Hiermit gebe ich es, zum Ergötzen jedermanns, öffentlich bekannt, dass ich eine lausige Hausfrau bin. Ausserdem bekenne ich mich schuldig der Nicht-Reue. Nur so kann einem passieren, was mir passiert ist: Wie hinlänglich bekannt, ist es in Galicien feucht (bis zuweilen sehr nass).Dies auch bei schönem Wetter. Am feuchtesten ist es auf Meereshöhe, direkt am Wasser. Wie vielleicht nicht so bekannt, steht in unserem Gästehaus eine Waschmaschine für, eben, die Gäste. Weil diese ja nur selten waschen (ausser den Spanierinnen), und das meistens im Sommer, schleudert dieses Wunderding mit gerade mal vierhundert Umdrehungen. Endresultat: Sehr feucht. Gemeinerweise hat meine eigene Waschmaschine ihren Geist eben an jenem Tag aufgegeben, da mein Mann Gumersinda gekauft hat. Gumersinda ist unsere Ponystute. Sie war zwar nicht teuer, aber absolut nicht gratis. Was nun? Genau: Waschen im Gästehaus. Im Spätwinter oder Frühfrühjahr, je nach Standpunkt. Mit vierhundert Umdrehungen Schleuderkapazität. Mein Mann ist ein notorischer Pulloverkiller. Ich habe gehört, andere Männer seien das auch. Nützt mir aber nichts. Ich kaufe nur noch Pullis, die ganz dicht gewirkt oder aus Fleece sind. Wenn möglich aus Baumwolle, damit sie beim Schweissen, Schmirgeln und anderen funkenspeienden Arbeiten sowie beim Brombeerranken aus der Hecke entfernen weniger kaputt gehen. Solche Baumwolldinger kann ich nicht in den Trockner geben. Das Märchen von der das Schrumpfen verhindernden Behandlung glaube ich schon lange nur noch bedingt. Also muss ich sie aufhängen. Mein gedeckter Platz zum Wächetrocknen befindet sich unterhalb des Gästehauses. Da gehe ich nicht jeden Tag hin. Und so blieb ein noch nicht trockener solcher Pulli dort hängen - und wurde vergessen. Das vermeintliche Schulterpolster war ein fast fertiges Vogelnest. Armer Piepmatz. Entschuldige bitte. Das nächste Mal schaue vorher hin und lasse Deine Arbeit in Ruhe. Mein Mann hat ja genug Pullis. Liebe Grüsse |