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Neues vonder Hausfrau

Der Einkaufsbummel

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

25.01.1998
Vor kurzem war ich mit meiner besten Freundin spazieren.
Klar, beste Freundin klingt seltsam, aber sie stammt halt noch aus der Zeit, wo man seine Freundinnen streng sortiert. Und seither gehen wir auch schon zusammen spazieren. Früher hatten wir unsere Hunde dabei, dann ich den Tragesack - und nun öfter mal wieder einen Kinderwagen. Vor kurzem schafften wir es aber, ganz alleine aus dem Haus zu kommen, was uns einen langen Weg in zügigem Tempo erlaubte.
Wir redeten so über dies und jenes - diese und jener nicht zu vergessen... - und da die Weihnachtszeit noch aktuell war, wurden wir auch etwas sentimental.
Weißt Du noch?
Jaaaa, wie gestern... (aber wie hieß der nur?)
Und dann stellte sie ihre übliche Frage:meinst du, in 10 Jahren gehen wir immer noch zusammen spazieren?
In 10 Jahren, in 20 Jahren, in 30 Jahren - wie das Leben wohl weitergeht?
Was für Themen wir wohl in der Zukunft haben?
natürlich kann Michaela Architektur studieren, wenn sie will - ich sage ja nur, daß ...
oder wenn sie Glück hat, ist kommt sie noch einmal mit einem blauen Auge auf Bewährung davon... oder in ihrem Alter schon 3 Kinder... oder oder oder...
Natürlich macht man sich Vorstellungen. Zum Beispiel läuft vor meinem inneren Auge immer ein gemeinsamer Stadtbummel ab, wobei ich nicht weiß weshalb und meine Vorstellungen eh falsch sind. In ca 10 Jahren - oder vorher... - hat sie mich größenmäßig eingeholt und sie dürfte mich als erwachsene Frau gut überragen.
Gestern mußte ich dann grinsen, weil wir unseren Einkaufsbummel dann gestern schon hatten. Sonst ist es ja ziemlich nervig, mit Kind durch die Geschäfte zu eilen und ich weiß nicht, was gestern so anders war, aber es war einfach nur schön.
Michaela trabte die ganze Zeit schnell neben mir her, redete auf mich ein und fand es gar nicht "tittibabyhaft", an meiner Hand zu bleiben, so daß sie mir im Samstagswinterschlußverkaufinnenstadtsgetümmel nicht verloren ging. Wir waren in zig Geschäften, wo ich ihr die Jacke auszog und einen bestimmten Aktionsradius zuwies, den sie nicht verlassen durfte, damit ich ungestört "wühlen" konnte. Gap hat witzige Babyklamotten und Oliver nun ein neues Jeanshemd und eine Bändelfreie Mütze. Seine liebgewordene Angewohnheit die Bändel zu verschlucken und dann laut zu würgen, läßt meinen Bedarf an Bändelfreien Mützen sprunghaft steigen. DAS hat Michaela nie getan! sie hatte andere Ideen...
Ganz kurz deutete sie eine Krise an, weil ich nichts für sie kaufte, aber ich konnte ihr klarmachen, daß ihr Schrank so voll sei, daß ich nichts mehr hineinbekäme, während Oliver von einer Größe zur nächsten sprintet. Mit seinen 7 Monaten trägt er nun Größe 86. 18 Monate steht darauf...
Danach warfen wir einen entsetzten Blick auf den überfüllten Eingangsbereich von H&M, um beim Feldhaus herabgesetzte Barbiekleidung zu entdecken. Logisch, Winterschlußverkauf - die neue Kollektion kommt. Nein, halt, die neue Barbie mit der Moppeltaille kommt, der nichts von den alten Klamotten passen wird.
Und das werden sie dann wieder auf die Feministinnen, Emanzen und andere Hausfrauen schieben - wir hätten gesagt... Von wegen Barbies seien frauenfeindlich und so... Schlimm finde ich nur die Biester, die irgendeinen Text fiepsen "du kannst mein langes Haar kämmen, ich kenne niemanden, der längeres Haar hat als ich" oder der, der man den Bauch aufklappen kann, um ein Kleinkind zu entnehmen *schauder*
