Herzlichen Glückwunsch: Führerschein bestanden!
Und der ADAC fährt mit?

Richtig erfolgreich besuchte unser Sohnemann die Fahrschule um die Ecke - Freunde hatten ihm erzählt, wie Klasse das dort sei.
Und tatsächlich:
gute Preise, eine nette Sekretärin, freundliche Fahrlehrer und eine angenehme Atmosphäre.
Und was will man mehr, wenn Fabio, der italienische Fahrlehrer, in gekonntem Akzent durch den Berufsverkehr leitet: "Achtung, reckse vor linkse!"
Toll!

Mit Null Fehlerpunkten wurde auch die theoretische Prüfung bei hochsommerlichen Temperaturen bestanden, also Klasse vorbereitet.
Doch dann kamen die Sommerferien und der eigene Urlaub, so dass die praktische Prüfung das erste Mal verschoben werden musste.
Macht ja nichts, die nächste Möglichkeit kommt bestimmt!

Zweiter Anlauf, zweites Mal verschieben, denn nun stand die Abschlussfahrt in der Schule an.

Auch nicht weiter schlimm, denn Fabio der Fahrlehrer hatte auch Urlaub.

Und dann kam der große Augenblick:
die Fahrprüfung!
Kurz und knackig und natürlich auch sofort bestanden!
Herzlichen Glückwunsch, Sohn!

Natürlich hatte ich vorab mit unserer Versicherung eine Vertragsänderung gemacht, denn ab sofort sollte ein unter 25-Jähriger (in Begleitung) fahren, sprich:
mit gerade 17,5 Jahren hatte unser Großer seinen Führerschein und fuhr wirklich sicher und Klasse.
Auf der Arbeit erreichte mich dann auch prompt ein Foto des Führerscheins per WhatsApp.
Zu Hause angekommen, lag das gute Stück schon auf dem Schrank und daneben - Werbeprospekte des ADAC mit, der hier nun ins Spiel kommt.

schruzi: "Was ist das denn?"
Sohn: "Och, irgendwelche Prospekte. Ich konnte nicht nein sagen, deswegen habe ich die mitgebracht."
schruzi: "Ach so. Und?"
Sohn: "Nix!?

Schnell mal durchgesehen, aber außer einer Parkscheibe nichts Vernünftiges dabei.

Aber:

Nach ca. zwei Wochen kam dann Post, adressiert an unseren Sohn.
Und die blieb natürlich erst einmal liegen, bis Mama schruzi diese argwöhnisch öffnete.
Und heraus kam eine Mitgliedschaft in der ADAC young generation!

schruzi: "Äh, wann hast Du das denn unterschrieben?"
Sohn: "Weiß ich nicht! Ich weiß auch nicht, ob ich überhaupt was unterschrieben habe!"

Mh, dachte ich, da muss ich mich doch mal umfangreich informieren.
Gut, dass Frau Gockel nur auf meine Fragen wartet und zudem sehr auskunftsfreudig ist bzgl. eingeschränkter Geschäftsfähigkeit nach § 106 BGB und Zustimmung der Eltern und so.

Aber die Dame im Callcenter des Autovereins konnte mir keine richtige Auskunft geben.

schruzi: "Wann hat Sohn das denn unterschrieben?"
Dame: "Das kann ich ihnen nicht sagen, wir haben hier noch nichts eingescannt."
schruzi: "Das brauchen sie auch nicht."
Dame: "Wie? Wollen sie das etwa nicht?"

Gemeinsam haben die Dame und ich dann überlegt, dass es wohl besser wäre, Post vom Verein zu bekommen, der die Mitgliedschaft des Minderjährigen beendet.
Und da muss ich mich beim ADAC ganz heftig bedanken, denn die Post kam direkt zwei Tage später und alles war ganz unproblematisch.

Mittlerweile habe ich im Werbematerial auch die Vertragsdurchschrift gefunden, zwar nur dünn und kaum lesbar unterschrieben, aber immerhin: unterschrieben!
Am Tag der Führerscheinprüfung!

Und wie Jungs in dem Alter nun mal sind:
Prospekte, Werbung und Post fliegen in die Ecke und werden nicht kontrolliert!
So ist es auch hier.

Da halte ich die Art der Kundenwerbung via Fahrschule doch glatt für Abzocke, um auf diese Art und Weise an neue Kunden zu kommen - egal ob es junge Leute unter 18 Jahren sind, die das erste Jahr beitragsfrei Mitglied sind und danach erst zahlen müssen, oder deren Eltern, die dann dafür aufkommen müssen!

schruzi am 14.10.2014