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Neues vonder Hausfrau

Geschenke

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

21.11.1997
Einige haben es im Forum schon mitbekommen - ich suche händeringend billige Puppenstubenmöbel. Nicht, weil ich meiner Tochter nicht die teuren Möbel von Selecta oder Bodo Hennig gönnen würde - es gilt 6 Zimmer einzurichten und unter 40,- DM pro Zimmer läuft bei diesen Marken garnichts, oder weil ich noch keinen großelterlichen Sponsor gefunden hätte, sondern weil Michaela doch gerade erst 4 Jahre alt wir und ich einfach nicht einsehe, so teure Möbelchen zu kaufen.
Wer weiß denn, ob sie wirklich lange und gerne mit dem Puppenhaus spielt?
Einen bösen Fehler habe ich da gemacht, als ich das Haus günstig erstand - denn die Möbel gibt es einzeln nicht günstig.
Mittlerweile habe ich 2 Puppenhäuser komplett möbliert für DM 200,- gesehen - ich denke, ich werde tatsächlich eines davon kaufen - nur, was mache ich dann mit dem anderen Haus?
Tja, fragt Ihr Euch jetzt vielleicht - was soll der Schwachsinn eigentlich?
Es ist so - ihre Kusine, die immerhin schon 9 Jahre alt ist, hat 2 uralte 2 Zimmer Häuser und bastelt wie eine Wilde Möbel und so etwas selber. Ihr Traum wäre so ein luxeriös eingerichtetes Haus, wie Michaela es nun bekommen würde, wenn ich die neuen Möbel kaufen würde. Diese Kusine wälzt Prospekte, bastelt und näht den Kram dann selbst und hat die herrlichsten Wunschträume. Ja, soll ich meiner Tochter diese Träume denn damit versauen, daß ich ihr mal eben so ein Superhaus unter den Weihnachtsbaum stelle?
Mit allem Drum und Dran?
Kommt nicht in Frage, meine Kinder sollen sich was wünschen dürfen.
Letztes Jahr, kurz vor ihrem 3. Geburtstag, der nun leider exakt eine Woche nach Weihnachten ist, sagte sie, sie hätte gerne eine Küche. Schwupps war die Küche da - und?
Ja, sie spielt damit - gelegentlich, aber eigentlich ging es zu schnell.
Vor kurzem hat sie mich in der Metro überredet, ihr eine wirklich scheussliche Barbie zu kaufen - so eine mit weißem Kleid und Flügeln.
Tatsache: Flügel!
Sie war dabei so umwerfend niedlich, daß mein Mutterherz wild schlug und ich das Ding natürlich kaufte - aber:
Seither steht die Flatterbarbie im Karton auf der Geschirrvitrine und wartet auf Silvester - da hat Michaela nämlich Geburtstag und dann erst bekommt sie sie. Bis dahin kann Michaela sie beim Essen aus der Ferne anschmachten.
Hin und wieder bin ich lieb und sie darf sogar den Karton anfassen...
In der Nachbarschaft und im Kindergarten weiß mittlerweile jeder, daß sie die schönste Barbie der Welt zum Geburtstag bekommt. Ich wette die Plastiktusse wird in ihrem Leben nie wieder so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie dort oben auf der Vitrine.
Freunde von uns sind Einzelkinder und haben ein Einzelkind. Niemand hat in dieser Familie überhaupt noch auf Nachwuchs zu hoffen gewagt und nun gibt es also 4 liebende Großeltern und ein einziges Enkelkind. Michaela durfte einmal auf seinem Dreirad fahren - das war etwa 5 Monate vor seiner Geburt - und das ist kein Witz.
Jetzt ist er fast 2 und es ist ein herziger Anblick, wenn er auf seinem kleinen Fahrrad durch die Gegend geschoben wird. Nicht irgendein Fahrrad natürlich - es ist gelb mit schwarzen Streifen - schliesslich haben die ihr Enkelchen richtig lieb und kaufen nicht irgendein Fahrrad. Dumm war, als die anderen Großeltern dann mit dem Pumuckelfahrrad ankamen...
Ihr ahnt es - Michaela bekommt ein gebrauchtes Fahrrad, sobald sie ihren Schnuller nicht mehr braucht. Und dann eins ohne Stützräder.
Wie ich die Großeltern im Zaum halte?
Also, meine Eltern haben 9 Enkelkinder - Felix Papa hat 8 Enkelkinder - das zäumt von ganz alleine...
Ausserdem zerbreche ich mir schon im Sommer den Kopf und suche dann ein nahezu unerschwinglich teures Teil raus, wo sie ihr goldenes Herz beweisen können, ohne daß meine Kinder in einer Geschenklawine ersticken. Im Jacko-o-Katalog gibt es zum Beispiel eine Klettergerüst für 698,- DM, was hier nebenan im Keller auf Weihnachten wartet. Bewegung ist nie falsch...
Dem anderen Opa wurde das Finanzieren sämtlicher Schuhe schmackhaft gemacht. Die Nichteltern können sich kaum vorstellen, was ein Kind an Schuhgeld braucht. Sandalen, Hausschuhe, Gummistiefel und normale Schuhe im Sommer - Winterschuhe und Winterstiefel im Winter - und das aber bitte immer in passenden Größen. Michaela hat extrem schmale Füße - also die guten Elephantenschuhe zu 89,- DM, 35,- DM für die Hausschuhe, 40,- DM für die Sandalen... *seufz* und mitten im Sommer alles noch einmal, weil sie einen netten kleinen Wachstumsschub hatte.
