Suche!
Impressum
Datenschutz

home - zum Eingang
zum Club - tritt ein
zur Forenübersicht
zum Chat

Kleinanzeigen
Eltern
Rezepte
Handarbeiten
Küchentipps
Haushaltstipps
Körperpflege
Heirat
Liebe
Diät
Buchtipps
Schreibstube

-Weiberecke
-Hausfrauenreport
--Neues von der Hausfrau
-Männerecke
-Wühltisch
-Umfragen

 

Link zur Schreibstube

... und was ist Ihr Job?

Vermutlich kann nur eine Vollzeitmutter nachempfinden wie es ist, wenn in irgendwelchen amtlichen Schreiben nach dem "Beruf der Ehegattin" gefragt wird;

Vom Prinzip her könnte frau da ja vieles eintragen,
nur leider wird das in der Regel nicht anerkannt...
Zum Beispiel Erzieherin. Oder Hauswirtschafterin.
Köchin, Nachhilfelehrerin oder Krankenschwester.
Vornehmere Leute würden es vielleicht auch als "Socialmanagment" beschreiben.
(Spontan fällt mir persönlich "Raubtierbändigerin oder, besser noch: "Richterin" ein...)

Aber nein, als das zählt nicht, denn hier geht es ja nicht um tatsächliche Betätigungsfelder, sondern um belegbare, außerhäusig erworbene Qualifikationen...

Und so wird frau dann von diesem beschämenden Gefühl beschlichen, wenn sie sich schließlich durchringt und "Hausfrau" in die entsprechende Spalte kritzelt.

"Hausfrau"- das klingt so nach "Nur Hausfrau".
Mal ehrlich: "Hausfrau" ist doch sogar noch schlimmer, als "verbeamteter Lehrer" !
Auf den sieht die Gesellschaft ja schon geringschätzig herab; Weil er um 13:30h schon auf dem Heimweg ist, samstags frei hat und in den Sommerferien sechs Wochen am Stück nicht in die Schule muß.
(Von den Korrekturen zwischen 20:00 und 24:00 Uhr, den Klausurvorbereitungen am Wochenende und den Elternabenden spricht keiner....und mal ehrlich: Wer will schon immer während der teueren Hauptsaison Urlaub machen müssen...???)

Aber all das ist ja rein gar nichts gegen das Image einer Hausfrau !

Wenn das Baby Zähnchen kriegt und die Nacht zwischen 2:20h und 5:12h zum Tage macht- dann interessiert das kein Schwein.
Aber wenn frau dann am gleichen Morgen gegen halb zehn im Morgenmantel und ungekämmt die Haustür öffnet, bekommt sie spätestens vom Briefträger zu hören:
"Na guten Morgen schöne Frau ! Auch schon auf den Beinen? So gut möcht` ich`s auch mal haben..... ich bin schon seit 6:00h unterwegs, und das bei diesem Scheißwetter...!" Es interessiert auch keinen, wenn frau noch bis 22:30h die letzte Ladung Wäsche zusammenlegt oder schnell noch ein paar Hemden bügelt, während der Spätkrimi über die Glotze flimmert;
Gesehen wird nur, daß sie vormittags auf einer Bank am Spielplatz sitzt und liest
Oder den ganzen Nachmittag mit den Kindern im Freibad verbringt....
(Was ja auch ein recht zweifelhaftes Vergnügen sein kann...
haben Sie schon mal drei Stunden lang im knöcheltiefen, pipi-warmen Babybecken gesessen? Dann wissen Sie ja, wovon ich rede !)

Nein... "Hausfrau" ist schon deshalb viel, viel schlimmer, als "verbeamteter Lehrer",
weil sie im Gegensatz zu diesem kein Gehalt vorweisen kann.
(Keine Rente sowieso, - und Urlaubsgeld ? Wofür ?
Haben Sie schon einmal eine Mutter erlebt, die Urlaub hatte....???)

