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und es kam schlimmer ...

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme:
Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen.
Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer! ...
Vorwort:

Alles was ich hier schreibe sind meine Empfindungen, ich weiß, das es dem anderen Teil meiner Familie auch nicht gut geht. Aber vielleicht hilft meine Schilderung manchem Leser Fehler zu vermeiden, die ich gemacht habe,

Vorgeschichte

2001 verließ ich meinen Mann nach 26jähriger Ehe. Es war eine Flucht aus einer Mischung aus Hass und Verachtung. Eine Situation die eine Bekannte sehr treffend beschrieb
Das Wichtigste bist Du selber. Aus einer langjährigen Ehe gehst du nicht ohne psychische Schäden raus, vor allen, wenn man so geht wie du.
Ich zog Ende 2002 nach Bayern,Ich fand Arbeit, hatte zwei Monatsgehälter Dispo und so langsam ging es wieder bergauf..
Ich hatte vor einigen Jahren, wie allgemein üblich, bei allen Darlehensverträgen als Ehefrau mitunterschrieben, und als sich die finanzielle Lage zuspitzte und ich mehrere Schreiben von den dortigen Banken bekam, suchte ich einen Anwalt auf, der mir riet, sofort die Scheidung einzureichen. Heldenmütig lehnte ich ab. Ich wollte nicht, das mein Mann in der Heimat sagen würde ich hätte ihn durch die Scheidung in den Ruin getrieben, wegen mir hätte er alles verloren und was sonst noch in dieser Situation erzählt wird, wenn das längst Befürchtete zur Wahrheit wird.
In meiner Heimat steht die Zwangsversteigerung bevor, ich habe es durch meinen Verzicht auf alles nicht verhindern können. Ich bekomme immer wieder Post, meist informativ und mit Zahlen mit 5 Stellen vor dem Komma, die sich immer lesen, als solle ich das Geld zahlen. Unvorstellbar für jemand, der von 1000,- Euro abzüglich Miete lebt.
Anfang 2006 ließ ich meine Zähne endlich machen, reichte einen Kleinkredit ein, der allerdings abgelehnt wurde und wie üblich wurden keine Gründe genannt. Ich überzog für die Zahnarztrechnung mein Konto und lieh mir den Rest von meinen Eltern.Ich reichte auch endlich die Scheidung ein und stellte einen Antrag auf Prozesskostenhilfe.
In der ersten Aprilwoche erreichte mich ein Schreiben meiner Bank. ein negativer Schufaeintrag hatte sie erreicht und mein Konto würde gekündigt. bis zum 14.des Monats. Ich sollte die neue Bankverbindung angeben damit das Konto fristgerecht ausgeglichen werden konnte.
Ich rannte von Bank zu Bank, überall Kopfschütteln, nein Kunden mit nem Schufaeintrag das wollten sie alle nicht. Nur eine einzige Bank hat sich jetzt erbarmt ein Konto auf Guthabenbasis einzurichten, und das auch nur, weil sie sich seitens der Stadt dazu verpflichtet hat.
Im April erneuter Besuch beim Anwalt, es wird immer frustrierender. Am frustrierendsten ist die Einsicht, das ich selbst Schuld daran bin, das es mich so trifft.
denn:

FEHLER

Ich hätte gleich auf meinen Austritt aus der Firma bestehen sollen, als ich ging, und nicht darauf hoffen sollen, das sie zu retten gewesen wäre.und nicht darauf hoffen das mein Mann mich, den Geschäftsführer, informiert, wenns eng wird - Das Wort Insolvenzverschleppung fällt
Privatinsolvenz? Je mehr ich in den Foren der Insolvenzseiten rumstöbere, desto klarer wird, was da nun anrollt.
Erster Besuch beim Anwalt, der mich in der Insolvenzangelegenheit vertreten soll. Ich weiß nicht, was manche Menschen alles im Kopf haben, von den Fragen, die er mir stellte konnte ich nicht viel beantworten. Zu guter Letzt hab ich meinen Mann angerufen und ihm den Hörer in die Hand gedrückt - ich weiß doch nicht was da gelaufen ist.
Naja - eingeräumt hat er wenigstens, das schon mal einiges abgeklärt ist. Bei der Frage nach der Menge der Gläubiger , nach der sich wohl seine Rechnung richtet, konnt ich auch nichts antworten.

