08.10.1996
Eines Abends, der Göttergatte war ausgegangen und das beste aller Kinder schlief friedlich, saß ich
vor dem Computer und begann für einen Bekannten einen entsetzlich öden Text ins Englische zu
übersetzen. "mindert die durch Abstinenz hervorgerufenen Unruhe- und Spannungszustände..." -
der Text war einfach ein Alptraum und ich überlegte, wie man das ganze angenehmer gestalten könnte.
"Weißwein?", schlug ich vor "Ach nö", antwortete mein Magen. "Kein Weißwein? Wie wär es denn mit
Milchkaffee mit Amaretto und dazu Schokoladenkekse?" "Ne, keinen Kaffee!" stöhnte mein Magen
und ich war etwas
ratlos. Ich taperte in den Vorratsraum und ließ den Blick nach Keksen schweifen, was aber ein recht
hoffnungsloses Unterfangen ist, da mein Mann selbst best versteckte Süßigkeiten in kürzester Zeit
aufspürt und verschlingt. Alles was ich fand waren die "Milka lila Pause, Erdbeer", weil er eine ausgeprägte
Erdbeerallergie hat und ich die Dinger nicht mag. (trotzdem war der Karton schon recht leer...)
Plötzlich jubelte mein Magen los "da! Dosenpfirsiche! Libby's! Die will ich!"
Etwas ungläubig legte ich meine Hand auf meinen Bauch und fragte ganz vorsichtig: "Brausebonbons?
billiges Wassereis? Fishmac? 5-Minuten-Terrinen?" Mein Magen war begeistert und mein Hirn beschäftigte
sich mit diversen Rechenübungen.
Tja, nun ist es offiziell! Seid alle schön lieb zu mir, denn die nächsten Monate gedenke ich sensibel,
harmoniesüchtig, träge und verfressen zu verbringen.
Gefällt noch jemandem ausser mir der Name "Mathilda"?