Nein, all das, was sie erarbeitet, sind nur ideelle Werte;

Sie tröstet und wickelt und füttert und singt.
Liest vor, übt Schleifebinden und fährt den Kinderwagen spazieren.
Wischt kleine Popos sauber, putzt Milchzähnchen und bindet Rattenschwänze.
Bastelt, puzzelt, lacht und schimpft.
Bewundert die ersten Schritte, beklatscht das ins Töpfchen placierte "AA" und verblödet bei endlosen Fingerspielen.
Begleitet die Kinder zum Arzt, zum Turnen, zum Reiten und zum Schwimmen.
Geht mit drei unleidlichen Rabauken einkaufen und backt anschließend noch bergeweise Eierkuchen.
Lobt farbenfrohe Fensterbilder und entfernt hinterher hartnäckige Fingerfarbe aus (fast) allen Gegenstände.
- Und dazu kommt noch die ganze Hausarbeit....!

Doch das Schlimmste an der Hausarbeit ist:
Nichts davon läßt sich auf irgendeine Art und Weise "vorweisen";
Der Lehrer, der kann am Ende des Schuljahres mit dem Zensurendurchschnitt seiner Klasse prahlen und auf dem "Bunten Abend" zeigen, was seine Schäfchen so alles von ihm gelernt haben.
(Und egal, wie faul seine Bande im letzten Halbjahr gewesen sein mag- irgend etwas wird sie schon gelernt haben...!)

Aber die Hausarbeit?
Ehrlich gesagt hinterläßt sie keine Spuren; Sisyphus war dagegen direkt effektiv!

Schon wenige Stunden nach dem Saugen und Wischen der gesamten Wohnung ist der Boden wieder verkrümelt (- und unerklärlicher Weise klebt er an einigen Stellen).

Das Badezimmer wirkt, als hätte eine Horde Erstklässler darin gezeltet:
Auf dem Boden liegen gebrauchte Handtücher, die weißen Fliesen werden von schwarzen Fußabdrücken (Größe 24) geziert, das Handwaschbecken ist sandig, und in der Dusche schwimmen Haare und eine traurig blickende Gummi-Ente um die Wette, während sich das Stück Seife im Ausfluß langsam auflöst....

Der Wäschekorb ist sowieso immer voll, ebenso, wie die Spüle.
Nur leider gilt dieses Phänomen weder für den Kühlschrank, noch für die Haushaltskasse. Und kennen Sie das Gesetz vom Bettenmachen?
Kaum sind die Kissen und Decken liebevoll gefaltet und zurechtgezupft, schon stürzen sich mindestens zwei jubelnde Kleinkinder hinein, zerwühlen die Pracht und führen augenblicklich einen halbstündigen Trampolin-Wettbewerb aus.
Das ist so.
Aber erzählen Sie das mal Ihrer Schwiegermutter....!
Die wird dieses Gesetz nämlich nicht kennen, wenn sie spontan vorbeischaut und einen Blick in Ihr verwüstetes Schlafzimmer wirft....aber es gibt dieses Gesetz wirklich!!!

Vieles in einem Haushalt mit kleinen Kindern wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas chaotisch;
Dabei hat alles seine Ordnung:

Die Kinderschuhe stehen im Bücherregal,
die Bücher liegen auf dem Klo,
die frischen Windeln liegen im Schlafzimmer,
die Schlafanzüge liegen in der Küche,
die gebrauchten Becher stehen im Kinderzimmer
und das Spielzeug verteilt sich über die gesamte Wohnung...

Ich glaube, das einzige Allheilmittel gegen diese Art von Chaos ist der Humor;

Wenn mal wieder eines unserer Kinder seinen Kakao-Becher umgeworfen hat und sich der Inhalt über die Plastik-Tischdecke ergießt, frozzle ich:
"Und das auf meiner echten, irischen Spitze ! Das war ein ERBSTÜCK!!!"

Oder wenn das Pipi unseres Jüngsten im alten Wohnzimmerteppich versickert, albert die ganze Familie im Chor: "Ooooohhh....der gute, alte PERSER...!!!"

Mit einem kleinen Lächeln sieht doch vieles schon viel rosiger aus.
Meistens jedenfalls.

Neulich schaltete mein Mann während der Autofahrt abrupt das Radio aus und raunte mir zu:
"Irgendwie macht der Wagen merkwürdige Geräusche..."
"Ach weißt Du, Schatz", witzelte ich, "das kommt sicher nur von den knusprigen Leipnitz-Keksen, mit denen unsere Kinder gerade das Auto verkrümeln..." -

nur....in diesem Fall war es leider das Getriebe....

So ist das Leben.
In diesem Sinne,
Gruß Feline am 23.06.03


wunderschöne Stiefmutterlinie

Hausfrauenseite