(aid) - Es ist Spätsommer und der Deutschen liebstes Obst hängt reif und
erntebereit an den Bäumen. Die Apfelernte hat begonnen und doch merken es die
Wenigsten. Das liegt vor allem daran, dass die heimischen Frühäpfel überwiegend
direkt ab Hof oder nur auf Wochenmärkten verkauft werden. Frühsorten wie
"Jamba", "Klarapfel" oder "Gravensteiner" lassen sich nämlich zum Einen kaum
lagern und sind zum Anderen rein mengenmäßig nicht für Supermarktketten
interessant.
Geschmacklich lohnt sich der Abstecher auf den Wochenmarkt auf jeden Fall,
denn jede Region hat ihre speziellen Sorten. Ob Rheinland, Bodensee, Wetterau
oder Altes Land. Das Angebot an regionalen Früchten lädt zum Ausprobieren ein
und kann den Gaumen selbst bei Apfelfreunden in unbekannte Genüsse steigern.
Meist kann man auch an den Ständen eine neue Sorte kosten. Es lohnt sich,
denn kaum ein Apfelgeschmack gleicht dem anderen.
Weltweit gibt es über 20.000 Apfelsorten, von denen mindestens 1.600 in
Deutschland wachsen. Eine wirtschaftliche Bedeutung kommt dabei aber lediglich
20 Sorten zu. Die wichtigsten sind Golden Delicious, Elstar, Jonagold, Cox
Orange, Idared, Braeburn und Boskoop.
aid, Harald Seitz
(aid) - Weltweit gibt es rund 20 000 Apfelsorten, von denen über 1 000 in
Deutschland wachsen. Sie lassen sich grob in Sommer-, Herbst- und
Winteräpfel einteilen. Erstere reifen im Juli/August und eignen sich nicht
zum Lagern. Zu ihnen gehören zum Beispiel der Klar- oder Augustapfel, James
Grieve und Gravensteiner.
Nach der Saisoneröffnung für Äpfel lassen sich ab September bis Anfang
November die klassischen Herbstäpfel genießen. Bei ihnen, beispielsweise der
Renette oder Alkmene, fallen Pflück- und Genussreife zusammen, d. h. man
muss sie nicht mehr ausreifen lassen und kann sie gleich essen oder
verarbeiten.
Auch Winteräpfel wie Boskoop, Bohnapfel oder Boikenapfel
werden im Herbst geerntet, doch sind sie noch nicht gleich genussreif. Erst
nach ein paar Wochen Lagerung sind sie ausgereift und schmecken
vollaromatisch. Zwar lassen sich jederzeit auch Elstar, Braeburn, Idared und
andere kaufen, doch handelt es sich hierbei um spezielle Züchtungen oder
Importe. Die regionalen Sorten, die man meist auf den regionalen Märkten
oder Hofläden findet, weisen dagegen je nach Herkunft ein typisches Aroma
aus, das auch der Laie leicht erschmeckt. So schmeckt ein Aargauer
Jägerapfel vom Hochrhein völlig anders als etwa nordschleswige Gravensteiner
oder der Rote Triersche Weinapfel.
In Deutschland werden am häufigsten Golden Delicious, Jonagold, Elstar,
Cox Orange, Boskoop, Rubinette, Gala und Braeburn gekauft. Boskoop besitzen eine raue, matte Schale, meist dunkelrot oder trüb orange
gefärbt. Gepflückt werden die großen Früchte ab Ende September und sind von
Dezember bis April genießbar. Das saftige Fruchtfleisch wird mit der Zeit
mürbe. Boskoop schmecken herbsäuerlich und intensiv fruchtig, daher sind sie
vor allem zum Backen und Kochen geeignet. Golden Delicious weisen dagegen nur eine leichte Säure auf
und haben ein saftig-süßes Aroma. Das weiß-gelbliche, knackige Fruchtfleisch
wird später weich. Der grün-gelbe Apfel ist von Mitte September bis Mitte
Oktober pflückreif und bleibt bis in den Mai genussreif.
