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Texel

Dienstag - Strandspaziergang

Felix Von unserem Häuschen aus kann man einen wunderschönen Weg durch die Dünen zum Strand machen. Nach einer sehr langen Strandwanderung gerät das Ganze zu einem Rundweg, denn man kommt auf die Art zu unserer Strandbude.
Das Wetter war derart, daß wir uns beständig umzogen. Regenjacke aus, Pullover aus, T-Shirt aus, Schuhe aus, Hosen aus, Hosen wieder an, Pullis wieder an, Regenjacken an, Hosen aus ...
Wir wateten durch die Wellen, erklommen kleine Sandbänke, mußten endlos wieder zurückgehen, weil diese Sandbank lang ins Meer reichte, ihre Ränder dann steil abfielen und ein Rüberwaten zum eigentlichen Strand zu nassen Hälsen geführt hätte...
Nach dieser langen Wanderung waren wir verdient faul und ich legte mich im Garten auf meine Liege und las Minette Walters die Nachbarn.
Ja, es ist albern, aber das Buch ist so spannend (wenn auch nicht wirklich plausibel) geschrieben, daß ich es in einem Haps, der irgendwann in der Nacht endete, auslas.
Michaela lag gelegentlich neben mir auf ihrer Strandmatte und las Harry Potter - Teil 3 und erzählte mir hin und wieder krudes Zeug über Harry, der einen Hund gesehen hatte und nun sterben müßte. Ein Hundehasserbuch? Vielleicht sollte ich es doch lesen?
Ein friedlich neben mir liegendes, lesendes Töchterlein - ein Anblick, der jedes Mutterherz erfreut. Überhaupt ist Michaela eine Augenweide. Goldbraun gebräunte Haut und goldenes Haar, das langsam Abschied von seinen blonden Tagen nimmt. Ich strich ihr durch ihr Haar, kraulte ihre Schläfen und ließ einen lauten Brüll ab.
Wenig später saß Michaela mit Duschhäubchen im Garten, während ich unser Auto in die pralle Sonne setzte und ihr Bettzeug darin verstaute.
sie sind wieder da!
45° für eine Stunde - das müßte doch locker zu schaffen sein.
Als ich später mit dem Nissenkamm durch ihre Haare fuhr und leise fluchend zupfte, zerrte, polkte und suchte, fiel mein Blick immer wieder auf das Auto. Vielleicht könnte man Michaela dort gemütlich hineinsetzen, wenn man zuvor eine Tauchausrüstung auslieh, die ihr ein ungestörtes Atmen ermöglichte?
Wie warm ist es eigentlich in einer Sauna?
Schadet einer Achtjährigen eine Stunde in der Sauna?
Wie hoch wird die Temperatur unter einem Sonnenhut, wenn man am Strand in der prallen Sonne eine große Burg baut?
Reicht ein Sunblocker für eine Stunde, um einen Sonnenbrand zu verhindern?
Wann immer Michaela über einen steifen Hals klagte, lasen wir beide erst einmal wieder eine Runde - und sie klagte oft.
Nach einem Kapitel, griff ich wieder zum Nissenkamm und nun äusserte Michaela ihre Ideen:
könnte ich ihre Haare nicht nachts auskämmen, wenn sie schläft?
Könnte ich nicht versuchen, ihr nebenbei Matilda vorzulesen?
Könnte Papa ihr nicht nebenbei vorlesen?
Darf sie wirklich nicht ihre Brille aufsetzen und dabei selber lesen?
Ja, es war ein vergnüglicher Tag, den wir damit krönten, daß wir unseren Kindern ein Handy mit ins Schlafgemach gaben und dann mit dem anderen Handy und ohne die Kinder zu unserer Strandbude gingen, Wein bestellten und lasen.

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