!
Der Schuldige ist bestimmt dabei und damit fördert man den Zusammenhalt unter den Geschwistern ...

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