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Neues vonder Hausfrau

Männer im Kreißsaal...

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

06.08.1996
Also, ich wurde gefragt, weshalb auf meinen Seiten ein ausführlicher Bericht von Michaelas Geburt fehlt. Hm, also, das liegt daran, daß meines Erachtens solche "so habe ich die Geburt erlebt"Stories von Frauen gelesen werden, die noch kein Kind bekommen haben und ich denke, daß dieses Ereignis einen zu gewissen  Übertreibungen reizt, die die arme werdende Mutter nur verängstigen können. Noch dazu, weil Michaela uns schon bei der Geburt einen Vorgeschmack auf ihr stures Köpfchen lieferte und beschloß im Mutterleib zu verbleiben, bis ein freundlicher Arzt es ihr mit Hilfe einer riesig großen Zange ausredete... Wetten, das wollt Ihr gar nicht so genau wissen... (vage Andeutungen sind auch gemein - es kann gar nicht so schlimm gewesen sein, schließlich wollen wir ja noch eins von der Sorte!) Nein, erzähl ich Euch doch lieber das Drumherum - insbesondere Felix Rolle bei der Sache. Mittlerweile sind werdende Väter, die ihre Frauen bei der Geburt begleiten eher die Regel, als die Ausnahme. Um nicht als unverbesserlicher Chauvi dazustehen, bleibt den armen Kerlen oft gar keine Wahl - sie müssen mit. In der entsprechenden Literatur wird angepriesen, was die Männer alles für die Frauen tun können.
Getränke holen - man hatte mir eine PDA verpaßt und ich durfte nichts trinken
die Frau sanft massieren - ich hätte ihn erschlagen, wenn er auch noch an mir herumgedrückt hätte!
den Frauen Mut machen - erstens hatte ich den und zweitens gehen einem die Floskeln nach einigen Stunden ganz furchtbar auf den Wecker!
...
Meine Hebamme sagte mir, weshalb Hebammen früher immer eimerweise heißes Wasser verlangten - um die Männer zu beschäftigen und aus dem Weg zu haben.
Oh, ich fand es prima, daß Felix dabei war - ehrlich, aber sein Wunsch mir irgendwie zu helfen war eine echte Strafe für uns beide! Petra - eine tolle Hebamme! - riet ihm, mir meine Stirn zu wischen, was er im Takt eines ordentlichen Scheibenwischers erledigte. Er machte mich total meschugge damit und zwischen zwei Wehen habe ich ihm das auch gesagt - "LASS DAS ENDLICH!!!" Mein Rat, packt Eurem Mann einen Gameboy, einen Stapel gute Bücher und ausreichend Nahrung ein. Sagt ihm, wie beruhigend seine blosse Anwesenheit ist und haltet ihn von irgendwelchen Hilfsmaßnahmen ab.
Nicht, daß ich nachtragend bin, Felix - aber da fällt mir noch etwas ein. Mein Göttergatte... Also, Michaela kam am 31.12.93 zur Welt - nicht Köln am Rhein, sondern Köln im Rhein - und saukalt! Wir fuhren also in unsere Wintermäntel gehüllt in die Porzer Klinik und wurden umgehend in den Park gescheucht, um dort spazieren zu gehen. Idiotische Idee! Zu den Wehen kamen bei mir noch kalte Füße und nach einer Runde weigerte ich mich standhaft eine weitere "Warteschleife" zu drehen. Die beste aller Hebammen verfrachtete mich also in eine Badewanne - tolle Erfindung - ständig strömte warmes Wasser ein und ab - der Wasserstrahl half prima gegen Wehenschmerzen und ich verbrachte 2 glückliche Stunden in der Badewanne. (Felix saß nicht halb so bequem auf dem Toilettendeckel neben mir. Beide lasen wir gute Bücher, tranken einige Flaschen Orangensaft und waren bester Laune. Als man mich schließlich aus meiner Wanne holte, wurde mir prompt ganz  übel und der Orangensaft -  äh - na, und Petra hatte die grandiose Idee, Felix eine Spuckschale halten zu lassen. Mein Held nutzte die volle Spannweite seines Armes, streckte die Schale so weit als möglich von sich weg zu mir hin, starrte angestrengt in den Flur hinaus, ob vielleicht der Storch mit unserem Baby gerade käme und ließ sich in keinster Weise anmerken, daß er die ganze Angelegenheit nicht ganz so angenehm fand. Nun, ich fand das ganze zum Kotzen...
Als diese Angelegenheit ausgestanden war, bat mich Petra ihr in einen Raum zu folgen, in dem mir die PDA (fälschlich Rückenmarkspritze genannt) gesetzt werden sollte. (Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß ich das nicht wollte, aber klaglos folgte, weil Petra sagte das sei besser für mein Baby, weil ich zu verspannt war - oder so - egal, gut fürs Baby, also diskutierte ich nicht, vergaß meinen heldenhaften Vorsatz, mein Kind mal eben so auf die Welt zu bringen - ha, Indianerinnen halten sich an einen Baum fest, bekommen mal eben das Baby und bereiten danach den vom Gatten gefangenen Büffel zu - aber ok, ich brauchte die PDA - ist ja nichts ehrenrühriges dran, motz!)
Ich durchquerte also das Badezimmer, war fast an der Tür, als eine wirklich mächtige Wehe angerollt kam. Mein Körper machte mir recht rüde klar, daß nun ein ziemlich guter Augenblick wäre, auf die Knie und Hände zu sinken und zu atmen, wie wir das im Geburtsvorbereitungskurs geübt hatten. Im Augenwinkel sah ich meinen geliebten Mann herbeistürzen, um mir zu helfen. Ich war gerührt - bis er an mir vorbeistürzte und unsere Mäntel vom Haken riß in der Annahme, daß ich noch  über geheime Orangensaftdepots verfügte, die nun die Mäntel gefährdeten.
Ich wette, es war ein imposanter Anblick, wie ich da im eleganten Krankenhausnachthemd heftig atmend am Boden kauerte und "Du mieses Stück!!!" zischte...
Hm, ich sollte ihm die Möglichkeit zur Gegendarstellung geben... - seine Version ist, daß ihm klar war, daß er mir nicht helfen konnte, und er ja wollte, daß ich nach der Geburt einen schönen warmen - sauberen Mantel hätte...

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