Ja, ich gebe es zu: ich bin lesesüchtig. Ich lese alles,was mir zwischen die
Finger kommt, egal ob Bücher, Zeitschriften oder Texte im internet.
Vor allem haben mir es aber die sogenannten Frauenzeitschriften angetan.
Diese seltsamen Blätter, die zu wissen meinen, was wir lesen wollen...nun...
sie könnten recht haben, wenn ich mir die Stapel um mich herum so ansehe.
Mit schöner Regelmässigkeit - meist alle 14 Tage bis 4 Wochen - tapere ich
zum nächsten Kiosk, um mal wieder ein neues Exemplar zu ergattern.
Bestimmte Hefte, meist diese, wo fett "Diät" auf dem Titelbild blinkt, sind
zumindest hier immer zügig vergriffen. Ich stehe daher mittwochs meistens
früh auf....:)
Nicht , dass ich zu blöd wärer, zu bemerken, dass Jahr für Jahr das gleiche in diesen überdimensionierten Prospekten stehen würde. Aber schon in diesem Herbst habe ich vergessen, was im letzten Herbst zu lesen war. Und im nächsten Jahr wird das nicht anders sein...:) Überaus stark fasziniert mich jedoch die Tatsache, dass die Wiedervorlagemappen in den Redaktionen mit einer so kompromisslosen Genauigkeit funktionieren. Für relativ ungewöhnliche Ereignisse bleibt meist wenig Raum. Manchmal grüble ich in einer stillen Stunde, ob es dort überhaupt Redaktionsmitglieder gibt. Oder ob nicht kleine Roboter pünktlich zum Stichtag die Vorlagen des Vorjahres zusammensuchen, Gesichter und Namen austauschen, alles ein bischen durcheinanderwürfeln und das Ergebnis dann zum Druck schicken?!?!
Ein Beispiel: Ich bin dann wirklich dankbar darüber, dass ich auf diesen Stuss nicht angewiesen bin. Man sollte wirklich einmal diesen Tip ausprobieren: "Legen Sie Ihre Bettlaken vor dem Schlafengehen in den Kühlschrank".
Zum einen befinden sich in meinem Kühlschrank speziell im Sommer gänzlich
andere Dinge, von denen ich partout nicht weiss, wo ich sie hinpacken soll,
wenn ich den Kühli mit meinen Bettlaken vollstopfe. Solche und andere Statements ("Transportieren Sie Ihr Grillfleisch auch über kurze Strecken nur in einer Kühlbox!") werden den Leserinnen im Juli und August gnadenlos (sic!) aufgenötigt. Selbst dann, wenn der Sommer gar nicht stattfindet. So geschehen in NRW 1998.
Sämtliche Salmonellen sind ausgewandert, die Ventilatorverkäufer sitzen wie
eh und je auf den Überproduktionen aus Vorjahren und der deutsche
Kleinbürger ist tieftraurig, dass er dieses Jahr keine Gelegenheit hatte,
seinen grillenden Nachbarn zu verklagen.
Noch ein Wort zu diesen Modetips: Noch nie ist mir jemand begegnet, der sich
so ausstaffiert hat, wie es diese Fotos immer wieder zeigen. Liegt es
vielleicht daran, dass es fast unmöglich scheint, etwas aus diesen
Zeitschriften beim Handel in der näheren Umgebung zu erhalten? Oder liegt es
einfach daran, dass man halt -so wie ich- einfach nicht zu der Gruppe
magersüchtiger und absolut unterdimensionierten Frauen gehört, die in diese
Teile hineinpassen?!?! Das Ergebnis habe ich noch nicht herausgefunden....
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