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Meine Schwiegermutter und ich - die unendliche Geschichte...

Männer - wie könnt Ihr bei solchen Müttern nur so tolle Kerle geworden sein?
Manchmal wundert's einen wirklich... Oder werde ich neurotisch?!

Ich krieg' schon einen dicken Hals und hyperventiliere, wenn ich an die bevorstehenden Weihnachtstage denke.
Jubilier' und tralala, bald ist Weihnachtsabend da!

Ich habe meinen Mann vor 3 Jahren kennengelernt - und ich liebe ihn heiss und innig. Seine Eltern lernte ich bald kennen und akzeptieren.
Sie wohnen zum Glück rund 1,5 Stunden von uns entfernt.

Einen ersten Knacks bekam meine heile Schwiegermutter - Schwiegertochter - Beziehung, als die doch tatsächlich zu spät zu unserer Hochzeit kamen!
Wir heirateten nur standesamtlich, ich war schon sehr schwanger und wollte nicht mit dickem Bauch....

Auf jeden Fall - wir warteten. Bis 10 Minuten nach Elf. Und dann heirateten wir. Ohne sie.
Sie warteten vor dem Standesamt auf uns. Mein Mann war ziemlich geknickt, gibt's aber bis heute nicht zu. Sie waren nämlich schon bei seiner ersten Hochzeit nicht dabei.

Ach ja, Ihre Entschuldigung:
Die Grosseltern seien nicht rechtzeitig fertig geworden. Anscheinend haben die Grosseltern aber seitdem ihr Zeitmanagement erheblich verbessert: Sie sind immer die ersten, wenn's um Familienfeiern geht...

Tja, der nächste und entscheidende Hammer dann bei der Geburt unseres Sohnes. Da stürmen die -ohne Rücksicht auf Verluste und noch nicht ganz standfeste Frischmütter - mein Zimmer im Spital, brüllen ein Hallo in die Runde und reissen mein schlafendes, kleines, unschuldiges, 24-Stunden altes Neugeborenes aus seinem Bettchen!

Keine Spur von Händewaschen (meine Schwiegermutter ist starke Raucherin), keine Spur von Ehrfurcht vor dem Kerlchen und noch weniger vor der reifen Leistung der geschwächten Mutter. NICHTS!!!
Jeder andere, einschliesslich meiner eigenen (dreifachen) Mutter, hat sich das Recht rausgenommen, ohne zu fragen einfach mein Baby aus dem Bett rauszureissen.

Im Überschwang der Hormone und in meinem jugendlichen Leichtsinn (frau will sich's ja nicht mit seiner Schwiegermutter verscherzen) nahm ich's mal so hin.

Eine Woche später, ich war seit 2 Tagen zu Hause, meldeten Sie sich wieder recht spontan zu einem Besuch an. Natürlich am Abend. War auch okay für mich. Dummerweise erwachte mein Sprössling just an diesem Tag aus seinem 7-tägigen Dauerschlaf und entdeckte die wirksamste Methode der Mitteilung - tierisches Gebrüll.
Als junge, unerfahrene, und zudem noch recht allein dastehende Mutter war ich am Abend ziemlich fertig.
Mein Söhnchen übrigens auch.

Es kam, d.h. die Schwiegermutter kam, sah, und wollte mein gerade eingeschlafenes Schreibündelchen wieder aus seiner Wiege reissen.
Ich, überforderte Mutter mit leicht überreizten Nerven wollte das natürlich nicht und teilte Ihr höchst sachlich meine Gründe dafür mit.

Ich hielt das Thema für gegessen, und marschiere in die Küche, um meine hungrige Verwandtschaft abzufüttern und zu tränken (eigentlich ist's doch unverschämt, von einer jungen,...(siehe oben) Mutter die volle Verpflegung zu erwarten, oder?), ich also aus dem Weg und was tut diese Frau???
Sie reisst wieder das Kind aus dem Bettchen!!!
Söhnchen wacht natürlich auf (hab ich schon den Zigarettengestank erwähnt?) und brüllt. Klar, die Leute kennt er nicht, die Welt kennt er nicht, und an diesem Tag hat sie ihm schon grad gar nicht gefallen. Aber glaubt Ihr, dieses Weib gibt mir mein Kind zum Trösten zurück?
Da musste ich schon fast rabiat werden!

