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Neues vonder Hausfrau

Mal wieder im Supermarkt...

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

26.02.1998
bevor ich anfange - unter dem Baby befindet sich ein Link zu einer wirklich abgedrehten Seite mit kleinen Babyfilmen, der mir anläßlich Olivers neuerworbener Krabbelfähigkeit gesandt wurde... :-)
Immer näher rückt das Wochenende, welches wir mit einem Onlinertreffen beginnen, mit Olivers Taufe krönen, durch einen Besuch einer Brautmodenmesse verfeinern und mit Michaelas Operation mit Spannung versorgen... Mit anderen Worten, ich hätte eigentlich besseres zu tun, als hier herum zu tippen - schlafen zum Beispiel.
Heute aber wetzte ich mit Oliver und Michaela zu einem zu Fuß gerade noch zu erreichenden preiswerteren Supermarkt, um Frühstücksvorräte heranzuschaffen. Wir hatten es eilig, da Michaela um 2 Uhr wieder in den Kindergarten wollte und Oliver gelegentlich erwähnte, daß er noch ein Fläschlein brauchen könnte.
An der Kühltheke wurde ich von 2 Herren überrannt, die sich gegenseitig mit preiswerten Würsten bedrohten und in einer fremden Sprache wüst zu schimpfen schienen. Leicht entnervt brachte ich den Kinderwagen in Sicherheit. Mir fehlte ein Kaffe, ein plausibler Einkaufszettel, mehr Zeit und ein AuPair - gar nicht brauchen konnte ich die beiden Männer, die sich nicht auf eine Wurst einigen konnten.
Im Endeffekt gab ich den beiden die Schuld daran, daß ich die Milch vergaß und nachher noch einmal in einen Laden mußte, denn Kaffee ohne Milch - *wurgs*
Als ich zur Kasse kam, stand dort eine mäßig lange Schlange, die aber von den beiden Herren angeführt wurde, die einen neuen Grund gefunden hatten sich in einer ungewöhnlichen Lautstärke über irgendwas zu unterhalten.
"3.000,- DM!!! ich habe noch nie 3.000,- DM gesehen!", tönte der eine, denn wenn die Kassiererin versuchte die Wurst zu kassieren, zeigte ihre Kasse stur 3.000,- DM an. Nein, ich war nicht verkatert, aber laute, polternde Menschen sind mir ein Greuel, außer sie sind einfach umwerfend freundlich dabei - und das waren sie nicht.
Ich wandte mich von der Kasse ab und entschied mich an einem Grabbeltisch spontan zum Kauf von einer kombinierten Magnetpinwandkalenderuhr mit daran haftendem Stift.
Genial, und soooo billig...
Felix war später auch so lieb, sie ausserhalb der Grabschreichweite meiner sämtlichen Kinder aufzuhängen. Hoffen wir, daß Michaela auch mit dem Küchenhocker, der unter der Bezeichnung Carolas Hocker in der Küche steht, nicht daran kommt, denn sonst stopft das kleine Biest diesen Stift zu den 10.000 anderen Stiften in ihre Stiftekiste und schreit Zeter und Mordio, daß man den Stift aus ihrer Kiste habe, wenn sie ihn das nächste Mal sieht...
An der Kasse kam das Spektakel zum Höhepunkt und damit zum Ende, als die Kassiererin gefragt wurde, ob sie noch blau sei von Karneval und daß nun endlich der Chef die Wurst in die Hand nehmen solle...
Die Verkäuferin hatte auch diesen sehnsuchtsvollen Kaffee! Blick. Laute peinliche Szenen, sind halt nicht jedermanns Sache. Ich stellte mich brav wieder ans Ende der Kasse an, froh, daß die Aufregung sich legte, als eine Dame mit langem grauen Haar sich links neben meinen Kinderwagen stellte und Anstalten machte, ihre Waren aufs Band zu legen.
