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Hausfrauenreport

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Himbeertörtchen arbeitet halbtags

Ja, das ist wirklich ein Thema, bei dem jede Mutter eine andere Meinung haben kann.
Ich will nur kurz beschreiben, wie es mir ergangen ist:

Mein Mann und ich haben zwei Kinder, heute 15 und 13 Jahre alt.
Kurz vor der 1. Schwangerschaft habe ich (als Spätzünder) meinen Abschluss als Verwaltungswirtin gemacht.
Da ich schon recht "alt" war, wollte ich gerne, bevor ich 30 wurde, das erste Kind bekommen.
Wir waren vorher schon 5 Jahre ohne Kinder verheiratet.
Wie bestellt stellte sich unser Sohn in dem Jahr ein, in dem ich nullte.
Die ersten zwei Jahre bin ich zu Hause geblieben.
Es gab immer viel zu tun, wir sind umgezogen, hatten plötzlich einen Garten, der gepflegt werden wollte und die Wohnung hat sich von 80 auf 150 m2 vergrößert.
So gab es auch viel in Schuss zu halten.
Ich bin viel unterwegs gewesen:
Krabbelgruppe, Kinderturnen, Spielenachmittage bei anderen Müttern mit gleichaltrigen Kindern und bei mir.

Nach den ersten zwei Jahren kam mir immer öfter der Gedanke, dass ich mit Verpflegen des Kindes und des Haushalts nicht ausgelastet war.
Mich hat es zum Job zurückgezogen und als ich schon das Schreiben aufsetzte, um bei meinem alten Arbeitgeber mal abzuklären, ob es für mich einen Teilzeitjob gäbe, kündigte sich im gleichen Moment unsere Tochter an.
Also Kommando zurück.
Die Tochter war da, der Haushalt, der Sohn, der Mann, der Hund, der Garten usw.
Ich merkte, dass ich immer unzufriedener wurde.
Aber noch etwas hat sich eingeschlichen:
der Gedanke, keine Kraft mehr zu haben, um arbeiten zu gehen, weil die Zeit durch die Kinder und den Haushalt weniger wurde, gleichzeitig fühlte sich unser Sohn vernachlässigt und als Prinz vom Thron gestoßen.
Meine Aufgaben fielen mir immer schwerer:
Puh, heute musst du einkaufen und Wäsche waschen und staubsaugen und kochen und zum Babyschwimmen - wie soll ich das alles bloß schaffen??
Andere Mütter beschweren sich doch auch nich t...
Nun war ich einem Punkt angelangt, an dem ich mir nicht mal mehr vorstellen konnte, arbeiten zu gehen (Übermittagsbetreuung gab es damals noch nicht in den Kindergärten im Umkreis).
Diese Zeit habe ich in schlechter Erinnerung.

Es hat 8 Jahre gedauert, bis ich mich in der Lage fühlte, das mit dem Arbeiten wieder zu wagen, erst ehrenamtlich an mehreren Stellen, dann halbtags in meinem Beruf.
Als unsere Tochter 8 wurde, bekam ich einen Platz in der neu eingerichteten Übermittagversorgung in der Grundschule.
Unser Großer, mittlerweise 10 Jahre alt, konnte, bis ich von der Arbeit nach Hause kam, alleine zu Hause sein.
Seit ich wieder arbeite, geht es mir besser.
Ich habe das Gefühl, nicht mehr nur für andere da zu sein, sondern auch für mich.
Mein Horizont hat sich dadurch, dass ich nicht nur Familie um mich habe, erweitert.
Ich brauche mich nicht mehr rechtfertigen, wann ich mal shoppen gehe und dabei Geld ausgebe, weil ich selbst auch verdiene.
Mein Mann war zwar der Letzte, der eine Rechtfertigung gebraucht hätte, wie und wieviel ich ausgegeben habe, aber ich hatte immer das Gefühl, das es nicht mein Geld ist, das ich ausgebe, sondern seins, das er verdient hat mit seiner Arbeit.

Probleme, die ich früher mit dem Haushalt hatte, sind nun komplett unwichtig:
ob ich heute bügel oder morgen ist doch wurscht.
Das Putzen habe ich an meine Haushaltsperle abgegeben, die konnten wir uns leisten, weil ich arbeiten gehe.
Und das Unkraut kann auch jetzt so lange wachsen, bis ich die Blümchen dazwischen nicht mehr sehe :o).
Also das, worüber ich mich in der Hausfrauenzeit versucht habe zu definieren, geht mir jetzt am Allerwertesten vorbei.
Wichtig ist mir, dass die Kinder zufrieden sind, dass ich mit ihnen immer noch Zeit habe, für die Schule zu üben oder ihre Hobbies zu unterstützen.
Der Haushalt ist mir nicht mehr wichtig. Ich habe gelernt, gesündere Prioritäten zu setzen und richte meinen Fokus auf andere Dinge als zur Zeit als Hausfrau.
Ganze Tage zu arbeiten, kann ich mir aber auch nicht vorstellen.
Die für mich gesunde Mischung ist halbtags zu arbeiten, dann bin ich mit beidem zufrieden.

Ich denke, jeder hat eine andere Vorstellung vom Muttersein, von Erziehung und vom Arbeiten.
Manche können sich nichts schöneres vorstellen, als ausschließlich Mutter und Hausfrau zu sein.
Manche engagieren sich in der Schule, in der Kirche, im Sportverein oder ehrenamtlich.
Und manche sind geborene Job-Menschen. Jedem das seine.

Himbeertörtchen 30.01.12

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