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Neues vonder Hausfrau

endlich Sommer!

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

21.07.98
und dafür habe ich heute Muskelkater, bin noch schlanker und habe jetzt Zeit für den Computer, da Michaela im Bett liegt und einen Mittagsschlaf macht. Wir waren nämlich gestern im Panorama Park im Sauerland
Im Winter hatten wir Michaela nämlich einiges versprochen. Einen Zirkusbesuch, ein Fahrrad, Phantasialand und und und... und nun geht es halt drum, die Versprechen einzulösen.
Fahrradfahren kann sie nun wie eine 1, was mich anfangs mit mulmigem Gefühl durch die Gegend wetzen ließ. Einige Stürze, blaue Flecken, Schrammen und Pflaster später habe ich mich nun daran gewöhnt und geniesse etwas intensiver Olivers noch gemächlicheres Tempo. Er läuft nicht, obwohl er es eindeutig könnte. Wer freihändig auf einer Fensterbank stehen kann, kann laufen... Aber noch krabbelt er halt zu den Stellen, an denen er zu klettern wünscht...
Ist es nicht herzig, wenn man mit dem Staubsauger im Schlepptau ins Kinderzimmer kommt und sieht, wie ein Baby gerade versucht vom Hochbett auf einen Schrank zu klettern? Einen halben Herzinfarkt später erfuhr ich von Michaela, daß er das öfter macht - er klettert über die Rutsche vom Hochbett rauf. Wieder was gelernt...
Alleine darf er da nicht mehr rein...
Zurück zum Panorma Park, den wir eigentlich nicht versprochen hatten - schliesslich ist das Phantasialand viel näher - aber meine Schwester erinnerte mich an den Park und daß die Kinder besonders in jüngeren Jahren dort mehr Spaß haben.
Der Panoramapark liegt im Sauerland - hinter vielen Orten mit "hundem" im Namen. Oberhundem, Unterhundem, Niederhundem - so ähnlich jedenfalls. Die Strecke ist aber sehr malerisch. Fachwerkhäuser, Wiesen, Wälder und jedes "...hundem" hat sein eigenes Starenkästchen, mit dem Autofahrer geknipst werden, die zu schnell sind, die Schilder zu lesen, welcher Verein gerade sein 95 jähriges Bestehen feiert.
Der Parkplatz des Panoramaparks liess Übles ahnen, aber im Park selbst hatte man dann nicht das Gefühl, daß es voll war. An der Kasse dann noch eine kurze Diskussion, wie alt Michaela ist. Ab 4 Jahren müssen die Kinder zahlen - und obwohl sie ja erst 4,5 Jahre ist, konnten wir sie nicht mehr als jünger einschmuggeln. Nein, wir haben das erst gar nicht versucht, denn Michaela hätte eh auf die Wahrheit bestanden. Die Kassiererin hatte nur noch mal hingesehen, ob sie nicht 3 verstanden haben könnte...
Hier im Zoo hat Felix mal völlig auf der Leitung gestanden, als der Kassierer nach Michaelas Alter fragte.
"Sie ist gerade 4 geworden"
"Sie wird also nächste Woche 4, ja?"
"Nein, sie hatte letzte Woche Geburtstag"
"und wurde 3!"
"nein, nein, sie wurde 4"
"sind sie da ganz sicher?"
"äh, nein... vielleicht doch erst nächste Woche?"
Ich verdaute die 90,-DM für 3 Personen so nach und nach - Oliver war ja wenigstens umsonst mitgekommen...
Den ganzen Tag wetzten wir also von Attraktion zu Attraktion. Zuerst eine Oldtimerbahn, auf der Autos auf Schienen eine Runde um einen See zuckeln. Michaela lenkte sehr ernsthaft und war unheimlich stolz, daß ihr keiner dabei half.
Danach bestanden wir erst einmal auf Mittagessen, wobei ich arg darauf achtete, daß Michaelas Essen beim Verzehr wenig Flecken machte - keine Chance für Spaghetti mit Tomatensauce - und mit kommendem Eis und Süßigkeiten auch die eine oder andere Karusselfahrt überstehen würde - in ihrem Magen!
Na, was geht immer?
Genau: Fritten... Oliver mochte sie auch sehr...
Ich muß immer grinsen, wenn wir die hypoallergene Babymilchnahrung für ihn kaufen und er ansonsten verspachtelt, was immer er will. Tomaten finde ich recht bedenklich, aber er hat eine sehr lautstarke Methode, um Tomaten zu bekommen, wenn er irgendwo Tomaten sieht...
Danach kam eine Runde Mini-Riesenrad und dann mußten wir zurück zu den Flugzeugen, die vor dem Miniriesenrad noch zu gefährlich waren. Mein Wir machen aber alles nur einmal wurde beherzigt - sie flog in jedem einzelnen Flugzeug nur ein einziges Mal...
Peter rannte anfangs immer mit herum, um ihr zu erklären, wie sie das Flugzeug dazu bekäme, etwas weiter oben zu fliegen. Ich bin sehr froh, daß sie es begriff, bevor er völlig entkräftet zusammenbrach.
