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Dies ist ein bewohntes Haus

Als wir diese Halbruine vor etwa zwanzig Jahren gekauft haben, da wussten wir, dass das Haus bereits besetzt war. Sozusagen okkupiert. In den für uns behlfsmässig eingerichteten Räumen wohnten Fledermäuse, die uns nachts um die Ohren flogen. Wir schlossen die Fenster, aber durch das defekte Dach und die löcherige Holzdecke, kamen sie dennoch herein.
Schliesslich waren sie schon lange vor uns da.

Beim Eingang (jenem, der ohne Gefahr benützt werden konnte) lebten Salamander. Die sind heute leider weg. Die Fledermäuse sind noch da, auch nach so vielen Jahren. Als wir das Dach reparieren mussten und den Dachboden ersetzen, bestellten wir beim Schreiner ein Fledermausfenster.
Er hielt das für einen Witz. Das Fenster wurde nie geliefert, also haben wir selbst eines angefertigt. Etwas schief ist es, aber es ist.

Die Leute hier haben bis heute kein Verständnis dafür, dass wir diese lästigen Viecher, die man nicht essen kann und die keine Arbeit verrichten, so beschützen und fast gar lieben. In der Südostwand leben vermutlich mehrere Bienenvölker. Legt man in unserem zukünftigen (Zukunft ist eine laaaaange Zeit) Wohnzimmer das Ohr an die Wand, hört man ein Summen und Brummen. Das kommt nicht nur von einem Volk, das müssen mehrere sein. Aber darum werden wir uns kümmern, wenn die Wand renoviert wird. Bei allen übrigen Fassadenrenovationen verloren wir immer viel Zeit, weil wir zum Beispiel darauf warten mussten, dass die Vögel in den Bruthöhlen flügge waren. Erst dann konnten wir die Höhlen zumauern. Für die Bienen werden wir wahrscheinlich einige Einfluglöcher offen lassen. Sie tun uns ja nichts zu Leide. Das taten die Vögel zwar auch nicht, aber die Löcher waren einfach zu gross.

Momentan sind wir am Renovieren des Backofenraumes. Tagelang haben wir viel Lärm gemacht und nachts haben wir das Licht brennen lassen. Wir waren sicher, dass alle Fledermäuse entnervt ausgezogen waren. Auf dem Boden fanden wir keinen Kot mehr. Also machten wir uns (machte sich mein Mann) ans Werk und verputzten die Wände. Der Boden wurde mit Klinkerplatten belegt, alles musste nur noch trocknen. Und dann: Da lag am Morgen neuer Fledermauskot. Woher zum Kuckuck kam der nun?! Die Decke (in der Schweiz nennt man so etwas eine Hurdisdecke) haben wir nicht verputzt. Die soll bleiben wie sie ist. Nur gestrichen soll sie werden. Ein Backhaus ist schliesslich kein Wohnraum.

Na, wenigsten nicht für uns. Wie klein darf eigentlich ein Schlupfloch sein, dass sich Fledermäuse noch durchzwängen können? Und, dass sie noch in der Decke wohnen, das ist ganz sicher. Denn da ist nicht nur der Kot.
Nein, da sind auch Tropfen auf dem Boden. Da wird also auch gepinkelt.
Wir sind ratlos. Wem gehört denn eigentlich dieses Haus? Wir werden wohl oder übel wieder darauf achten, dass der Tiefkühler an einen Ort kommt, wo darüber keine Fledermauswohnung ist. Jeden Tag den Boden putzen. Ich nehme nun doch wirklich stark an, dass unsere Untermieter wenigstens die Mücken fressen, die uns nachts heimsuchen.
Irgend eine Art von Miete werden wir wohl noch verlangen dürfen.

Verena am 09.06.04

wunderschöne Stiefmutterlinie

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