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Ich kann's noch gar nicht glauben ... Jetzt ist es ein Jahr her, dass Du nicht mehr da bist. Zack, weg, ausgeknippst. Einfach so. Am Abend vorher war ich noch bei Dir im Krankenhaus, Du solltest eigentlich bald entlassen werden. Wir sprachen über Deinen Geburtstag, Deine Pläne, Du wolltest mehr Zeit mit uns und Deinen Enkeln verbringen, weniger arbeiten und Dich weniger ärgern. Weniger trinken und rauchen, abnehmen und gesünder leben. Das Leben genießen. Dich mit Deiner Frau wieder vertragen, die Dich vor 5 Jahren rausgeschmissen hat und ohne die Du doch nicht leben kannst. Einfach neu anfangen ... Bereut hast Du die vielen Jahre in denen Du mit Deiner Firma verheiratet warst und nicht mit ihr.Die vielen Flugmeilen, die Du gesammelt hast, hättest Du gerne eingetauscht gegen ein bischen von der Zeit, die Du verpaßt hast. Lange sind wir zusammen gesessen, als hätten wir es geahnt, dass es der
letzte Abend ist.
Du hattest ein komisches Gefühl, hast von der Angst vor dem Sterben
gesprochen. "Papa ist heute Nacht gestorben ..." Einfach so und ich hab's nicht gespürt. Der Schmerz zerreißt mir das Herz, auch heute noch. Ich kann diese Leere kaum ertragen. Ich bin so froh, dass alles ausgesprochen ist. "Häschen" hast Du mich genannt und "Spatzerl" an diesem letzten Abend. Heute nenne ich mein zweites Kind so, das Du nicht mehr gesehen hast.
Ich halte es in den Armen und hoffe, ihm die Liebe geben zu können,
wie ich sie von Dir bekommen habe.
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