An den Wellenrutschen hatten wir dann noch mehr Spaß. Viel Spaß...
Zuerst wollte Michaela nicht rutschen, dann doch, aber nicht mit mir...
Für die Rutschen setzt man sich auf so eine Art Teppich - man muß nur vorher ca 10.000 Stufen hochklettern. Nach einmal Rutschen wollte sie natürlich noch einmal und noch einmal und noch einmal und nachdem Peter streikte, stimmte sie dann zu, doch mit mir zu rutschen. Eigentlich wollte ich mit den Füßen vorsichtig bremsen, kam aber mit dem Knöchel an den Rand, was etwas schmerzhaft war und mich von weiteren Bremsversuchen abbrachte. Also jagten wir mit beeindruckender Geschwindigkeit nach unten, wo Michaela mich wütend ausschimpfte. Ich sei viel zu schnell gewesen...
Es hätte schlimmer kommen können, ich hätte stecken bleiben können...
Die Angst aller Dicken. Wobei diese Ängste ja in kleinen Restaurants viel größer sind. Diese Ängste, während man sich zwischen den Tischreihen hindurchschlängelt, daß man entweder mit der Oberweite oder dem Gesäss den einen oder anderen Tisch abräumt...
Später mußte ich Oliver auf einen Berg schieben, den Messner mit Sauerstoffgerät bestiegen hätte und auf dem sich dann die Schneckenbahn befand. Tolle Sache - die Schnecken bewegt man mit Muskelkraft und Pedalen wie ein Fahrrad. Als Moppel will man nicht gerade als die langsamste auffallen, also jagte ich hinter der Schnecke vor uns her und hielt nur einen minimalen Abstand, als hinter mir 2 mit Jugendlichen gefüllte Schnecken auftauchten, die uns dann den Rest des Weges schoben...
Zum Ende hin wurden sie langsamer, nachdem die Schneckenfahrer vor mir meine Idee abgesehen hatten, die Füße von den Pedalen zu nehmen, gemütlich hochzulegen und den Rest der Fahrt zu geniessen.
Die ganzen faulen Attraktionen waren Michaela zu gefährlich - so genoß ich dann schon fast die Fahrt im Tannenzapfenflitzer. Die Tannenzapfen bieten Platz für ca 8 Personen und können sich um die eigene Achse drehen, ausserdem drehen sie sich dann noch immer zu dritt und dann wird noch die gesamte Platte mit den Zapfen gedreht. Ich war sehr froh, daß es der einen Mama im Zapfen nicht gelang, ihren Kindern zu erklären, wie sie den Zapfen von Hand drehen konnten und frage mich, ob sie sich nicht auch recht eigennützig so kompliziert ausdrückte...
Ach, aber ich freue mich schon darauf, wenn Oliver alleine läuft - oder noch besser, wenn ich mich irgendwann gemütlich mit einem Buch irgendwo hinsetze (in die Wildwasserbahn zum Beispiel...) und der Nachwuchs sich alleine vergnügt... (oder diverse Patenonkel durch die Gegend jagt!)
Wenig später fanden wir noch eine Wellenrutsche, die einen Tick gefährlicher aussah. Peter kletterte die 10.000 Stufen mit ihr hoch, wo sie dann befand, es sei zu gefährlich. Sie kletterten wieder hinunter, wo sie dann beschloss, es doch probieren zu wollen. Mit mir nicht, ich rutsche zu schnell...
Ein kleines Mädchen rutschte vor unseren Augen alleine - Michaela hatte die Idee, schnappte sich so einen Sack, stieg die Treppen hinauf, während wir faul im Schatten saßen und stolperte bei der letzten Stufe über den Sack.
Den Spurt hättet Ihr sehen sollen!
Ich war in schätzungsweise 4,7 Sekunden bei ihr, kratzte den letzten Rest Luft aus meinen schmerzenden Lungen und heilte die Wunden mit dem magischen Pusten, das halt nur Mütter können...
Noch viele Berge, Treppen und Attraktionen später, löffelten wir ein letzes Eis und schworen uns, nächstes Jahr wieder dorthin zu fahren.
Und, was habe ich gelernt:
Es war eine sehr gute Idee, Wasser, Feuchttücher, Würstchen und Zwieback mitzunehmen - die Bananen hätte ich mir schenken können. Kein Mensch mag lauwarme, zerdrückte Bananen... Gefehlt hat mir nur noch eine Thermoskanne Kaffee und ein Motor für den Kinderwagen!
Wobei ich da ganz ehrlich zugeben muß, daß das meine Schuld war - die bieten einen ziemlich guten Service an, wenn es darum geht, ihre Besucher bequem von hier nach weiter oben zu fahren... Ich hatte die Strecke schlicht weniger steil und lang in Erinnerung gehabt.
Meine Waage hat die Mühen heute morgen dann aber gerechtfertigt :-))und ich habe soeben eine ganz köstliche Pizza in den Ofen geschoben, die weitere Besuche in hügeligen Freizeitparks erforden könnte...

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