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Hängemattensommerfreuden

Also, manchmal habe ich meine dollen 5 Minuten - und dann kommen da Sachen bei heraus, da kann man sich nur vor den Kopf klopfen ob so viel Dämlichkeit.
Besagte 5 Minuten überfielen mich letzte Woche beim Discounter - als ich die Angebote sah.
Da gabs nämlich wunderschöne Hängematten für rund 8 Euronen zu kaufen, so richtig welche, wie man sie auf dem Lande haben würde.
Da wir etliche Bäume auf unserem Grundstück unser eigen nennen, die zwar eigentlich der Obsterzeugung dienen sollten, aber dank meiner Faulheit das Obst meistens den Vögeln überlassen wird, dachte ich mir, diese Bäume könnten ja mal richtig nützlich sein:
Nämlich als Halter für so eine Hängematte.

Ich stellte mir das ganz herrlich vor und sah mich im Geiste schon leise schaukelnd in besagter Matte sitzen, in der rechten Hand einen Caipirinha, in der linken ein Buch, und solcherart entspannt wunderschöne Sommertage (wenn es die denn geben sollte) genießen.

Derart vom (Vorstellungs)wahn ergriffen, kaufte ich mir so ein Ding. Dazu muß ich anmerken, dass es schon in der Woche zuvor Hängematten mitsamt Gestell zu kaufen gab, die ich aber als zu "modern" empfand. Sie entsprachen nicht den Hängematten meiner Kinderträume. Ich hätte wissen sollen,dass man sich von Kinderträumen im Erwachsenenalter besser distanziert.

Zuhause angekommen, packte ich die Hängematte frohgemut aus, um sie aufzuhängen und stand gleich vor den ersten Schwierigkeiten:
Die Äste vom Baum waren zu hoch und ich hatte kein Seil, um die Matte am Baum zu befestigen.
Nach längerem suchen fand ich die Leiter, die bereits seit Monaten vermisst, aber von keinem gesucht worden war, da dafür keine Notwendigkeit bestand. Nach etlichen Versuchen schaffte ich es sogar, diese so am Baum anzulegen, dass ich die Äste erreichen konnte, ohne ungewollte Tiefsprünge zum Erdboden zu machen.
Nun fehlte nur noch ein Seil zum Befestigen.

In meinem grenzenlosen Optimismus und in seliger Unkenntnis, welche Hebelwirkung vom Gewicht eines Erwachsenen, in Verbindung mit je 3 Meter Leinenbefestigung oben und unten ausgeht, dachte ich, die Wäscheleine tuts sicher auch.
Tat sie auch, nämlich reißen, als ich versuchte, mich in besagte aufgehängte Matte zu legen. Gottseidank hatte ich den Versuch ohne Caipirinhaglas in der Hand gemacht.

Da das Wetter ja so herrlich war, ließ ich mich aber nicht entmutigen und suchte nach festerem Material. Das fand sich nach einigem Suchen auch in der Garage. Nämlich 2 dieser Nylonverzurrgurte mit Ratschenhalterung für Gepäck.
Die achtel Sekunde, die ich beim ersten Versuch in der Hängematte lag, reichte allerdings aus, mich davon zu überzeugen, dass der ausgesuchte Platz zu schattig war . *g*
Also neuer Versuch, diesmal aber an 2 anderen Bäumen. Der eine davon war unser Haselnussbaum.
Sagte ich schon, dass Haselnussbäume ziemlich elastisch sind?
Ich machte also die Hängematte wie gehabt frohgemut mit den Verzurrgurten fest. Sie befand sich in unbelegtem Zustand ungefähr auf Höhe meiner Taille. Ich legte mich rein - und saß auf dem Boden!
Die Äste von Haselnussbäumen sind seeeehr elastisch!
Trotz mehrfacher Versuche, die Matte noch höher zu befestigen, was alsbald wegen der Größe der Trittleiter an seine natürlichen Grenzen stieß, und mehrfachen Sitzproben blieb das Ergebnis immer dasselbe:

Ich saß (in der Hängematte) auf dem Boden.

Gut, ich hatte eine schöne Rückenstütze, da die Hängematte ja hinten hoch ging,und auch die Beine waren durch Hochlagerung nach vorne entlastet, was ja auch sehr gesund sein soll, aber am Hintern wurde es nach ein paar Minuten mächtig kalt!!!
Und kalter Hintern macht keinen Spass. Außerdem war das Hineinlegen die reinste Turnübung, da die unbelegte Matte fast in Kopfhöhe lag.

Also machte ich das Teil in mich hineinknurrend wieder los und hängte es an den beiden zuerst vorgesehenen Bäumen auf, da diese dickere Äste aufwiesen, die nicht so sehr nachgaben.
Diesmal ging alles gut, die Äste gaben nicht nach und ich schwebte, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, in 1 Meter Höhe über dem Boden.

Allerdings hatten sich nun weitere Schwierigkeiten ergeben:
Wie kommt man mit gefülltem Glas in der Hand in eine schaukelnde Hängematte, die zudem nicht eine von diesen Teile ist, die oben und unten mit einem Querstock in der Breite auseinandergehalten werden?
(Ich wollte ja was schön altmodisches - und das war sie, so ohne Querstöcker, kein Zweifel.

Eines weiß ich:
Wenn ich diese Übung am Tag ein paarmal praktiziere, habe ich am Ende des Sommers ein paar Pfund abgenommen - die reinste Gymnastik!
Die Lösung:
ein Tischchen neben die Hängematte stellen, darauf die Getränke. Das Buch kann man schon mal in der Matte platzieren - sollte man nur nicht in Höhe des Pos tun, sonst darf man das nämlich, wenn man erstmal liegt, unter sich hervorpfriemeln ...
Und die Entfernung des Tischchens sollte man auch erst einmal austesten, ohne Caipirinhaglas. Wenn man nämlich einsteigt in die Hängematte, ist das Kunststück, diese nicht zu sehr zum Schaukeln zu bringen, um nicht den Tisch bwz. das darauf befindliche Glas umzustoßen - wär ja schade um den schönen Alkohol. ;-)

ENDLICH !!!!
hatte ich es geschafft:
Ich lag mit Buch und Saft in der Matte, die bei jeder Bewegung leise vor sich hinschaukelte - und in meinem Kopf den Effekt einer mittleren Seekrankheit auslöste ...

Nach einer viertel Stunde flüchtete ich mich auf mein (nicht schaukelndes) Wohnzimmersofa!
Braucht jemand ne Hängematte? ;-)

wunderschöne Stiefmutterlinie

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