Die Barbie im Rollstuhl finde ich irgendwie auch daneben, während mir Ken als Vertreter der Homusexuellen immer sehr angenehm war. Nirgends gehen Mädchen emanzipierter mit Männern um, als im Barbiespiel. Kaum ein Mädel möchte einen Barbiemann haben und wenn sie doch einen bekommt, schenkt sie ihm nicht zuviel Beachtung.
Michaela wählte eine gewagte Strandkombination und die neueste Frühjahrskollektion. Dazu noch eine Trillerpfeife, weil sie ihre alte Pfeife zerbissen hat. Da wir abends auf einem 31 Geburtstag eingeladen waren, kam ich an Paul nicht vorbei. DAS ideale Geschenk auf DM 15,- herabgesetzt. Barbie Paul - mit Sonnenbrille, langem Pferdeschwanz im Miamilook.
Der Geburtstagsgreis war hoch erfreut :-)
Nach noch ca 500 Geschäften, gingen wir neue Schuhe für Michaela kaufen.
Kinder und Schuhe - es ist eine Strafe!
Günstige Sonderangebotsschuhe, in vernünftiger Qualität drücken, jucken oder mein Kind kann darin nicht laufen - wirklich nicht! Während sie ohne Probleme in orangenen Schuhen der neuen Frühjahrskollektion laufen kann, selbst wenn noch das Papier in der Spitze ist.
Anderen Müttern ging es ähnlich. Eine war mit 3 Kindern da und ich regte bei einer Verkäuferin die Anschaffung eines Kaffeeautomaten an. Wenn du die nicht nimmst, bekommst du eben gar keine Schuhe! Keiner von euch bekommt irgendwelche Schuhe! Meinetwegen könnt ihr demnächst barfuß durch den Schnee gehen! reagierte sich die andere Mutter in Ermangelung eines Kaffees ab.
Kaum war man ein einziges Mal mit Kindern Schuhe kaufen, wissen die eh, daß man nicht ohne Schuhe wieder geht und erkennen leere Drohungen schon bevor man sie ausgesprochen hat. Aber leere Drohungen sind dennoch nicht unnütz - man kann eine ganze Menge Dampf ablassen, weshalb man beim Einkaufsbummel viele wild drohende Elternteile vor völlig unbeeindruckten Kindern sehen kann.
Die Verkäuferin grinste und meinte, das ließe sich doch einrichten. Kaum zu glauben - kurz darauf saßen wir alle mit einer dampfenden Tasse Kaffee da, während die Kinder ihren Spielbereich beturnten. Die drei Kinder konnten sich dann doch für Schuhe entscheiden, während Michaela das Glück hatte, daß der Kaffee in mir das Verlangen nach orangenen Schuhen mit gelben Blümchen zu wecken schien.
Im nächsten Geschäft spielten einträchtig Kinder in der Spielecke, während ihre Mütter sich um herabgesetzte Unterwäsche prügelten, bis sie merkten, daß sie alle verschiedene Größen suchten. Daraufhin arbeitete man rationell Hand in Hand und warf den anderen Müttern deren Wunschgrößen zu.
Dann bekam Michaela ihr versprochenes Eis, während ich bei meiner Freundin im Wolladen saß, Kaffee trank und Knöpfe sortierte. Ihr entzückendes Töchterlein hatte mit dem Knopfsortiment gespielt - sprich alle Röhren geöffnet und die Knöpfe auf den Boden gekippt. Nun saßen wir also da und sortierten winzig kleine Kinderknöpfe. Kleine grüne Katzen, kleine grüne Rollschuhe, rote Rollschuhe, weiße Rollschuhe, rote Koalabären, gelbe Segelschiffe...
Ich fühlte mich wie Aschenputtel.
Gell, der Prinz würde Bauklötzchen staunen, wenn Aschenputtel eine verheiratete Mutter mit diversen Röllchen im Taillenbereich wäre...
Auch wartete auf mich keine Kürbiskutsche, sondern nur die KVB - die Straßenbahn... Vorher sorgte ich als gute Mutter noch für eine ausgewogene Mahlzeit nach dem Eis. Während meine Tochter im nächsten Spielbereich herumturnte, kaufte ich ihr eine "Juniortüte" bei Mc Donalds.
Biestig wie sie ist, schaffte sie bis auf eine Brothälfte ihres Hamburgers alles - insbesondere alle Fritten... Was waren das noch für Zeiten, als sie einem nach 4 Fritten die Tüte überließ!? (Kalorienträchtige Zeiten...)
Wenigstens durfte ich mit dem tollen Spielzeug spielen!
Und jetzt geh ich schlafen!

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