Suche!
Impressum
Datenschutz

home - zum Eingang
zum Club - tritt ein
zur Forenübersicht
zum Chat

Kleinanzeigen
Eltern
Rezepte
Handarbeiten
Küchentipps
Haushaltstipps
Körperpflege
Heirat
Liebe
Diät
Buchtipps
Schreibstube

-Weiberecke
-Hausfrauenreport
--Neues von der Hausfrau
-Männerecke
-Wühltisch
-Umfragen

 

Neues vonder Hausfrau

Gestern, im Supermarkt

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

08.07.96
Bestimmt habe ich mich wieder zu früh gefreut, ohne ausgiebig auf Holz zu klopfen...
Also, ich hatte alle gewünschten Waren im Einkaufswagen, Michaela saß fröhlich im vorgesehenen Kindersitz, quengelte nicht nach Süßigkeiten und führte auch keine Schimpfwörter vor. Klar, weil Samstag war, standen lange Schlangen vor den 2 Kassen, aber als Kunde in Deutschland, nahm ich ja schon mit Dankbarkeit war, daß von den 4 Kassen an einem Samstag immerhin 2 Kassen geöffnet waren, als eine nette Verkäuferin kam, mir ins Gesicht nickte und sagte, ich könnte auch schon an ihre Kasse kommen. Ungläubig schob ich meinen Wagen an die völlig leere Kasse, keiner witschte noch schnell vor mich. Unglaublich! Ich legte mit Michaelas Hilfe alle Waren auf das Fließband, wobei nichts zu Bruch ging! Ich fragte, ob ich mit der EC-Karte zahlen konnte - kein Problem! Ha, aber ich bin ja nicht blöd - mir war schon klar, daß das nicht gutgehen würde, daher war ich nicht weiter  überrascht, als die Verkäuferin mit hochrotem Kopf beichtete, daß sie statt 82,- Dm 862,- DM von meinem Konto gebucht hatte. Sie versuchte hektisch zu stornieren, flehte die Kolleginnen um Hilfe an und mied wie ich die strengen Blicke der hinter mir anstehenden Kunden. Lieb, wie ich bin, gab ich beschwichtigende laute von mir. Ok, ich tat dies laut genug, daß die langsam wütend werdenden Kunden hinter mir ja mitbekämen, daß nicht ich den Verkehr aufhielt (fehlendes Geld, oder gar das Obst nicht ordnungsgemäß selber abgewogen?). Michaela saß nicht mehr im Wagen, sondern kletterte an dem "Drängelgitter" zur nächsten Kasse. Die Verkäuferin verschwand, um mit der zentrale zu telefonieren, die Kunden verschwanden wieder an die beiden anderen Kassen und ich packte meinen Krempel in die Stoffbeutel. Die Verkäuferin kam mit Verstärkung zurück - Michaela begann gellend zu schreien und eine andere Kundin beschimpfte mich ziemlich heftig. Michaela war von der Stange abgerutscht und mit dem Hinterkopf auf den Boden aufgeschlagen. Ich nahm sie in die Arme, pustete und brummte tröstende Töne und die Frau tat ihre meinung  über verantwortungslose Mütter wie mich kund. Die Verkäuferin, die sie gerade abfertigte, nickte zustimmend und ich hätte ihr gerne gesagt, daß ihr himmelblauer Liedschatten out, ihre Dauerwelle zu kraus und ihr Nagellack ziemlich abgeblättert war. Statt dessen tröstete ich Michaela, machte mir Sorgen, weil sie sonst nie so lange schreit und ignorierte die Verkäuferin, die nun meine Scheckkarte haben wollte, um den Kram wieder auszubuchen. Ein anderes Mädchen turnte nun dort, wo Michaela gerade geturnt hatte. Ziemlich rosa gekleidetes Mädchen mit ziemlich vielen Rüschen und Teddies und Schleifchen - natürlich durchstochenen Ohrläppchen und Nagellack. Ihre Mami, Leggins, Sandalen aus denen ehemals rosa lackierte Zehen ragten, XXL-T-Shirt, daß um die Hüften spannte und ebenfalls blonde Dauerwelle und interessante Farbkombination im Gesicht, hackte immer noch auf mir herum. Sie stand vor mir und erzählte mir gerade, daß man Frauen wie mir die Kinder wegnehmen müßte und sie zwangskastrieren sollte, als sie merkte, daß ich mit (hoffentlich sehr spöttischen) Grinsen das turnende Mädchen hinter ihr bewunderte. "Jennifer!" (in Kölscher Aussprache - das J kling wie das Y vom Yes-Tortie und das er wie das ah von bah!)  Über mein schluchzendes Bündel hinweg fragte ich ganz lieb: "Na, einen Moment nicht auf das Töchterchen aufgepaßt?" War ich froh, als ich wieder daheim war. Das Glück versuchte zaghaft, mir doch treu zu bleiben - schlau wie ich war, hatte ich ein selbstmitleidiges "she works hard for her money" gesummt, das ich sonst nur für besondere Anlässe aufhebe (im strömenden Regen Einkäufe nach Hause schleppen) - und vor dem Haus standen unsere Nachbarn, die beide  Ärzte sind. Die Fahrt zum Krankenhaus durfte ich mir nach fachmännischem Blick auf meine Tochter sparen. Sie beteuerte zwar, daß der Kopf noch immer schmerzte, aber auf Anfrage schmerzte auch der Bauch, die Knie, die Hände... Dank der großen Gummibärchen nach der Untersuchung geht sie nämlich gerne zum "Dodda"

eins zurück Neues von der Hausfrau - Inhaltsverzeichnis Neues von der Hausfrau - Inhaltsverzeichnis eins weiter

Hausfrauenseite E-Mail an die Hausfrauenseite