Um Kreuzungen mit Golden Delicious handelt es sich bei Elstar, Gala,
Jonagold und Rubinette. Erstere zeichnen sich durch ihren intensiv
aromatischen Geschmack mit einem ausgewogenen Zucker-Säure Verhältnis aus.
Die dünne Schale der kleinen bis mittelgroßen Früchte ist gelb mit hellroter
Deckfarbe. Auch Elstar kann man bis Mai genießen, während Rubinette erst im
Oktober geerntet werden und die Genussreife nur bis Januar währt. Die runde
bis kegelförmige Rubinette besitzt eine gelbe Schale, die leicht verwaschen
bis leuchtend rot gestreift ist. Der Stiel ist auffällig lang. Ihr
gelbliches, saftiges Fruchtfleisch schmeckt ausgewogen und gehaltvoll.
(aid) - Wer selber einen Apfelbaum im Garten hat, sollte auch den richtigen Erntezeitpunkt kennen. Allgemein gilt, dass man das Obst noch nicht pflückt, wenn es eine grünliche Grundfarbe und schmutzig braun- oder blaurote Deckfarbe aufweist. Denn je intensiver und leuchtender die Schale ist, desto mehr wertvolle Inhaltsstoffe liefern die Äpfel. Neben der sortentypischen Größe erkennt man reifes Obst daran, dass es sich leicht vom Ast abdrehen lässt (dafür leicht nach oben kippen) und die Kerne braun sind. Halbreif geerntete Äpfel schrumpfen mit der Zeit und werden von innen fleckig. Da Äpfel nicht gleichzeitig reifen, muss man jeden Baum mehrmals durchpflücken.
Zum Lagern von Herbst- oder Winteräpfeln legt man die unbeschädigten und nach Sorten getrennten Früchte einlagig mit dem Stiel nach oben in Kisten. Diese stellt man an einen kühlen, aber frostfreien, luftigen Ort und kontrolliert die Früchte regelmäßig auf eventuellen Verderb. Äpfel produzieren Reifegase, durch die Gemüse und andere Früchte schneller reifen, daher sollten sie separat gelagert werden. Alternativ lässt sich das Obst gut konservieren, sei es eingemacht, getrocknet oder gepresst. Viele örtliche Keltereien nehmen Äpfel an und verarbeiten sie zu frischem Saft (Informationen bei der Gemeindeverwaltung).
aid Dr. Bettina Pabel
Jetzt gibts frische Äpfel
Rundum gesund - kleine Warenkunde
(aid) - "An apple a day keeps the doctor away" heißt es im englischen Volksmund und spätestens seit der Einführung der Praxisgebühr, macht das auch hierzulande großen Sinn. Wie vielfältig das Sortenangebot ist, wird jetzt bei der Apfelernte sichtbar. Für Deutschland wird in diesem Jahr mit einer Ernte von 841.000 Tonnen gerechnet. Das entspricht einem Plus von 23.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Diese Menge wird aber voraussichtlich nur knapp die Hälfte des Bedarfs decken, denn jeder Bundesbürger verzehrt im Schnitt rund 40 Kilogramm Äpfel pro Jahr. Ursprünglich ist der Apfel in den Bergregionen Südwestchinas beheimatet. Die Vorfahren unserer heutigen Tafeläpfel sind in erster Linie der Kaukasusapfel und der Altaiapfel. Letzterer ist übrigens immer noch in der Nähe von Alma Ata zu finden, die übersetzt bezeichnenderweise "Stadt des Apfels" heißt. Die traditionellen Streuobstwiesen mit großen Apfelbäumen sind seit den 70er Jahren aus dem deutschen Landschaftsbild so gut wie verschwunden. Heute findet der Obstanbau ausschließlich in so genannten Niederstammformen statt. Das heißt, die Wuchshöhe des Apfelbaums ist so eingeschränkt, dass alle Früchte ohne Leiter von Hand geerntet werden können. Wie das meiste Obst enthalten Äpfel wenig Kalorien - ein mittelgroßer Apfel (100 g) schlägt