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Die Kompromisslosigkeit der Frauenzeitschriften

Ja, ich gebe es zu: ich bin lesesüchtig. Ich lese alles,was mir zwischen die Finger kommt, egal ob Bücher, Zeitschriften oder Texte im internet. Vor allem haben mir es aber die sogenannten Frauenzeitschriften angetan. Diese seltsamen Blätter, die zu wissen meinen, was wir lesen wollen...nun... sie könnten recht haben, wenn ich mir die Stapel um mich herum so ansehe. Mit schöner Regelmässigkeit - meist alle 14 Tage bis 4 Wochen - tapere ich zum nächsten Kiosk, um mal wieder ein neues Exemplar zu ergattern. Bestimmte Hefte, meist diese, wo fett "Diät" auf dem Titelbild blinkt, sind zumindest hier immer zügig vergriffen. Ich stehe daher mittwochs meistens früh auf....:)

Nicht , dass ich zu blöd wärer, zu bemerken, dass Jahr für Jahr das gleiche in diesen überdimensionierten Prospekten stehen würde. Aber schon in diesem Herbst habe ich vergessen, was im letzten Herbst zu lesen war. Und im nächsten Jahr wird das nicht anders sein...:)

Überaus stark fasziniert mich jedoch die Tatsache, dass die Wiedervorlagemappen in den Redaktionen mit einer so kompromisslosen Genauigkeit funktionieren. Für relativ ungewöhnliche Ereignisse bleibt meist wenig Raum. Manchmal grüble ich in einer stillen Stunde, ob es dort überhaupt Redaktionsmitglieder gibt. Oder ob nicht kleine Roboter pünktlich zum Stichtag die Vorlagen des Vorjahres zusammensuchen, Gesichter und Namen austauschen, alles ein bischen durcheinanderwürfeln und das Ergebnis dann zum Druck schicken?!?!

Ein Beispiel:
Mitte Juli, tiefster Hochsommer. Unerträgliche Hitze, 18 Std. Sonne, kein Lüftchen regt sich. Ausser einer Tube Sonnencreme und einer Flasche Evian tr ägt man nichts mit sich herum - alles zu anstrengend. Der Juli ist nun mal ein Sommermonat.
Auf dem Kalender.
Bei Sturm und Regen sitze ich mitten im Juli mit einer flackernden Kerze bei etwa 13 Grad Celsius an meinem Schreibtisch und studiere "33 coole Tips gegen schwüle Nächte".

Ich bin dann wirklich dankbar darüber, dass ich auf diesen Stuss nicht angewiesen bin. Man sollte wirklich einmal diesen Tip ausprobieren: "Legen Sie Ihre Bettlaken vor dem Schlafengehen in den Kühlschrank".

Zum einen befinden sich in meinem Kühlschrank speziell im Sommer gänzlich andere Dinge, von denen ich partout nicht weiss, wo ich sie hinpacken soll, wenn ich den Kühli mit meinen Bettlaken vollstopfe.
Zum anderen frage ich mich, ob ich dann aus hygienischen Gründen nicht jeden Tag andere Bettwäsche nehmen muss. Erst darin schlafen und dann wieder in den Kühli?! Hmm.
Wenn die Hitzewelle dann länger dauert, erschöpft sich dabei ja sogar der BW -Vorrat eines Krankenhauses....
So raten die Verfasser(innen?!) dann noch mit mahnendem Finger, die Laken nicht ins Eisfach zu packen (Kälteschock, der wach macht!) - wie niedlich. In mein Eisfach passen jedenfalls keine Bettlaken.

Solche und andere Statements ("Transportieren Sie Ihr Grillfleisch auch über kurze Strecken nur in einer Kühlbox!") werden den Leserinnen im Juli und August gnadenlos (sic!) aufgenötigt. Selbst dann, wenn der Sommer gar nicht stattfindet. So geschehen in NRW 1998.

Sämtliche Salmonellen sind ausgewandert, die Ventilatorverkäufer sitzen wie eh und je auf den Überproduktionen aus Vorjahren und der deutsche Kleinbürger ist tieftraurig, dass er dieses Jahr keine Gelegenheit hatte, seinen grillenden Nachbarn zu verklagen.
Aber meine Frauenzeitschrift ist stolz darauf, mir wie in jedem Jahr mitteilen zu können, dass Puder - über den ganzen Körper verteilt - die Haut so wunderbar kühlt.
Genau so die geniale Idee, sich eiskaltes Wasser über die Arme laufen zu lassen. Bis in einem echten Sommer wirklich kaltes Wasser aus dem Hahn kommt , sind 10 Minuten vorbei. Ressourcenverschwendung lässt grüssen.
In Kürze können wir es wieder nachlesen....:))))
Im Winter geht es dann andersherum. Allerdings würde ich gern eine Frau kennenlernen, die es tatsächlich geschafft hat, auf einer Schicht kälteabweisender Wind- und Wettercreme ein anständiges Job-MakeUp zustandezubringen.... ich kann das jedenfalls nicht.

Noch ein Wort zu diesen Modetips: Noch nie ist mir jemand begegnet, der sich so ausstaffiert hat, wie es diese Fotos immer wieder zeigen. Liegt es vielleicht daran, dass es fast unmöglich scheint, etwas aus diesen Zeitschriften beim Handel in der näheren Umgebung zu erhalten? Oder liegt es einfach daran, dass man halt -so wie ich- einfach nicht zu der Gruppe magersüchtiger und absolut unterdimensionierten Frauen gehört, die in diese Teile hineinpassen?!?! Das Ergebnis habe ich noch nicht herausgefunden....
Deli am 16.01.1999


wunderschöne Stiefmutterlinie

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