Ich schob den Wagen etwas weiter, damit sie mich bemerken konnte Vermutlich war auch sie ganz in Gedanken, was sie wohl vergessen haben könnte und hatte mich nicht bemerkt. Nicht, daß ich so leicht zu übersehen wäre - so mit Kinderwagen und Michaela im Schlepptau - aber ich habe auch schon einmal vor einem knallrot gestrichenen Garagentor geparkt und damit den Bewohnern des Hauses wenig Freude bereitet... Da dies öfter geschah, hatten sie das Tor am Tag zuvor knallrot gestrichen und wußten nun, daß dies wenig Nutzen hatte...
Nun, die Frau stellte sich prompt hinten an - und zwar genau hinter mich, so daß ich ihren Atem im Nacke spürte. Die weiteren, wartenden Kunden ignorierte sie - und da machte ich DEN entscheidenden Fehler. Ich bin nicht das Ende der Schlange sagte ich, worauf sie mir lautstark erklärte, sie habe schon die ganze Zeit dort gestanden und ich habe gerade vorgedrängelt. Aufgeregt trat sie neben mich, verlor halb das Gleichgewicht und hielt sich am Griff des Kinderwagens fest, den ich nun meinerseits festhielt, damit er nicht umkippte.
Vorsicht! Nicht, daß sie gleich im Wagen sitzen sagte ich mit breitem, freundlich gemeintem Grinsen, da mir dämmerte, daß die Frau nicht so ganz normal war. War sie auch nicht... Die nächsten 5 Minuten verbrachte sie damit, sich laut zeternd immer mehr in irgendeinen Blödsinn zu steigern, während ich krampfhaft lächelte, wünschte, daß der Boden sich auftäte und entweder sie verschlünge, oder einen Kaffeeautomaten zum Vorschein brächte.
Ich mich in den Wagen setzen. Die ist doch verrückt, was soll ich denn da drin? In dem hässlichen Wagen! Da ist doch schon ein Kind drin. Ich setze mich doch nicht in den Wagen. Wo da doch ein hässliches Baby drin ist. Du glaubst ich bin hässlich, dabei bist du hässlich, total hässlich. Ich habe auch Kinder, viele Kinder. Man braucht keine Kinder um glücklich zu sein. Du hast gesagt, ich bin hässlich, ich zeige dich an...
Ehrlich gesagt, war ich tief betroffen. Nicht von dem, was sie erzählte, sondern davon, wie entsetzlich ein derartiges Leben sein muß, daß so voller vermeintlicher Feinde und Hass ist.
Die Verkäuferin grinste mich aufmunternd an, was die Frau aber mitbekam und uns lautstark vorwarf, uns gegen sie verbündet zu haben. Nun erzählte sie der Verkäuferin, wie abgrundtief hässlich sie sei und daß ihr erst heute morgen die Polizei erzählt habe, die Welt sei voller Psychopathen, wobei ich so meine Ahnung habe, wen sie meinten...
Als ich meine Einkäufe im Wagen verstauen wollte, entdeckte ich die noch unbezahlte Pinwand und gab sie der Verkäuferin. Die zeternde Frau hatte ihren Triumph:
Wer ist hier verrückt? Du bist verrückt, da ist der Beweis, du hast das Ding nicht bezahlt!
Michaela sah die Frau die ganze Zeit über verwundert und leicht besorgt an und fragte nun recht lautstarkt, "aber Mama, die Frau ist doch verrückt, oder?" was ihr von dem nächsten Kunden bestätigt wurde.
Schon im Gehen, drehte sie sich noch einmal um und warf der Verkäuferin vor, alle Kunden gegen sie aufgehetzt zu haben.
Ja, eigentlich hatten wir es eilig, aber ich bin mit den Kindern noch nebenan in die Minibäckerei mit dem Kaffeeausschank gegangen. Puh, was für ein Gezeter - und wie unnötig - keiner hatte der Dame doch etwas tun wollen. Wie kann man nur so durch sein Leben gehen, andere beleidigen und sich auch noch verfolgt fühlen?

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