Wuschel33 am 16.01.09
Ich finde das Buch sehr gut verfasst, da mich einige Passagen so sehr an Schwiegermütter aus meinem Bekanntenkreis erinnern und an
die Schwiegermutter meiner eigenen Mutter. Die war auch abgrundtief böse ...
Ich muss sagen, ich hatte einen nette Schwiegermutter. Sie war in Österrreich und wir haben sie nur einmal im Jahr besucht.
Das lag nicht an mir, sondern an meinem EX Mann. Da ich selber auch Schwieger Mama bin, möchte ich nur sagen, dass sich
meine Schwiegertochter und ich super verstehen. Ich denke mal, es hängt auch viel von einem Selber ab ...
Freundliche Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Wuschel33
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Tabea83 am 14.10.08
Mittlerweile habe ich das Buch von Ruth Gall "Wege aus der Schwiegermutter-Falle" gelesen.
Zum Aufbau des Buches kann ich sagen, dass es sehr gut aufgegliedert ist, ansprechend wirkt und auch durch das ausführliche Inhaltsverzeichnis zum Querlesen einlädt, ohne das man jedoch den Faden verliert...
In vielem (inhaltlich) habe ich mich wieder erkannt, bei manchen Geschichten war ich regelrecht schockiert, wie bösartig doch Menschen sein können.
Mich hat es schon sehr emotional belastet, dass meine Schwiegermutter mich persönlich ablehnt, mir mangelnde Kenntnis zur Kindererziehung und Haushaltsführung vorwirft... aber was manche Frauen über sich ergehen lassen mussten und zum Teil immer noch erleben (besonders, wenn der Ehemann nicht hinter einem steht) ist schier unglaublich...
Die Quintessenz des Buches läuft dahin hinaus, zu erkennen, dass egal, wie man sich als Schwiegertochter verhält, es einfach nicht "richtig" machen kann, wenn die Schwiegermutter einen aus welchen Gründen auch immer ablehnt...
Dies zu erkennen und die Strukturen zu durchbrechen, dass man als Schwiegertochter wieder zu sich selbst findet und sich als vollwertiger Mensch wieder akzeptiert, unterstützt dieses Buch sehr...
Dieses Wissen, dass es mir gleichgültig ist, was diese Frau über mich erzählt (solange sie die Kinder außen vor lässt) und die Tatsache, dass ich meinen Frieden gefunden habe... sie als die Mutter meines Mannes akzeptiere, aber ansonsten mir emotional egal ist, wie ihre Meinung über mich ausfällt... hilft mir enorm, ihr vollkommen unbefangen entgegenzutreten... Ich habe für mich persönlich den Weg gefunden mit dieser "Schwiegermutter" umzugehen und hoffe, eines Tages es besser zu machen...
Hätte ich Ruth Galls Buch schon wesentlich früher gekannt, wäre ich allerdings in so manche Falle nicht getappt...
Auch die eigene Schwiegertochterbiografie von Ruth hat mich wirklich erschreckt... es ist nur unglaublich...
Ich wünsche jeder Schwiegertochter und jedem Schwiegersohn verständnisvolle (Schwieger)Eltern, wer vor der Eheschließung schon ein ungutes Gefühl hat, sollte sich wirklich Ruth Galls Buch durchlesen... einfach, weil man auf bestimmte Situationen besser vorbereitet ist und gewisse Mechanismen gar nicht zum greifen kommen...
Herzlichen Dank auch an Ruth Gall...
Liebe Grüße
Tabea83
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Caro am 24.09.08
Nachdem ich nun das Buch "Wege aus der Schwiegermutter-Falle" von Ruth Gall
gelesen habe, ist mein erster Eindruck geblieben: Ich habe es gar nicht so
schlimm erwischt, obwohl ich manchmal von meinem "Schwiegermonster" rede.
Diese Erkenntnis stellte sich während der Lektüre des ersten Kapitels ein.
Verglichen mit dem, was Ruth in ihrem Buch beschreibt, ist meine Schwiegermutter
höchstens ein kleines Monsterchen, und das auch nur ab und zu.
Es ist unglaublich, zu welchen Schikanen manche Frauen in der Lage sind und
welchen Leidensdruck andere Frauen über Jahre aushalten. Das nächste Buch von
Ruth könnte "Die schlimmsten Schauer- und Gruselmärchen von Ruth- leider alle
wahr" heißen.
Durch das zweite Kapitel hat sich meine Erwartungshaltung an meinen Mann
geändert. Besonders in der Zeit unserer Hochzeitsvorbereitungen hätte ich mir
gewünscht, dass er seiner Mutter Grenzen aufzeigt, da sie ständig die Grenzen
überschritt und sich einmischte, wo es nur ging.
Es ärgerte mich, dass er ihr Verhalten oft mit dem Kommentar, sie sei eben so,
abtat. Ruths Erklärungen zu Kommentaren dieser Art fand ich sehr hilfreich.
Auch, weil sie die Sicht des Partners darstellt und Lösungsmöglichkeiten für die
aus solchen Kommentaren entstehenden Konflikte aufzeigt.
Am ergiebigsten war für mich das dritte Kapitel.