Werdende Neueltern sollten den noch ahnungslosen Großeltern einen Schuhgutschein aus dem Kreuz leiern...
Wo war ich nun eigentlich - genau - das Puppenhaus.
Seit 2 Monaten erzählt Michaela, daß sie zu Weihnachten gerne ein Puppenhaus hätte. Bekommt sie - aber es muß steigerungsfähig bleiben. Was ich in Sachen Puppenhaus nicht gewusst habe, ist daß es quasi 2 Marken gibt - oder 3, aber wer die dritte Marke hat, die unwesentlich billiger als die 2. Marke, der wird sich später damit fühlen, wie jemand der Turnschuhe mit der falschen Anzahl von Streifen trägt...
Ich Naivling dachte, es gäbe Puppenmöbel in allen Preislagen - aber ausgiebige Streifzüge durch sämtliche Spielwarengeschäfte bewiesen das Gegenteil. Meine Nichte freut sich über die Kataloge, die ich dabei erbeute und ich habe dadurch ein anderes Kind sehr gut kennengelernt, ohne es je gesehen zu haben. Diese Kind hat ein Bodo Hennig Haus mit Bodo Hennig Möbeln und Bodo Hennig Figuren und Bodo Hennig Schnickschnack. Dieses Kind mag sein Haus aber nicht und hat durch ausgesprochen undankbares Verhalten den Zorn aller Verwandten auf sich gezogen, die dieses sagenhaft teure Haus mitfinanziert haben. Sie hat das Haus letztes Jahr zu Weihnachten bekommen - komplett eingerichtet, mit Bodo Hennig Lampen beleuchtet und mit Bodo Hennig Tapete tapeziert und von Bodo Hennig Figürchen bewohnt - und dieses Haus wollte das reich beschenkte Kind nun meiner Nichte für 2 TicTacToe CD's verkaufen.
Die beiden waren sich handelseinig und hoch erfreut über das gute Geschäft - aber natürlich wurde es in letzter Minute verhindert. Ja, die Eltern griffen ein - das Kind weiß sein teures Geschenk halt nicht zu schätzen.
Ich denke, da läuft etwas schief, wenn man derart eingreifen muß!
In meinen Augen haben sich da die Eltern wohl selbst einen Traum erfüllt. Vielleicht hat man sich selbst früher ein Puppenhaus gewünscht und diesen Traum jetzt dem Kind erfüllt?
Mir ging das so mit Michaelas Stickeralbum. Bei uns wurden früher Glanzbilder gesammelt und ich hatte keine. Ich weiß nicht, ob ich jemals gesagt hatte, daß ich auch gerne welche zum Tauschen hätte - aber daß ich keine hatte, ist mir noch lebhaft in Erinnerung. So habe ich Michaela also auch ein kleines Stickeralbum gekauft und putzige, teure Sticker hineingeklebt.
Nach einem einzigen Besuch bei meiner Schwester, hatte Michaela nur noch große, hässliche Werbeaufkleber und ich habe mit meiner Nichte geschimpft. Ich fand ihr Verhalten gemein - Michaela so zu übervorteilen.
Blöd von mir!
Michaela war mit dem Tausch zufrieden gewesen (von ihrer Kusine ganz zuschweigen...). Sie weiß die kleinen Sticker nämlich wirklich noch nicht zu schätzen. Das Stickeralbum hat sie noch immer und hin und wieder wird getauscht - nur, ich fülle es nicht mehr mit teuren Stickern auf, sondern klebe ihr Preisschildchen hinein - oder die Dinger, die hin und wieder in Zeitschriften zu finden sind. Und siehe da, meine raffgierige Nichte hat ihr tatsächlich ein Glitzerschweinchen eingeklebt, das Michaela zu gerne haben wollte und sich mit einem mittelprächtigen Weihnachtssticker zufrieden gegeben.
Selbst ich lerne noch dazu.
Was ich nun mit dem Geschreibsel hier sagen möchte?
Nur, daß ich begriffen habe, meiner Tochter Raum und Zeit für Wünsche zu lassen und ihr nichts zu schenken, an dem ich weit mehr hänge, als sie selbst.
Ha, das wäre ein gutes Schlußwort gewesen, aber mir fällt gerade noch die Sache mit dem Hund ein.
Ihre Lieblingskusine, Charlotte hat letztes Jahr zu Weihnachten einen wohl sündhaft teuren Steiffhund bekommen, den sie spontan Michaela schenkte. Michaela freute sich wahnsinnig und dieser Hund hat einen ganz besonderen Platz in ihrem Bett bekommen, weil es ein Geschenk von Charlotte war. Ehrlich gesagt könnte Charlotte auch einfach ein Blatt Papier zusammenknüllen und Michaela schenken, die Freude wäre die gleiche.
Nur meine Schwester und ich hatten da dieses kleine Problem - was, wenn der Sponsor des Hundes herausfände, daß sein großzügiges Geschenk einfach so weitergegeben wurde? Man kann doch nicht einfach ein echtes Steifftier... einfach so!?
Nun, wie gesagt, wir haben es zugelassen und versucht, daraus zu lernen.
Kinder sollte man halt nicht mit sauteuren Geschenken überhäufen und dann großen Dank erwarten.
Ob es mir gelingt, das wieder zu beherzigen, werde ich ja Weihnachten sehen...
Ach ja - weiß jemand, wo ich Puppenstubenmöbel günstig bekomme???

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