- **Die Schlehe ist reif**
Frost macht die Wildfrüchte milder
(aid) - Wer im Spätherbst entlang von Wäldern spaziert, kann die
stahlblauen Früchte der Schlehe entdecken. Besonders schmackhaft ist
das Wildobst erst nach den ersten Frösten. Denn durch die Kälte wird
ein Teil der bitter schmeckenden Gerbstoffe abgebaut. Die säuerlichen
Früchte sind gut für Marmelade, Kompott, Fruchtsaft, Wein und Likör
geeignet und lassen sich mit milden Obstsorten wie Äpfeln und Birnen
kombinieren.
Die Schlehe (/Prunus spinosa/) wird auch Schlehdorn, Hecken- oder
Schwarzdorn genannt und gehört zur botanischen Familie der
Rosengewächse. Der dornenreiche Wildstrauch wächst in ganz Europa an
Wald- und Wegesrändern, an felsigen Hängen und angepflanzt in
Hecken. Er bevorzugt einen sonnigen Standort und kalkhaltige Böden.
Auffällig sind die schwarze Rinde und die rotbraun gefärbten, fein
behaarten Zweige. Die weißen Blüten erscheinen im April noch vor den
Blättern und verströmen einen feinen Mandelduft. Für Bienen und
Schmetterlinge sind sie im zeitigen Frühjahr eine wichtige
Nahrungsquelle. Von den Früchten ernähren sich rund 20 Vogelarten
wie zum Beispiel Meisen und Grasmücken. Der seltene Neuntöter
brütet gerne im Schlehenbusch und spießt auf den Dornen Insekten und
andere Beutetiere auf.
Die Früchte haben eine zusammenziehende Wirkung und werden in der
Naturheilkunde bei Harnwegserkrankungen und Verdauungsstörungen
angewendet. Außerdem sollen sie den Appetit anregen und müde Geister
wecken. Für den Energiekick empfahl schon Hildegard von Bingen, fünf
Esslöffel Schlehensaft in einem Glas Wasser schluckweise zu trinken.
Ein Tee aus den Blüten hilft nach dem Volksmund bei
Erkältungserkrankungen. Inhaltsstoffe der Schlehe sind unter anderem
Flavonoide, Vitamin C und B1, Magnesium sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Die Erntezeit beginnt je nach Witterung meist Ende Oktober und kann
bis in den Dezember hinein andauern. Wer die ersten Fröste nicht
erwarten kann, legt die Früchte über Nacht in die Gefriertruhe. Sie
sollten aber ausgereift sein. Zum Schutz vor den Dornen sind bei der
Ernte Handschuhe zu empfehlen. Übrigens sollten ein paar Früchte am
Baum bleiben, da sie Säugetieren und Vogelarten im kargen Winter
Nahrung bieten.
aid, Heike Kreutz
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Wildobst
Die Schlehe
(aid) - Die Schlehe oder der Schlehdorn (Prunus spinosa) ist hierzulande eines der bekanntesten Wildobstgehölze überhaupt.
Die meist wild wachsenden Sträucher findet man auf kalkreichen, sonnigen Standorten an Waldrändern, Böschungen oder an Hängen.
Die schwarzroten bis blau bereiften Steinfrüchte des Schlehdorns haben große Ähnlichkeit mit kleinen, eiförmigen Kirschen oder
Pflaumen. Im Volksmund werden sie daher auch als "wilde Schwester der Pflaume" bezeichnet.
Die herbsauren Früchte reifen erst Ende September und sind roh ungenießbar.
Erst nach dem ersten Frost entfalten sie ein annehmbares, süß-säuerliches Aroma.
Da ihr Fruchtfleisch schlecht steinlösend ist, sind Schlehen vor allem ein begehrtes Einmachobst.
Darüber hinaus eignen sich die Früchte zur Likörbereitung ("Schlehenfeuer") und zum Ansetzen von "Aufgesetztem"
("Schlehenwasser") oder herzhaften Delikatessen wie Schlehen-Oliven ("Eifel-Oliven").
Die reifen, ganzen Schlehen werden dafür zusammen mit Thymian, Nelken und Lorbeer über mehrere Wochen in Salzlake eingelegt.
Gut durchgezogen, können sie - genauso wie herkömmliche Oliven - für allerlei Gerichte verwendet oder zum Aperitif gereicht
werden. Alternativ können sie auch süß-würzig als "falsche Amarena-Kirschen" oder mit Essig und Zucker als süß-saures
Schlehen-Kompott eingelegt werden. Letzteres passt zu diversen Fleisch- und Wildgerichten. Nicht nur der Saft, sondern
auch die kleinen weißen Blüten der Schlehe, die sich als erste Frühlingsboten bereits im April zeigen, gelten in der Volksheilkunde als
probates Mittel zur Behandlung von Magenkrämpfen, Durchfall oder Zahnfleischerkrankungen.
Getrocknet und in Form von Tee werden sie ebenso zur Blutreinigung und zum Anregen des Stoffwechsels verabreicht.
Neben Fruchtsäuren und Vitamin C (rund 50 mg/100g) enthält das tiefblaue Wildobst die Vitamine B1 und B2, Carotine, Pektin,
Gerbstoffe sowie zahlreiche Mineralstoffe.
aid, Ira Schneider
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