Hier ging es konkret um die Lösung der Konflikte, eben "Wege aus der
Schwiegermutter-Falle".
Wenn mir die Einmischungen zu weit gingen, habe ich früher schon versucht,
Grenzen aufzuzeigen und deutlich meine Meinung gesagt. Rückblickend war es
aber Einiges, was ich geschluckt habe und wo ich früher hätte reagieren sollen.
Zudem habe ich meinem Mann die Verantwortung für Konflikte zugeschoben, deren
Lösung von mir hätte ausgehen sollen, da ich diejenige war, die ein Problem
hatte. Er hat es geschafft, sich seinen Eltern gegenüber ein dickes Fell
zuzulegen, wodurch er sich über Dinge, die mich ärgern, nicht aufregt.
Mir ist nun klar, dass es von ihm nicht unbedingt feige ist, das Verhalten seiner
Mutter als gegeben abzutun, sondern dass er sich auf diese Weise damit arrangiert
hat. Was ich nun noch brauche ist der Mut, auch bei scheinbaren
Kleinigkeiten konsequent Grenzen aufzuzeigen und anfangs in Kauf zu nehmen, dass
dies Beleidigtsein und Ähnliches nach sich ziehen kann.
Mein Fazit: Manche Probleme sind wesentlich kleiner, als man denkt.
Trotzdem sollte man auch Problemchen lösen, da sie auf Dauer von einem inneren
Groll zu Wut und Hass heranwachsen können.
Ruths Buch ist ein guter Leitfaden, der viele Herangehensweisen aufzeigt.
Das einzige, was das Buch nicht kann ist, für uns die Ratschläge umzusetzen, ;-)
diesen Schritt müssen wir selbst tun. Des Weiteren wird die Sicht des
Partners in Konfliktsituationen geschildert, was hilft, für dessen
Verhaltensweisen Verständnis zu entwickeln und Streitigkeiten in der Ehe
vermeiden kann.
Ich lege dieses Buch nicht nur denen ans Herz, die gerade in einem Konflikt mit
(Schwieger-)Eltern stecken, sondern allen, die in einer Partnerschaft leben.
Es fördert das Verständnis für den Partner, kann helfen Konflikte zu vermeiden
und wenn sie doch auftreten, bietet das Buch zahlreiche Lösungsvorschläge.
Wie ich das Buch fände, wenn ich nun herausgefunden hätte, dass mein Mann zur
unverbesserlichen Sorte der Muttersöhnchen gehört, weiß ich nicht ;-)
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Sol am 22.09.08
Wege aus der Schwiegermutter - Falle
Im ersten von drei Teilen im Buch wird über den Konflikt von Schwiegerkindern
mit den Schwiegereltern berichtet. Die Autorin versucht sehr anschaulich den
Konflikt der Generationen darzustellen. Stellvertretend für die Schwiegerkinder
steht hierbei die Schwiegertochter und für die Schwiegereltern ist es die
Schwiegermutter. Der Prozentuale Anteil dieser Konstellation ist der Größere,
auch wenn es natürlich Beziehungen zwischen Schwiegersohn und
Schwiegermutter/-vater gibt, die zur Falle werden. Der Leser wird behutsam in
eine Welt eingeführt, in der er sich entweder wieder erkennt oder von der er
staunend und mit einem gewissen Maß an Voyeurismus Kenntnis nimmt.
Staunend und auch fesselnd liest man immer wieder Lebens - Geschichten, die man
sich kaum vorstellen kann. Wie halten Menschen das aus?
Wie stark sind Fesseln, die solche Zwänge ausüben und wo sind die Partner,
warum "entfesseln" sie nicht?
Das sind Gedanken, die ich nach Beendigung des ersten Teiles habe und das
Schlagwort dieses Abschnittes ist für mich "vorauseilender Gehorsam."
Diese zwei Worte sind für mich DIE Aussage dieses Teiles.
Im zweiten Teil kommt der Konflikt zur Sprache, und es drängt sich einem als
Leser immer wieder die Frage auf "weshalb hilft der Partner, der Sohn, nicht?"
Dieses Kapitel ist ein bischen zäh zu lesen, vielleicht weil ich mich nicht
in der Lage befinde. Nichtsdestotrotz ist es spannend und ich habe mit Erstaunen
festgestellt, das sich der Konflikt ohne große Probleme, wenn auch mit
Abstrichen, auf andere Situationen im zwischenmenschlichen Bereich transportieren
lässt. Sei es der Nachbar, der Chef, die Kollegin oder eine ehemalige
"Freundin" .. sie alle kann man wieder finden und erkennen.
Genau daran knüpft der dritte Teil, man findet Wege aus dem Desaster, Wege die
man üben kann, die einen mental stark machen und die einen für andere Dinge des
Lebens rüsten. Man lernt "nein" zu sagen und das ist wichtig im Leben. Nein
zu der aufdringlichen Beharrlichkeit des Nachbarn, zu den Chefs dieser Welt, zu
den Drückern an der Haustür/Fußgängerzone und last but not the least.. zu der
Schwiegermutter.
Fazit: Ich traue mir zu "ich will das nicht" zu sagen und mit ein bischen
Übung geht das jederzeit und überall zu jedermann.
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