28.11.1996
Meine neueste Lieblingsserie sind die Picket Fences. Herrlich abgedreht, nur leider dauernd durch
Werbung unterbrochen. Na, aber der Tatsache verdankt Ihr diesen Artikel hier. Es gibt gleich 2 Spots,
die meine Aufmerksamkeit erregt haben.
Der erste ist der für ein Auto - die Marke kenne ich trotz dutzender Wiederholungen nicht....
Also, man sieht, wie er nach hause kommt, die Treppe hinaufschleicht, ins Kinderzimmer guckt und dann
ins Schlafzimmer geht, wo sein ahnungsloses Frauchen schläft. Aha, er war die Nacht also bei einer
anderen - so ein Arsch! Und weil er so ein tolles Auto hat, ahnt das dumme Frauchen nichts und glaubt,
er sei gerade dabei aufzustehen.
Ich denke, die Reklame soll also vermitteln, daß so tolle Hechte dringend so ein Auto brauchen, um
ihre verblödeten Weiber noch besser verarschen zu können -
aber:
was die Reklame nicht zeigt, ist die tolle Unterwäsche, die das Frauchen anhat,
den Kerl, der nacklig im Kleiderschrank steht
und daß das Kind nicht die geringste Ähnlichkeit mit "Papi" hat...
*kicher*, na wenigstens hat er ja ein schönes Auto, der Ärmste...
Der nächste Spot ist von "Tempo".
Die "Rotnasen" fand ich irgendwo ok,
die "Nachnieser" schon arg unglaubwürdig. Ich meine, wem gelingt es schon, im Augenblick des
Niesens ein Taschentuch in der Hand zu haben?
Aber schier eklig finde ich die "Glibberhände". Das ist bah, bah, bah!
Und für Schwangere und andere sensible Mägen eine wirkliche Zumutung, wenn die Leute da auf
der Strasse von "Schnupfen in der Hand" sprechen. Ich gebe ja zu, daß es nicht einfach ist, für so etwas
wie Papiertaschentücher zu werben. Genau wie Damenbinden, Slipeinlagen, Windeln und Toilettepapier.
Nie darf man zeigen, wofür sie wirklich da sind - besser gesagt, niemand will es sehen.
"Schau mal, diesen Riesenhaufen, den meine Tochter gerade gemacht hat, hat die Windel prima
gehalten, während es bei dieser Windel eklig an den Seiten herausquillt - da, so!..."
Auch ulkig, daß Damenbinden oder Tampons immer mit blauer, klarer Flüssigkeit getränkt werden...
Aber für Toilettepapier habe ich eine wirklich ulkige Reklame in Wales gesehen:
Auf der Toilette sitzt ein junger Schnösel mit Handy, der erst einen Kollegen niedermacht, dann ein
Date mit seiner Geliebten vereinbart, seiner Frau sagt, daß er später kommt und dann seiner Mutter
zu ihrem Geburtstag absagt. Anschliessend wischt er sich behaglich den Po ab und eine Stimme aus
dem Off sagt :
Soundsotoilettepapier - empfohlen von führenden Arschlöchern!
