26.06.1996
Unseren gestrigen, 5. Hochzeitstag haben wir wildromantisch vor dem Computer verbracht und die Hausfrauenseiten
überarbeitet. Ich wollte unbedingt diese Laberecke hier haben - und um schwerreiche Leute mit Werbung anzulocken,
haben wir die Presse eingerichtet. Auch ganz nett liegt weiterhin brach. Da sollen meine Links
erscheinen, aber das erscheint mir eine furchtbare Sortiererei zu werden, um die ich mich doch lieber noch drücke.
Ob das mit der Werbung je ernst wird, weiß ich noch nicht. Meine Seiten müßten GeoCities dann
verlassen und bisher war ich hier sehr zufrieden. Und, wer mag schon Werbung - aber das Geld dafür tät ich schon
mögen - und Eure Reaktionen waren bisher auch eher positiv, als ablehnend. Na, mal sehen. Bisher habe ich noch feste
Vorsätze, wer hier nicht werben darf. Shell kommt nicht auf meine Seite! ok, ich gebe zu, daß sie bisher noch
kein Interesse gezeigt haben, aber wenn, dann lasse ich sie eiskalt abblitzen!!! Oh und Diätmampf hat hier keine
Chancen - ich finde Diäten frauenfeindlich und menschenverachtend, ja!
Ich hatte Geschichten über angefahrene Ehemänner versprochen...
Wir haben eine ganz besondere Fähigkeit - wir können zaubern!
In echt! Wenn wir sagen, wenigstens kann es nicht noch schlimmer werden, ZACK! kommt es
schlimmer! (einen praktischen Nutzen für dieses Kunsstück haben wir noch nicht gefunden...)
Letzte Woche z.B. schlich mein Mann ziemlich abwesend durch die Gegend und verschreckte alle Welt mit seiner
Laune. Kein Wunder - für Freitag war eine mündliche Diplomprüfung angesetzt und ich habe noch nie jemanden
mit einer derartigen Prüfungspanik kennengelernt... Nun, Mittwoch stand ich in der Küche, schnippelte Salat und
freute mich intensiv auf den Samstag, als das Telefon klingelte. "Unfallnotaufnahme Merheim. Sind sie die Frau
von Felix Enning?" Irgendwie erwartete ich die Frage, ob mein Mann Organspender war und antwortete mit einem
souveränen "Hä?!". Na, so schlimm war es nicht. Ich war total erleichtert, als ich ihn dann sah. Er ähnelte Bruce Willis
nach der Befreiung eines Hochhauses, aber es gab keine seltsam verrenkten Knochen oder so. Ich freute mich
wirklich und titschte euphorisch durch das Behandlungszimmer, was er ziemlich herzlos fand. Auf dem Heimweg
hatte er eine rote Ampel übersehen, wurde dann seinerseits von einem Linksabbieger übersehen und vom Fahrrad
geholt. (der Autofahrer, ein freundlicher Türke, hat uns am nächsten Tag angerufen, sich nach Felix Befinden erkundigt
und energisch Schäden an seinem Auto geleugnet. Das fand ich wirklich total nett!) Da Felix am Auge genäht werden
mußte, rief ich Michaelas Patenonkel an, ob er sich um sie kümmern würde, damit ich im Krankenhaus bleiben
könnte. Tat er. Die Diplomprüfung mußte natürlich verschoben werden - auf den 03.07. welches mein Geburtstag ist -
die Polizei schickte uns ein weniger freundliches Brieflein (Höhe des zu erwartenden Ärgers ungewiß), Felix
Fahrrad haben wir dem Sperrmüll übergeben und Michaela spielt nun ständig Fahrradunfall. Tja, da habe ich es
getan. Ich summte leise die Melodie von Things can only get better , als das Telefon klingelte, der
Patenonkel sich meldete und erzählte, daß er unter Quarantäne sei, weil man bei ihm das Pfeiffersche Drüsenfieber
entdeckt hätte...