Mein Göttergatte machte die Situation natürlich auch nicht besser.
Er wollte, glaube ich, durch seinen Sohn die Aufmerksamkeit von den Eltern bekommen, die er nie bekommen hatte (und auch nie bekommen wird ? seine Eltern sind sehr, sehr egoistisch, ignorant und haben gar, aber grad gar kein Feingefühl für das Gefühlsleben anderer Menschen).

Auf jeden Fall willigte er ein, als Schwiegermutter vorschlug, wir könnten ja mit dem Kleinen einen Spaziergang machen (natürlich nur, damit sie den Wagen schieben durfte!!!).
Ein andermal hätte ich ihr das Vergnügen (warum eigentlich Vergnügen ? sie hatte zwei Kinder und hat bei keinem die Gelegenheit ergriffen, sich darum zu kümmern!) sicher gegönnt, aber es war 20.30h, an einem heissen Sommertag, an dem Mutter & Kind eigentlich schon genug Action hatten.

Wir gingen also mit Säuglingsgebrüll spazieren (meine Schwiegermutter meinte: Der beruhigt sich dann schon). Mein Mutterherz weinte, ich machte das 25 Meter mit, nahm meinen Sohn aus dem Wägelchen und trug ihn. So konnte er sich erholen, und Schwiegermutter Wagen schieben (wenn auch ohne Kind, hähä!).

Stillen musste ich auf einer Bank im Park, weil Schwiegermama noch nicht zurück wollte.
Es sei doch so ein lauer, schöner Sommertag....

Im Laufe des Jahres kamen noch einige Faustschläge in den Magen dazu:
Bei Familienfeier müssen die Kinder (mein Sohn und seine Cousins) schön ruhig sein, damit dämliche Internet-Reden laienhaft vordeklamiert werden können.
Ich bat meine Schwiegermutter einmal 2 Monate im Voraus, ob sie auf meinen Sohn aufpassen könne, und als Erwiderung bekam ich: Das geht nicht, dann muss ich im Geschäft freinehmen und ich habe ja schliesslich 4 Wochen später Urlaub. Ich werde sie nicht mehr bitten....
Wir haben sie oft eingeladen, uns zu besuchen. Aber nein, jedes Mal müssen wir den Weg mit Kind und Kegel auf uns nehmen.
Sie kauft auch kein Weihnachtsgeschenk für den Kleinen, wir sollen ihm was kaufen, und ihr die Quittung geben. Soviel zum Thema Einsatz der Grossmütter und Freude am Enkelkind. Ich weiss, dass es zum Teil sicher an mir liegt, wieder ein Verhältnis aufzubauen, doch immer, wenn ich's mir vornehme, stösst sie mich wieder vor den Kopf.
Vielleicht lege ich auch alles auf die Goldwaage, was sie tut, und macht. So ganz daneben bin ich dann aber schon nicht. Meine Schwägerin vertritt nämlich dieselbe Meinung wie ich.

Dazu kommt, dass mein Mann seine schwierige Kindheit (inkl. Kinderheim und Pflegefamilien) ganz bestimmt nie verarbeiten wird. Wenigstens habe ich mittlerweile Meinungshoheit, es wird das gemacht, was ich als Mutter sage, und nicht das, was meine Schwiegermutter sagt, die schliesslich keines ihrer beiden Kinder von klein auf selbst erzogen hat.
Sie hat einfach kein Recht auf mein Kind, und kann an meinem Kind nicht das nachholen, was sie an ihren verpasst hat, so leid es mir tut!
Oder brauch ich `ne Schwiegermutter-Therapie!?

Anja am 07.01.03


wunderschöne Stiefmutterlinie

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