mit etwa 50 Kilokalorien (kcal) bzw. 210 Kilojoules (kJ) zu Buche. Der Apfel besteht zu 85 Prozent aus Wasser und ist damit durchaus als Durstlöscher geeignet wenn kein Getränk zur Hand ist. Der Kohlenhydratgehalt liegt durchschnittlich bei rund 11 Gramm je 100 Gramm Fruchtfleisch. Aus Fructose und Glucose kann der Körper rasch Energie gewinnen, deshalb ist der Apfel bei Sportlern und "Kopfarbeitern" gleichermaßen beliebt. Der Gehalt an Ballaststoffen ist mit 1,5 bis 2,3 Gramm je 100 Gramm Fruchtfleisch eher gering. Doch da die meisten von uns gerne und häufig Äpfel essen, tragen sie durchaus zur Bedarfsdeckung bei. Hervorzuheben ist vor allem das Apfelpektin, das sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirkt und gegen Dickdarmkrebs vorbeugen kann. Bei den Mineralstoffen ist vor allem Kalium zu nennen, das für den Wasserhaushalt, Nerven- und Muskelstoffwechsel wichtig ist. Ein mittelgroßer Apfel deckt den Tagesbedarf zu etwa 7 Prozent. Der durchschnittliche Gehalt an Vitamin C liegt bei etwa 12 Milligramm pro 100 Gramm, wobei die Sorten Berlepsch, Jonagold und Braeburn mit 24 bis 27 Milligramm einen besonders hohen Gehalt aufweisen. Übrigens: Äpfel eignen sich hervorragend als Zwischenmahlzeit. Getrocknete Apfelschnitze schmecken nicht nur als Zutat im Müsli sondern auch pur: An Stelle von Salzgebäck können sie als leckere Knabberei beim Fernsehabend eine Menge Kalorien einsparen helfen.
aid, Harald Seitz
(aid) - Saft, Mus, Kuchen und Gelee sind wohl die bekanntesten Produkte aus Äpfeln, der Deutschen liebstes Obst. Daneben gibt es aber eine ganze Menge mehr, was sich daraus herstellen lässt. Der Tag beginnt zum Beispiel richtig gut mit einem selbstgemachten Müsli: Haferflocken über Nacht mit der dreifachen Menge Wasser einweichen. Mit geraffeltem Apfel, etwas Zitronensaft, Honig sowie Milch mischen und geriebene Nüsse darüber geben.
Mittags schmeckt dann ein Fenchel-Apfel-Risotto, für das Sie vier in feine Scheiben geschnittene Fenchel und eine Zwiebel in Olivenöl anbraten. Nach der Zugabe von drei geachtelten Äpfeln, Salz und Pfeffer lassen Sie alles zehn Minuten garen. Vor dem Servieren gekochten Reis untermischen und alles mit Parmesan bestreuen. Eine wahre Delikatesse ist Ziegenkäse auf Apfel: 50 g Butter mit Eigelb cremig rühren, ein Esslöffel geröstete und gehackte Pinienkerne, Paniermehl, Salz und weißen Pfeffer untermischen. Zwei Ziegenkäse werden halbiert und mit der Masse bestrichen, dann bei 250° C Oberhitze wenige Minuten goldgelb gebacken. 20 g Butter und ein halber Teelöffel Honig in einer Pfanne kurz aufschäumen lassen, einen großen, in Scheiben geschnittenen Apfel hineinlegen und mit einem Teelöffel Apfelessig ablöschen. Das Obst wird glasig gedünstet und nun auf die Teller gelegt. Darauf kommen die warmen Käsehälften, die mit gerösteten Pinienkernen und frischen Kräutern dekoriert werden können. Eine raffinierte Würze für Reis, Käse, Fleisch oder Fisch ist ein Apfelchutney: ein Kilogramm Äpfel grob raspeln, sieben Tomaten und eine Zwiebel würfeln, vier Esslöffeln kandierten Ingwer klein schneiden, zwei Nelken und drei getrockneten Chillis mörsern, 200 g Rosinen, 600 g Zucker, 0,5 l Apfelessig, zwei Esslöffeln Salz zugeben. Die gemischten Zutaten nach dem Aufkochen 1,5 Stunden leicht köcheln lassen. Das gelierende Chutney heiß in Gläser füllen und verschließen.
