Tisch (zumindest) für die Hauptmahlzeiten schön herrichten - mit tollem Geschirr, Blumen.
Ich denke, die haben nicht begriffen, daß besagter "Ess-Typ" meist Mutter von agilen Kleinkindern ist...
und und und...
Andererseits fürchte ich, daß diese Rubrik leiden wird, sobald es mir gelingt, wieder abzunehmen.
Worüber soll ich dann schreiben? Wie unendlich schön ich bin? Ist doch langweilig...
Oh, der Ruhm hat wieder zugeschlagen. Wir hielten uns gerade auf einer Schaffarm auf, wo man
beim Melken der Schafe zusehen darf, als plötzlich der Rucksack klingelte. Der beste aller
berufstätigen Gatten hatte sein Handy eingepackt und nun rief tatsächlich ein Journalist
an, um mit mir den Text durchzugehen, mit dem die Hausfrauenseite in Kürze in einer 9,- DM
teuren Zeitung angepriesen wird. Bin ich froh, daß er mir ein Gratisexemplar der Zeitschrift
versprach! Es ist eines dieser "ich wäre gerne wichtig und reich"-Blätter. Im Zuge eines
grösseren Berichtes über das Internet werde ich dort also auch erwähnt... Ich bin
gespannt, ob mein heißgeliebtes Manager-Papilein dieses Blatt auch liest. Sein Schwiegersohn
hatte gelegentlich erwähnt, daß ich im Internet herumwerkle, was allerdings nie auf
grosses Interesse stiess, weshalb wir das Thema dann auch nicht mehr ansprachen. Letzten Winter
bekam ich dann die sehr anschauliche Schilderung, wie er sich an einen ruhigen Platz zurückzog,
den Spiegel las und fast in das gemütliche Örtchen hineingeplumpst wäre, als ihn
sein Töchterlein mit schiefem Grinsen aus dem Blatt heraus angrinste. Ach, ich lieeeeebe ihn,
meinen Ruhm... Irgendwann werde ich auch noch herausfinden, wozu er gut ist...
ich sollte vielleicht noch einmal erwähnen, daß es sich hierbei um einen sogenannten
"running gag" handelt, der entstand, als ich in einem Radiointerview gefragt wurde, wie ich mit
dem Ruhm umging.
Also, im Schafstall versuchte ich meinen Ruhm möglichst schnell wieder abzuschütteln, bevor
eines meiner Kinder mit den Schafen und dem Melkgeschirr für grösseren Ärger sorgte.
Oh, hier kommt noch ein "Silke-Special", falls sie das hier noch liest:
Noch im gleichen Schafstall klingelte das Handy erneut und die frisch verheiratete Frau eines Kollegen
fragte freundlich, ob ihr Mann in der Nähe sei. Die Schafe blökten laut und stimmgewaltig
und die anderen Besucher starrten mich und das sehr aktive Handy schon recht intensiv an.
"Nein", flötete ich freundlich "er ist nicht hier, auch wenn es so klingen mag." Bevor ich dann
lachend zusammenbrach, japste ich noch "wir haben tolles Wetter und überhaupt ist es hier sehr
schön!". Womit wir dann doch glatt eine Urlaubskarte gespart hatten.
Ausserdem konnte ich Felix die nächste Zeit mit "und weshalb hat sie deine Handynummer???"
pieksen.
Ich gebe zu, dies ist ein ziemlich merkwürdiger Urlaubsbericht. Komme ich doch schnell noch einmal
zur Sache, bevor ich mich dann dem sandigen Wäscheberg zuwende... Texel ist für einen
Familienurlaub ziemlich genial. Man kann überall Fahrräder ausleihen und die Wege sind
wirklich schön. Auf der ganzen Insel verteilt sind Orte, die höchst familienfreundlich sind.
Überall bekamen wir problemlos ein Kinderstühlchen, auch Wickelablagen waren kein Thema.
Auch kann man dort nahezu bei jedem Fahrradverleih geländegängige Buggys ausleihen, Fahrradsitze
oder Anhänger in breiter Auswahl. Die Strände waren sehr weit, sehr sauber und sehr windig...
Also, wir fahren nächstes Jahr bestimmt wieder hin.
Allerdings werden wir uns vorher eine andere Strecke ausarbeiten, denn die A3 ist zumindest derzeit ein
Trauerspiel. Vor der Abfahrt hatten wir den Kilometerstand auf 0 gestellt. 3 Stunden später hatten
wir dann 14 Kilometer geschafft, da wir sozusagen nach der Auffahrt in den Stau unseres Lebens gerieten.
Vollkommen unverdient sind wir aber mit Kindern gesegnet, die höchst zufrieden 7,5 Stunden nonstop
im Auto sassen. "Sobald sie quengeln, machen wir eine Pause", hatten wir beschlossen, als wir aus
diesem Stau endlich herauskamen und dann bei Oberhausen mit der Vollsperrung der A3 beglückt wurden.
Ich schlug vor, Freunde zu besuchen und dort zu übernachten... aber danach kamen wir ohne Probleme
bis Den Helder durch, wo die Fähre nach Texel ablegt. Der Gag war, daß wir dort die Fähre
bezahlten, hineinfuhren und diese unmittelbar danach ablegte. Irgendwo hätte ich doch damit gerechnet,
daß wir sie gerade noch verpassen und dann eine Stunde warten müssen...
Nirgends ist man hilfloser, als mitten in einem 12 km langen Stau, wenn man gleich 2 Kinder auf der
Rückbank hat. Die ganze Zeit erwartete ich nervös lauthalses Geplärre und Gezeter, aber
nichts. Sie unterhielten sich prächtig und schliefen irgendwann ein. Selbst ernährungstechnisch
konnten wir im "wertvollen" Bereich bleiben und sie mit Äpfeln und Möhrchen - ja, ok, Milchschnitten
und Würstchen... abfüllen.
Wie angespannt wir selber waren, merkten wir erst, als das Auto vor uns ca 1,5 Meter vorfahren konnte,
als ich gerade am Kofferraum stand und die Fahrerin auf der Spur neben uns prompt den Blinker setzte.
"Ich zerre sie an ihren Haaren aus dem Wagen und zwinge sie unsere Lücke wieder freizumachen".
Dieser Gedanke zuckte klar und deutlich durch mein sonst so friedliches Gemüt...
Vielleicht sollte ich daraus die nächste Umfrage machen: Stau-Erlebnisse