Mein Zahnarzt ist mein bester Freund!
 Früher hatte ich auch Angst vor dem Zahnarzt, die auch durch wenig einfühlsame Zahnärzte in der Kindheit bestärkt wurde.
Mein Zahnarzt ist mein bester Freund.
Liest sich blöd. Also probier ich's noch mal andersrum:
Mein bester Freund ist mein Zahnarzt.
So sieht das besser aus...
Es hat seine Vorteile, wenn man mit seinem Zahnarzt auch privat befreundet ist.
Wenn ich eine fette Zahnfleischentzündung mit einer dicken Eiterbeule neben dem Backenzahn habe, weiss ich, ich kann Andreas (den
Dentisten) jederzeit anrufen, wenn ich es nicht mehr aushalte.
Das beruhigt mich sehr.
Früher war ich da wesentlich unentspannter, als ich noch bei einem (durchaus netten) anderen Zahnarzt war.
Die Vorstellung, nachts in eine Zahnklinik fahren zu müssen, wo sich ein unsensibler Klotz im Schlachterkostüm über mein Zahnfleisch
hermacht, verursachte mir immer ein wenig Panik.
Ich war tatsächlich mal Zeuge einer solchen Situation.
Das war nicht lustig...
Insofern ist die Handynummer eines Dentisten ein wunderbares Ruhekissen.
Dennoch habe ich Angst vor der eigentlichen zahnmedizinischen Behandlung.
Natürlich ist es einfacher, wenn man zu seinem Zahnarzt sagen kann:
"Wenn Du mir wehtust, misch ich Dir das nächste Mal eine Senfgurke in Deinen Havanna...", aber das schützt einfach nicht vor allen
Widrigkeiten.
Deshalb hab ich es mir zum Prinzip gemacht, mir vorher erklären zu lassen, was passieren wird, wie vorgegangen wird, an welcher
Stelle eventuell Schmerzen zu erwarten sind.
Während der Behandlung wünsche ich mit belanglosem Geplapper der Zahnarzthelferin
überflutet zu werden, erwarte, dass mir Andreas von den ersten Sprechversuchen seiner jüngsten Tochter berichtet und stosse ab und zu
ein paar gurgelnde und röchelnde Laute der Zustimmung oder der Erheiterung aus.
Ohne Spritze geht gar nix!!
Und der Dentist geht da völlig mit mir konform.
Er sagt, er kann sich viel entspannter der
Behandlung widmen, wenn ich entspannt bin.
Dazu verabreicht er mir gigantische Dosen lokalen Betäubungsmittels, mit einem kleinen, wissenden Lächeln.
Und hinterher gibt es Kaffee in der Praxisküche.
Den er mir dann auch mal von der Backe putzen muss, wenn sich mein tauber
Mundwinkel weigert, Kontinenz zu wahren...
Nikolausine am 04.03.09
mehr Angst vorm Zahnarzt ...
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