Mai 06

Es tut sich nichts - banges Warten auf die Dinge, die da kommen werden. In meiner Not war ich wieder im Insolvenzforum wo mich einige Schreiber schwer beunruhigt haben. Von Insolvenzverschleppung war die Rede, einige haben mich fertiggemacht, weil mein Sohn die Firma vom Insolvenzverwalter gekauft hat. Das eigene Kind da mit reinzuziehen, wär ja das Letzte. Ich war allerdings die Letzte, die davon erfahren hat und das zwei Wochen nach dem Kauf..Die Situation ist übel genug, aber dieses bange Warten ist das Schlimmste.
Am 30.12.06 erreicht mich ein Schreiben der Kripo München. Ladung zur Befragung der Beschuldigten wegen Insolvenzverschleppung

Einen guten Rutsch
Evilein1 im Mai 2007


8.6.07

Ein halbes Jahr später - die Sache spitzt sich zu. Auf Anraten meines Anwalts bin ich nicht zur Vernehmung zur Kripo gegangen. Die haben die Sache zurück in die Heimat geschickt. Einer der Gläubiger hat jetzt bei mir privat die Zwangsvollstreckung angestrebt, nachdem er gesehen hat, das bei der Firmeninsolvenz nichts rumkommt und nun warte ich auf den Besuch des Kuckucksklebers.

Ausserdem, so mein Anwalt, müßte ich täglich mit einer Kontopfändung rechnen. Kontopfändung oder Lohnpfändung - ist doch eigentlich egal - Geld ist erstmal weg und es dauert Wochen, bis man es wiederbekommt. Gut, er wird den Gerichtsvollzieher anschreiben und mitteilen wie es um mich steht, was meine persönliche Habe und meine Einkünfte angeht, aber diese Aktion wird mir jetzt wohl als Nächstes bevorstehen.

Je nachdem, wie die Sache mit der Insolvenzverschleppung ausgeht, werde ich danach entweder die Regelinsolvenz oder die Privatinsolvenz machen müssen.
Wird mir die Insolvenzverschleppung zur Last gelegt, bekomme ich keinen Restschulderlass und mach dann eine Regelinsolvenz - bleib schuldenbeladen bis an mein Lebensende.
Tolle Aussichten denn ich kann immer noch nichts dafür, aber wie heißt es so schön:

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht


die nächste Etappe

Juli 07
Die Vorladung zum Gerichtsvollzieher zur Abgabe der eidesstattlichen Erklärung ist eingetrudelt. Mein Anwalt versucht mich zu trösten wie ein kleines Kind - ..."ist garnicht so schlimm, sie werden sehen"...
Beim Zusammensuchen der erforderlichen Unterlagen frag ich mich schon was ich da noch mitnehmen kann - was hätt ich denn noch anzubieten, ausser meinem alten Auto?
Das Büro des Gerichtsvollziehers - zentral gelegen, in direkter UBahnnähe, mit obligatorischen Seiteneingang hebt meine Stimmung auch nicht mehr.
Überraschend ist, dass die Frau Gerichtsvollzieherin, zu der ich geladen war, so jung ist und so freundlich.
Das Ausfüllen des Formblattes, 4 oder fünf Seiten geht recht schnell, es ist ja auch nicht mehr viel aufzulisten, aber sie schreibt es auf - mein 5 Jahre alter kleiner Fernseher - Neupreis 200 Euro, mein Auto, mein 18jähriges Pferd will sie nicht, da gehts mir gleich besser. Lebensversicherung hab ich keine, Sterbeversicherung auch nicht.
Sie notiert, das ich meine Einkommensteuererklärung noch machen muss - diese 50 Euro werden den Schuldenberg deutlich senken.
Sie fragt nach meinem Konto - ich habe keins mehr, mein Lohn geht auf das Konto meines Lebensgefährten.
Das verhindert, laut Anwalt, die Kontopfändung, was ja auch unheimlich viel bringen wird, denn es gibt ja noch eine Lohnpfändung. Dann kommt das Schlimmste:
sie fragt, ob ich Bargeld dabei habe.
Ich hab irgendwie meine Geldbörse da auf den Tisch geschüttet, sie hat etwa 10 Euro hingeschrieben und ich durfte es wieder wegpacken.
........"ist garnicht so schlimm, sie werden sehen"........ hämmert es in meinem Kopf.
Zum Schluss muss ich noch unterschreiben, dass ich alles wahrheitsgemäß gesagt habe und dass mir klar ist, dass ich in den Knast gehen kann, wenn ich gelogen habe.
Irgendwie hab ich mich bei ihr im Hinausgehen bedankt, dass es ihr mit ihrer freundlichen Art gelungen ist, das Gefühl der letzte A. ... zu sein, nicht noch zu verstärken.

Nun sitz ich hier und hab, so die Aussage meines Anwalts, erstmal drei Jahre Ruhe.
Überall ist eigetragen:
ui bass uff, die betrügt dich bestimmt um Dein Geld , die hat Schulden gemacht - DIE HAT NEN OFFENBARUNGSEID GELEISTET - oder wie man bei uns auf dem Land so schön sagt:
die hat die Finger oben .

Vielleicht mach ich mich unnötig damit fertig, aber diesen Satz hab ich schon zu oft gehört und ich weiß auch, was ich mir dabei gedacht habe ............"ist garnicht so schlimm, sie werden sehen - ist garnicht so schlimm, sie werden sehen"......

Jetzt geht es irgendwann weiter in Sachen Insolvenz


22.03.09

Ja - es geht noch weiter , der letzte Bericht ist von 2007, jetzt haben wir 2009 und ich werde 54 Jahre alt.
In 2008 ist nicht viel passiert - garnichts, genau gesagt.
Nachdem ich brav und doof alle Schreiben die ich erhalten habe an meinen Anwalt geschickt habe, hat sich dieser wohl ins Ausland abgeseilt oder was weiß ich - irgendeine Nachricht von ihm blieb aus.
Was war mit der Insolvenz?
War da überhaupt was?
Als Anrufe und Schreiben unbeantwortet blieben und das Jahr fast vergangen war, hab ich mich aufgerafft und einen anderen Anwalt gesucht.
Alles - aber auch alles musste nochmals ausgefüllt werden und natürlich musste alles, aber auch alles neu bezahlt werden.
Aber diesmal, so scheint es, setzt sich die Sache in Bewegung.
Mittlerweile habe ich gut 1000,- Euro an zwei Anwälte gezahlt und die Sache rollt jetzt an.
Zunächst natürlich die Insolvenz - die Aktion mit der Restschuldbefreiung kostet dann natürlich wieder extra.
Wahrscheinlich kann ich dann mit 105 schuldenfrei in die Kiste hüpfen.
Als nächstes musste ich meinen mir zugeteilten Insolvenzverwalter aufsuchen, ein netter Herr, der zwar sehr mitfühlend wirkte, aber dennoch mein Auto abkassierte - 10 jahre alt und mit 120.000 km - scheissegal - die braucht doch kein Auto.
Heute ist es abgeholt worden - mein letztes kümmerliches Eigentum, und ich hätte nie gedacht, das der Gedanke, das mein anderer Teil meines alten Lebens noch in seinem Haus lebt und sein Auto fährt, so bitter sein kann.

Fortsetzung folgt ...


wunderschöne Stiefmutterlinie

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