Für den Fernsehabend dürfen es dann getrocknete Apfelringe sein. Entfernen Sie mit einem Apfelausstecher Stiel, Kernhaus plus Blüte und schneiden Sie den Apfel in dünne Ringe. Zum Trocknen können Sie die auf einer Schnur aufgefädelten Scheiben zum Beispiel über eine Heizung hängen. Wer im Backofen trocknet - bei etwa 50° C und Umluft - sollte die Tür einen Spalt offen lassen. Am besten eignet sich allerdings ein Dörrapparat, den es für ca. 100 Euro im Handel gibt. Fertig ist die gesunde Knabberware, sobald sie eine ledrige Konsistenz aufweist. Aufbewahrt werden die Trockenfrüchte dunkel und in dicht schließenden Gläsern.
aid Dr. Bettina Pabel
(aid) - Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Und das hat viele Gründe:
Sie sind nicht nur knackig und lecker, sie enthalten auch viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe - unter anderem leicht
verdauliche Kohlenhydrate, Pektin, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Die meisten davon sitzen direkt in
oder unter der Schale. Deshalb das Obst am besten mit Schale genießen.
Einfach gründlich waschen und mit einem Tuch gut abreiben.
Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass die Schale unbeschädigt und ohne Faul- oder Druckstellen ist.
Vorsicht bei vertrockneten Stielen, sie sind ein Hinweis für alte Früchte.
Achten Sie auch darauf, dass die Äpfel beim Verkauf und bei der Lagerung zu Hause nicht in der prallen Sonne liegen.
Dort nimmt ihr Gehalt an lichtempfindlichen Vitaminen besonders schnell ab.
Damit die Äpfel auch nach dem Einkauf knackig bleiben, sollten sie bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit
gelagert werden, also zum Beispiel im Kühlschrank.
Das verlangsamt die biologischen Abbauprozesse und die Äpfel bleiben länger haltbar.
Wer die Äpfel in eine Obstschale legt, sollte sie mit einem Fliegenschutz abdecken.
Denn Äpfel ziehen Fliegen an, die Saft saugen, ihre Eier auf das Obst legen und Hefe- und Fäulnisbakterien übertragen.
Angestochene Früchte sind zwar für den Menschen unschädlich, sie verderben jedoch schneller.
Aus Äpfeln kann man vielfältige Leckereien herstellen. Für jeden Verwendungszweck gibt es besonders geeignete Sorten:
zum Beispiel Elstar für Apfelkompott und Kuchen, Braeburn für Obstsalat oder Berlepsch für Apfelmus und als Dörräpfel.
Apfelspeisen schmecken besonders aromatisch, wenn sie mit etwas Zitronensaft oder Weißwein zubereitet werden.
Etwas Zucker und Zimt unterstützen den fruchtigen Geschmack.
Äpfel passen aber auch zu pikanten Speisen wie Linsen, Bohnen, Rotkohl, Joghurtdips oder knackigen Blattsalaten.
Apfelscheiben lassen sich zudem wunderbar als Beilage zusammen mit Zwiebelringen zu Kartoffelpüree in der Pfanne
anbraten.
aid Heike Stommel